Drittes Spiel, wieder kein Sieg: Der VfB Stuttgart macht auch in der Chanpions League keine gute Figur. Es wird eng für Trainer Babbel.

Stuttgart/Hamburg. Der krisengeschüttelte VfB Stuttgart muss nach der dritten Pflichtspielniederlage in Folge ernsthaft um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League und Trainer Markus Babbel mehr denn je um seinen Job bangen. Die Schwaben verloren trotz einer zunächst ordentlichen Leistung am Ende verdient 1:3 gegen den spanischen Spitzenklub FC Sevilla und warten damit auch nach dem dritten Spiel in der Königsklasse weiter auf den ersten Sieg.

Sebastien Squillaci (23./72.) und Jesus Navas (55.) versetzten dem VfB, der in der Bundesliga nach dem schwächsten Start seit der Abstiegssaison 1974/75 nur 13. ist, mit ihren Toren einen weiteren Nackenschlag. Dem eingewechselten Elson gelang lediglich noch der späte Anschlusstreffer (74.). Mit nur zwei Punkten hat Stuttgart vor der Rückserie in der Champions League, die am 4. November mit der Partie in Sevilla beginnt, eine denkbar schlechte Ausgangsposition, um doch noch die K.-o.-Runde zu erreichen.

Vor 37 500 Fans in der nicht ausverkauften Mercedes-Benz-Arena hatte sich Babbel gegen den Dritten der Primera Division erneut für eine Raute im Mittelfeld mit Christian Träsch als "Sechser" anstelle seines Kapitäns Thomas Hitzlsperger entschieden. Der ein oder andere zuletzt schwache Profi bekam eine Pause. So ersetzte Ricardo Osorio bei seinem ersten Pflichtspiel in dieser Saison Rechtsverteidiger Stefano Celozzi, links spielte Arthur Boka für Ludovic Magnin und im Sturm war Julian Schieber für Babbel die bessere Alternative zu Pawel Pogrebnjak.

Im 4-4-2-System fühlte sich Babbels Elf eine Halbzeit lang sehr wohl. Das lag besonders am endlich besser aufgelegten Regisseur Alex Hleb. Doch auch der Weißrusse konnte die am Ende der unterhaltsamen 90 Minuten verdiente Niederlage nicht verhindern. "Wir machen leider in den entscheidenden Momenten zu viele Fehler", sagte der enttäuschte Babbel, für den es nach der Pleite auf der VfB-Bank ungemütlich werden dürfte. Am Wochenende ist seine Mannschaft in der Bundesliga bei Hannover 96 mehr denn je gefragt.

Bayern München und der VfL Wolfsburg wollen es heute besser machen als der VfB Stuttgart. Während der deutsche Rekord-Meister mit einem Sieg bei Girondins Bordeaux (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky) bereits eine Vorentscheidung für das Erreichen der K.-o.-Phase erzwingen kann, möchte der amtierende Meister mit einem Erfolg gegen den türkischen Double-Gewinner Besiktas Istanbul (20.45 Uhr/Sky) seinen zweiten Gruppenplatz hinter Manchester United festigen.

Die Bayern müssen im Schlüsselspiel in der französischen Weinhauptstadt auf ihre verletzten Stars Arjen Robben und Franck Ribéry verzichten, außerdem fehlt Edson Braafheid mit Oberschenkelproblemen. Dem VfL Wolfsburg bereitet gegen Besiktas ausgerechnet die sonst so zuverlässige Abteilung Attacke Probleme. Während die Niedersachsen die Weichen Richtung Achtelfinale stellen wollen, schlagen sich Grafite mit einer Formkrise sowie Edin Dzeko und Obafemi Martins mit Blessuren herum. Nach der 1:2-Niederlage bei Manchester United benötigt der Bundesliga-Fünfte gegen die Türken in der Volkswagen-Arena dringend seine Stürmer und einen Sieg.