Es ehrt Neuer und auch den ebenfalls unterlegenen Niederländer Arjen Robben, die beide eine große WM spielten, dass sie Ronaldos Leistung fair anerkannten. Ein Kommentar

Wenn es stimmt, was Michel Platini sagte, dann muss Manuel Neuer sich nicht grämen, dass er am Donnerstagabend bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres gegen Cristiano Ronaldo unterlag. Platini, Präsident des Europaverbandes Uefa, ließ nämlich durchblicken, dass der kontinentale Titel für kontinentale Glanzstücke verliehen wird, Höchstleistungen auf der Weltbühne dagegen mit der Wahl zum Weltfußballer belohnt werden. Als überragender Torhüter des Weltmeisters dürfte Neuer im Januar 2015 demnach nicht mehr leer ausgehen.

Natürlich wirft die WM in Brasilien Schatten auf Ronaldos Krönung. Ein Tor gelang dem aktuellen Weltfußballer in drei Gruppenspielen, mit seinen Portugiesen scheiterte er in der Vorrunde und zählte zu den größten Enttäuschungen des Turniers. Dennoch sollte niemand vergessen, dass der Beau mit dem Gel-Helm von einer Knieentzündung entscheidend am Ausüben seiner Kunst gehindert wurde. Anzuerkennen bleibt, dass er Real Madrid mit der Rekordzahl von 17 Treffern zum Champions-League-Titel führte und in der spanischen Liga, die Real auf Rang drei abschloss, 31 Tore in 30 Spielen schoss.

Es ehrt Neuer und auch den ebenfalls unterlegenen Niederländer Arjen Robben, die beide eine große WM spielten, mit Bayern München das Double holten und die Auszeichnung mindestens ebenso verdient hätten, dass sie Ronaldos Leistung fair anerkannten. Und vielleicht dachten die Journalisten, die für den 29-Jährigen stimmten, ja auch nur praktisch: In dem Museum auf Madeira, das das Schaffen des Exzentrikers würdigt, musste in der Trophäenvitrine der für den WM-Pokal reservierte Platz ja noch gefüllt werden...