Die Borussia muss den 4:0-Sieg in Istanbul möglicherweise teuer bezahlen. BVB-Trainer Klopp bleibt mit einem markigen Spruch angriffslustig. Calhanoglu für Leverkusen zweifacher Torvorbereiter, Podolski schenkt Wenger den Sieg.

Istanbul/Leverkusen. Borussia Dortmund trotzt in der Champions League seiner Bundesliga-Krise. Mit dem 4:0 (3:0) bei Galatasaray Istanbul gelang dem BVB der dritte Sieg im dritten Gruppenspiel. Die frühe Führung durch den Doppelpack des Gabuners Pierre-Emerick Aubameyang in der 6. und 18. Minute erhöhte Marco Reus (41.) mit einem Traumtor noch vor der Pause, Ramos sorgte kurz vor Schluss für den Endstand. Die in der Fußball-Bundesliga auf Rang 14 abgerutschten Dortmunder machten einen Riesenschritt Richtung Achtelfinale. „Wir haben sicher gestanden und die Dinger einfach gemacht. Nach einer halben Stunde war das Spiel entschieden“, sagte BVB-Verteidiger Neven Subotic.

Auch Bayer Leverkusen orientiert sich Richtung Achtelfinale. Giulio Donati in der 58. mit einem (haltbaren) Weitschuss und Kyriakos Papadopoulos fünf Minuten später per Kopfball trafen zum 2:0 (0:0) gegen Zenit St. Petersburg. Bei beiden Toren leistete Hakan Calhanoglu die Vorarbeit. Damit kam das Team von Trainer Roger Schmidt zum zweiten Sieg im dritten Spiel, sprang auf Platz eins der Gruppe C. Bayers brasilianischer Verteidiger Wendell musste in der Schlussphase nach einem absichtlichen Handspiel mit Gelb-Rot vom Platz.

Abendblatt.de hält Sie auch nach Abschluss des 3. Spieltages mit einem Newsticker über die Geschehnisse rund um die Champions League auf dem Laufenden:

+++ Schalke in Leverkusen wohl ohne Boateng +++

15.53 Uhr: Schalke 04 muss im Bundesliga-Duell der Champions-League-Teilnehmer am Sonnabend bei Bayer Leverkusen (18.30 Uhr/Sky) aller Voraussicht nach auf Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng vertreten. „Bei ihm sieht es nicht gut aus“, sagte der neue Schalke-Trainer Roberto Di Matteo zwei Tage vor seinem ersten Auswärtsspiel mit den Königsblauen.

Boateng hatte sich beim 4:3 in der Königsklasse gegen Sporting Lissabon am Dienstag eine Sprunggelenkverletzung zugezogen. Mögliche Alternativen für den 27-Jährigen sind Max Meyer und Eric Maxim Choupo-Moting.

Fraglich für Leverkusen ist zudem Joel Matip, der bereits gegen Lissabon wegen einer Fußprellung passen musste. Keine Chance auf einen Einsatz von Beginn an gegen sein früheres Team hat der Ex-Leverkusener Sidney Sam. „Er kommt von einer langen Verletzung, hat aber sehr gut trainiert. Wir müssen ihn langsam in den Spielrhythmus bringen“, sagte Di Matteo, der in der BayArena „ein schwieriges Spiel“ erwartet.

+++ Sporting legt Protest bei der Uefa gegen das 3:4 auf Schalke ein +++

12.25 Uhr: Sporting Lissabon hat bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa) Protest gegen die Wertung der 3:4-Niederlage beim FC Schalke 04 eingelegt. Damit hat die Partie vom Dienstag ein sportjuristisches Nachspiel. Das teilte der Revierclub mit. Die Portugiesen hätten bei der Uefa eine Wiederholung der Partie und alternativ die Auszahlung der Prämie für ein Unentschieden beantragt, hieß es weiter.

Anlass des Protestes ist der aus Sicht der Gäste unberechtigte Handelfmeter in der Nachspielzeit, den Eric Maxim Choupo-Moting zum 4:3-Siegtreffer für die Königsblauen verwandelt hatte. Schalke ist von der Uefa zu einer Stellungnahme aufgefordert worden und wird diese unter Berücksichtigung der Wahrung seiner Interessen zeitnah abgeben, berichtete der Bundesligist auf seiner Homepage.

