Auf Englisch wollte der Nationalspieler Thomas Müller in Moskau die Münchner Siegesserie erklären – jetzt ist der Spott im Internet groß.

München. Thomas Müller zählt zu jenen Sportlern, denen man für gewöhnlich gern zuhört. Der Nationalspieler in Diensten des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München ist recht stark in der Analyse, nimmt seine Profession nicht immer bierernst und kontert nervige Fragesteller schon mal mit einem kessen Spruch. In Moskau allerdings ging das nun total schief.

Müller, der vor fünf Jahren sein Abitur bestand, wurde nach dem 3:1 seiner Bayern in der Champions League bei ZSKA von einem russischen Reporter auf Englisch gefragt, warum die Münchner sogar auf schwer bespielbarem Platz und bei eisigen Temperaturen beeindruckend souverän aufgetreten seien. Müllers schlichte Antwort: „We have a big breast.“ Das ist bestes Denglisch, Englisch für Dummies, denn auch wenn Müller von der ach so stolz geschwellten Brust der Bayern-Profis berichten wollte, bedeutete sein Statement schlicht und einfach: „Wir haben eine große Brust.“ Im Netz lachen sie sich nun schlapp über den armen Torjäger, dabei war dessen Trainer Pep Guardiola auch nicht schlecht, als er gefragt wurde, ob er nicht wie Bayern-Chef Uli Hoeneß mal eine Zigarre qualmen wolle: „When we have ein Titel, I will smoke a cigar“, entgegnete er.

„I laugh me broken“, will man den beiden Münchner Protagonisten da am liebsten zurufen, dabei stehen sie ja aber nicht allein da mit ihren Sprachwirrungen. Schließlich galt schon ein anderer Bayer als Vorreiter des – sagen wir mal – Fremdschämens in Sachen internationale Interviews.

Lothar Matthäus ließ einst bei seiner Vorstellung in New York wissen, dass es noch mit der Sprache hapere. „My English is not so good, my German is much better“, lachte Loddar ins Mikro. Das wurde auch nicht besser, als sich der Rekordnationalspieler zu den Aussichten seiner Mannschaft äußern sollte. „I hope, we have a little bit lucky. I look not back, I look in front.“

Oje, da schämen wir uns noch heute in Grund und Boden (we shame us in ground and floor) und erinnern uns an den Meisterrausch in Dortmund. Torwart Roman Weidenfeller war vor zwei Jahren so erfasst ob des Titelgewinns, dass er im Interview mit einem arabischen Fernsehsender schwadronierte: „I think we have a grandios Saison gespielt.“ Jener Spruch hing später auf Plakaten in der Ruhrpottmetropole, einige ließen sich das Zitat auf T-Shirts drucken.

Da wäre auf der Rückseite noch Platz gewesen für einen Spruch, der zwar nicht von einem Fußballspieler stammt, aber dennoch so wundervoll ist, dass er nicht verschwiegen werden soll. „Now can come what want“, hat die Biathletin Uschi Disl, ebenfalls eine waschechte Bayerin, mal die Zuhörer wissen lassen, als sie just WM-Gold gewonnen hatte.

Für den verspotteten Müller könnte das eine hübsche Marschroute für das nächste Interview sein, bis dahin empfehlen wir ihm einfach: Sponge over! – Schwamm drüber!