Es ist der Fluch des frühen Erfolges, der den Fußballlehrer Felix Magath von Wolfsburg nach Schalke treibt - in den Ruch des Nimmersatten.

Würde die Betriebself des VW-Konzerns nicht bereits in dieser Saison um den deutschen Meistertitel spielen, Magath hätte vermutlich seinen Dreijahresplan in der Autostadt erfüllt. Jetzt fürchtete er den steigenden Druck bei gleichzeitiger Deckelung der Investitionen - die Quadratur des Fußballplatzes. Einer wie Magath weiß nur zu genau, wie die Branche reagiert, wenn Wünsche und Wirklichkeit streiten. Vier Entlassungen, zuletzt 2007 beim FC Bayern, haben Narben in seine Psyche gebrannt.

Deshalb also die Flucht zum FC Schalke 04. Sie mutet waghalsig an. Hörten und sahen in Wolfsburg alle auf Magath, wird Magath auf Schalke Hören und Sehen vergehen, wer alles Einfluss auf seine Entscheidungen nehmen wird. Dennoch ist Magaths riskanter Ritt gen Westen folgerichtig. Eine Meisterschaft mit Wolfsburg verschafft ihm Respekt, eine mit Schalke Ruhm. Den kann man sich nicht kaufen.