Eine Litanei von Andreas Hardt

Papst Franziskus ist ein weiser Mann, einer, der die Zeichen der Neuzeit erkannt hat. „Beten Sie für mich“, forderte er die Abgesandten der gewaltig großen Glaubensgemeinschaft aus München bei deren Visite auf.

Schließlich können diese Jünger des Franz von München tatsächlich fast Wunder geschehen lassen. Oder wie soll man ihr Wirken in der Ewigen Stadt sonst nennen? 7:1 – das ist wie Wasser zu Wein früher. Jedenfalls hat es einen ähnlichen PR-Effekt für die Gemeinde. Nichts ist unmöglich. Unser Wille geschehe.

Dass es tatsächlich kein Wunder ist, sondern das Ergebnis harter Arbeit und des klugen Einsatzes von mehr als 30 Silberlingen unter anderem an gelb-schwarze Überläufer aus Westfalen, macht die Taten der Bayern umso herrlicher – oder bedrohlicher. Je nachdem, wo man steht.

Sie nutzen ihre Ressourcen, sie festigen ihre Unangreifbarkeit. Schon locken sie einen Reus, auch er wird zum Judas werden. Sie herrschen, dominieren und denken nicht an Gewaltenteilung. Franziskus kennt das Prinzip nur zu gut. Also arrangiert er sich und bittet zur Audienz. Denn der Heilige Vater bekommt etwas ab vom Glanze der Unbesiegbaren aus Bavaria. Sein Foto ist heute öfter zu sehen als bei jedem Angelusgebet.

So ist es auch logisch, dass die Gäste aus München Reliquien mitbrachten in den Vatikan. Statt sie dort, wie einst üblich, anzubeten. Ein wertvolles Tuch übergaben sie. Unschätzbar hoch der Wert für ihre Anhänger.

Franziskus von Rom nahm es dankbar an. Er ist ein weiser Mann.