+++ Müller erwartet in Gladbach „richtungweisendes Spiel für den Verlauf der Liga“ +++

11.52 Uhr: Für Bayern Münchens Thomas Müller hat das Topspiel der Bundesliga am Sonntag bei Borussia Mönchengladbach (17.30 Uhr/Sky) vorentscheidenden Charakter. „Wir wollen unseren Vorsprung ausbauen. Es ist schon ein richtungweisendes Spiel für die nächsten Wochen und den Verlauf der Liga und hat deshalb eine hohe Wichtigkeit“, sagte der Offensivstar. Aktuell liegt der Rekordmeister vier Punkte vor den Gladbachern.

Im Duell des Tabellenführers mit seinem im Moment härtesten Verfolger wäre Müller auch bereits mit einem knappen Erfolg zufrieden. Nach der „außergewöhnlichen“ 7:1-Gala beim AS Rom müsse der FC Bayern „einfach schauen, dass wir wiederum gewinnen. Es muss für meinen Geschmack kein 7:1 werden. Ein ganz normaler, gewöhnlicher Sieg würde mir auch reichen“, sagte der 25-Jährige.

+++ Röntgenuntersuchung bei Bender ergibt keine Klarheit +++

11.37 Uhr: Borussia Dortmund muss im Bundesliga-Heimspiel am Sonnabend gegen Hannover 96 womöglich auf Sven Bender verzichten. Der BVB-Profi stürzte beim 4:0-Sieg in Istanbul nach einem Zweikampf unglücklich auf den Arm und zog sich eine Ellenbogenverletzung zu. Eine erste Röntgenuntersuchung in der türkischen Metropole ergab noch kein klares Bild. Gebrochen ist aber nichts. Eine genaue Diagnose sollte nach der Rückkehr und weiteren Untersuchungen in Dortmund erfolgen.

+++ Roma-Chef Pallotta stärkt Trainer den Rücken +++

10.44 Uhr: Nach der blamablen 1:7-Pleite gegen den FC Bayern stärkt James Pallotta, Boss des AS Rom,dem unter Beschuss geratenen Trainer Rudi Garcia den Rücken. „Wir haben gegen Bayern einen schlimmen Abend erlebt. An der Spitze der Boston Celtics habe ich viele solche Tage erlebt. Wir haben dann jedoch 17 NBA-Titel gewonnen“, betonte der US-Manager, der seit zwei Jahren an der Spitze der Römer steht.

Garcia arbeitet indes an einer Umkrempelung der Mannschaft und denkt an das am Sonnabend geplante Serie A-Match gegen Sampdoria Genua. „Die Pleite gegen FC Bayern schmerzt, doch wir müssen reagieren. Wir sind auf Platz zwei in der CL-Gruppe und können noch die Qualifikation schaffen. Unsere Tifosi, die uns trotz des Debakels applaudiert haben, verleihen uns Kraft“, betonte der französische Coach.

+++ Wenger lobt Siegtorschützen Podolski +++

9.01 Uhr: Trainer Arsène Wenger hat Siegtorschütze Lukas Podolski gelobt und dessen Bedeutung für den FC Arsenal herausgestrichen. „Wir wissen, dass Podolski immer treffen kann“, sagte Wenger nach dem 2:1 der Londoner beim RSC Anderlecht. Podolski war in der 84. Minute eingewechselt worden, ehe er in der turbulenten Schlussphase die „Gunners“ zum Sieg schoss (90.+1).

