Die Herbstmeisterschaft ist den Bayern nicht mehr zu nehmen. Doch BVB-Star Mario Götze gibt den Kampf um den Titel noch nicht auf.

Hamburg. Wenige Tage vor dem großen Gipfeltreffen zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) ist die Spannung um den Titel fast schon raus. Nach dem Patzer des BVB gegen Düsseldorf (1:1) sicherte sich der FC Bayern durch das 2:0 in Freiburg vorzeitig die Herbstmeisterschaft. Der Vorsprung auf Dortmund beträgt bereits elf Zähler.

BVB-Star Mario Götze gibt die Jagd auf den Tabellenführer trotz des deutlichen Rückstandes des deutschen Meisters noch nicht auf. „Wir sind noch früh in der Saison, es kann noch alles passieren, und wir versuchen einfach ein gutes Spiel zu zeigen, unsere Leistung zu bringen und die Vorrunde vernünftig abzuschließen“, sagte der 20-jährige im Nike-Interview vor dem Schlagerspiel in München.

Götze freut sich besonders auf das Aufeinandertreffen mit Bayern-Star Franck Ribery: „Ich glaube, immer wenn man ihn auf dem Platz sieht, ist das beeindruckend. Gerade was er bisher in der Vorrunde gezeigt hat, ist sehr wichtig für den FC Bayern. Er ist ein sehr guter Spieler und Techniker und es wäre nicht schlecht, wenn er gegen uns ein bisschen auf die Bremse tritt. Ich freu mich natürlich auf das Duell, denn er ist ein extrem guter Spieler.“

Ribery und die Bayern feierten in Freiburg eine gelungene Generalprobe für das „Duell der Giganten“. Der deutsche Rekordmeister setzte sich durch Tore von Thomas Müller (12./Handelfmeter) und Anatolij Timoschtschuk (79.) trotz einer mäßigen Leistung mit 2:0 (1:0) beim SC Freiburg durch und ist damit bereits drei Spieltage vor der Winterpause nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Zu so einem frühen Zeitpunkt ist noch keine Mannschaft Herbstmeister in der Bundesliga geworden.

Bis zur Winterpause können die Münchner (37 Zähler), die zehn Punkte vor dem ersten Verfolger Bayer Leverkusen liegen, ihren eigenen Punkterekord aus der Saison 2005/06 (44) noch verbessern. Die Freiburger verloren neben dem Spiel auch Innenverteidiger Fallou Diagne mit einer Roten Karte (18.) nach einer Notbremse.

„Wir haben es gar nicht so schlecht gemacht. Wenn man nach 15 Minuten hinten liegt und mit zehn Mann spielt, ist es nicht so einfach“, sagte Freiburgs Oliver Sorg.

Trainer Jupp Heynckes verzichtete mit Blick auf das Topspiel am Samstag gegen Titelverteidiger Borussia Dortmund, der bereits elf Zähler zurückliegt, darauf, Bastian Schweinsteiger in den Kader zu nehmen. Dem Nationalspieler drohte angesichts von vier Gelben Karten eine Sperre. Für Schweinsteiger rückte Xherdan Shaqiri in die Anfangsformation, zudem wurde Mario Gomez nach seiner überstandenen Verletzung erstmals in dieser Saison in der Startelf aufgeboten. Vor der Begegnung gab es eine Gedenkminute für die 14 Todesopfer nach der Brandkatastrophe in einer Behindertenwerkstatt in Titisee-Neustadt.

Nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage und dem 3:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart begannen die Gastgeber vor 24.000 Zuschauern selbstbewusst. Ein Schuss von Julian Schuster stellte Nationaltorhüter Manuel Neuer allerdings vor keine Probleme (8.).

Danach kamen aber die Gäste besser ins Spiel. Sorg nahm gegen Franck Ribery den Unterarm zur Hilfe, den Elfmeter verwandelte Müller zu seinem achten Saisontor. Ribery vergab bei einem Konter in der 16. Minute die große Möglichkeit zum 2:0, dann zeigte Schiedsrichter Florian Meyer nach einer Notbremse von Diagne an Shaqiri zurecht „Rot“.

Trotz Unterzahl setzten sich die Gastgeber aber weiter zur Wehr. Freiburg präsentierte sich gewohnt lauffreudig und bot dem Favoriten nur wenig Räume. Die Bayern machten wie schon in Nürnberg und Valencia (beide 1:1) aus ihrer Überzahl zunächst zu wenig, standen in der Defensive aber meist sicher. Freiburg forderte allerdings bei einem Handspiel von Javi Martinez ebenfalls Elfmeter (38.), der Pfiff blieb aber aus.

Erst kurz vor der Pause nahm das Bayern-Spiel wieder mehr Schwung auf. Chancen von Gomez (42.) und Dante (45.), der mit einem Kopfball nur die Latte traf, blieben aber ungenutzt.

Nach dem Wechsel drängten die Münchner zunächst auf die Entscheidung. Ribery verfehlte mit einem Distanzschuss das SC-Tor aber knapp (48.), dann scheiterte der Franzose an Torhüter Oliver Baumann (51.). Freiburg steckte aber zu keinem Zeitpunkt aus und wäre fast durch Max Kruse belohnt worden. Doch den Schuss des Offensivspielers hielt Neuer glänzend (63.). Auf der anderen Seite scheiterte der für Gomez eingewechselte Claudio Pizarro an Baumann (72.), ehe der eingewechselte Timoschtschuk für die Entscheidung sorgte.

Bei Freiburg überzeugten Schuster und Kruse, bei den Bayern verdienten sich Dante und Ribery gute Noten.

Die Statistik

Freiburg: Baumann - Sorg, Flum, Diagne, Hedenstad - Makiadi (82. Lais), Schuster - Schmid, Daniel Caligiuri - Rosenthal (89. Freis), Kruse. - Trainer: Streich

Bayern: Neuer - Lahm, Dante, Badstuber, Alaba - Martinez, Toni Kroos (75. Rafinha) - Thomas Müller, Shaqiri (64. Timoschtschuk), Ribery - Gomez (58. Pizarro). - Trainer: Heynckes

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Tore: 0:1 Thomas Müller (12., Handelfmeter), 0:2 Timoschtschuk (79.)

Zuschauer: 24.000 (ausverkauft)

Beste Spieler: Schuster, Kruse - Dante, Ribery

Rote Karte: Diagne nach einer Notbremse (18.)

Gelbe Karten: Daniel Caligiuri (5) - Neuer

Torschüsse: 9:11

Ecken: 1:6

Ballbesitz: 42:58 Prozent