Der Manager von Mainz 05 ist sauer, weil sich von den Münchnern noch immer niemand wegen des Wechsels von Kirchhoff gemeldet habe. Auch die Vorgehensweise beim Götze-Transfer kritisiert Heidel scharf.

Frankfurt. Nach den jüngsten Transfermeldungen und -gerüchten rund um den FC Bayern München bekommt der deutsche Fußballrekordmeister jetzt erstmals heftigeren Gegenwind.

So hat Manager Christian Heidel von Ligakonkurrent FSV Mainz 05 harsche Kritik an der Informationspolitik der Münchner bei Spielertransfers geübt. „Wie sich die Bayern derzeit verhalten, ist nicht würdig für einen deutschen Meister“, wird Heidel als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion der Frankfurter Rundschau (FR) von kicker.de zitiert.

Auslöser für diese Reaktion war der überraschende Wechsel des Nationalspielers Mario Götze von Borussia Dortmund zu den Münchnern zur neuen Saison. Der Transfer war am Dienstag durchgesickert und hatte beim BVB vor dem Halbfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch gegen Real Madrid (4:1) für einigen Wirbel gesorgt.

Heidel ist zudem immer noch über das Verhalten der Münchner im Zuge der Verpflichtung des Mainzer Verteidigers Jan Kirchhoff verstimmt. Der 22-Jährige wechselt zur kommenden Saison ablösefrei von Mainz nach München.

„Irgendwann haben wir erfahren, dass bei den Bayern ein Medizincheck stattfindet. Auf einen kurzen Anruf, dass unser Spieler unter Vertrag genommen wurde, warten wir nach wie vor“, sagte Heidel. Das sei ebenso stillos wie die Vorgehensweise bei BVB-Stürmer Robert Lewandowski, um den sich hartnäckig Gerüchte über einen vorzeitigen Wechseln zu den Bayern halten.

Auch Hübner und Stenger zweifeln

Auch die Vertreter von Eintracht Frankfurt, dessen Sportdirektor Bruno Hübner ebenfalls an der Podiumsdiskussion teilnahm, sind wenig begeistert von dem Gebahren des Rekordmeisters. Hübner kritisierte allerdings indirekt auch den eigenen Spieler Sebastian Rode, der aller Voraussicht nach in der neuen Saison für das Team von Trainer Pep Guardiola auflaufen wird. Er frage sich, ob sich Rode wirklich „als Nummer 28 oder 29 bei Bayern anstellen will“, wo sein Ziel doch die Nationalmannschaft sei. Auch Ex-DFB-Mediendirektor Harald Stenger war auf der FR-Veranstaltung der Ansicht, dass Rode sportlich von dem Wechsel nicht profitieren werde.

Manager Christian Heidel ist bekannt für seine geradlinige Haltung und deutlichen Aussagen. So übte der 49-Jährige als einer der wenigen offen Kritik an der Philosophie des Dietmar-Hopp-Projekts TSG 1899 Hoffenheim.