„Es hat eine Weile gedauert, bis er wieder sein körperliches Level erreicht hat, aber jetzt ist er beinahe wieder dran“, sagte Wenger mit Blick auf die WM-Strapazen für Podolski. Der 29 Jahre alte Stürmer muss sich in dieser Saison meistens mit einer Ersatzrolle beim FC Arsenal begnügen. „Er ist frustriert und das verstehe ich natürlich“, kommentierte Wenger. „Aber er ist auch wichtig und das hat er heute Abend gezeigt. Und er wird das in den kommenden Monaten zeigen.“

+++ Sokratis: „Endlich wieder wie Dortmund gespielt“ +++

8.23 Uhr: Bei Dortmund wertete nicht nur Jürgen Klopp (s.u.) das beachtliche 4:0 über Galatasaray als Mutmacher für die Bundesliga. „Wir haben endlich wieder wie Borussia Dortmund gespielt“, befand Abwehrspieler Sokratis, „für uns ist jetzt die Zeit gekommen, um eine Serie zu starten“.

+++ Kroos mit Real-Spiel fast restlos zufrieden +++

7.52 Uhr: Nach dem dritten Sieg im dritten Gruppenspiel sieht Neuzugang Toni Kroos Titelverteidiger Real Madrid „in einer sehr guten Ausgangsposition. Wir haben neun Punkte nach drei Spielen, wir sind also auf dem richtigen Weg“, sagte der deutsche Weltmeister nach dem 3:0-Sieg beim FC Liverpool. Zumal die Konkurrenten allesamt in der Gruppe B bei drei Punkten verharren: Zweiter ist PFC Ludogorets Razgrad, dann folgt Liverpool, Tabellenletzter ist der FC Basel.

Liverpool habe Real vor allem zu Beginn das Leben ziemlich schwer gemacht, meinte Kroos zur Partie an der Anfield Road. „Nach 15 bis 20 Minuten sind wir besser ins Spiel gekommen“, analysierte der Mittelfeldantreiber. „Von da an waren wir das bessere Team, aber wir hätten in der Anfangsphase auch ein Tor kassieren können, dann wäre es womöglich ein schweres Spiel geworden.“

Cristiano Ronaldo hatte aber mit seinem 70. Champions-League-Treffer (23. Minute) für die Real-Führung gesorgt. Karim Benzema gelang mit einem Doppelpack (30./41.) noch vor der Pause die Vorentscheidung. „Wir sind sehr glücklich, wir haben gut gespielt. Wir haben in einer großartigen Atmosphäre exzellenten Fußball gezeigt“, lobte Real-Trainer Carlo Ancelotti.

+++ Podolski umjubelter Arsenal-Held +++

7.45 Uhr: Lukas Podolski fliegen mal wieder die Herzen zu. Der Treffer des wechselwilligen Nationalspielers zum späten 2:1-Sieg des FC Arsenal bei Dortmunds Gruppengegner Anderlecht begeisterte nicht nur eingefleischte Fans der „Gunners“. So quittierte Basketball-Star Dirk Nowitzki das Tor des Deutschen mit einem „Poldiiii“-Tweet. Und Arsenal-Legende Ian Wright bekundete im gelichen Medium: „I love you Lukas“ - garniert mit einem Herzchen... Doppelt freuen konnte sich übrigens Londons Coach Arsene Wenger: Just an seinem 65. Geburtstag hatte der Franzose mit der Einwechslung Podolskis in der 84. Minute schließlich ein besonders glückliches Händchen bewiesen.

+++ Klopp vor 96-Spiel sehr angriffslustig +++

7.33 Uhr: BVB-Trainer Jürgen Klopp schöpft aus dem Auftritt seiner Truppe bei „Gala“ auch wieder neuen Mut für die Bundesliga. Im Hinblick auf das Duell des Tabellen-14. am Sonnabend gegen Hannover 96 sagte Klopp: „Ich würde jetzt nicht gegen uns spielen wollen.“

+++ Dortmund schon wieder im Verletzungspech +++

7.24 Uhr: Der BVB muss seinen Sieg in Istanbul möglicherweise teuer bezahlen. Nationalspieler Sven Bender musste nach dem Spiel ins Krankenhaus gebracht werden. „Manni hat gesagt, dass der Ellbogen kurz draußen gewesen wäre“, sagte Trainer Jürgen Klopp. Der 25 Jahre alte Bender musste in der 55. Minute ausgewechselt werden. Ebenfalls nicht über 90 Minuten hielten Weltmeister Mats Hummels und Rückkehrer Shinji Kagawa durch, beide wurden mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt.