Klinsmann weg, Heynckes da. Über diesen Schnitt und Schritt des FC Bayern wird nun tagelang diskutiert werden.

Ist es richtig, war es überfällig, kann der Trainerwechsel etwas bringen? Fragen über Fragen, deren Beantwortung selbst den Verantwortlichen äußerst schwer fallen dürfte.

Ich glaube, es geht in diesem Fall weniger um die Person des Trainernachfolgers, dafür umso mehr um den Abschied von der Person Klinsmann. In den vergangenen Wochen wurde alles auf Jürgen geschoben: falsche Taktik, falsche Maßnahmen, Ansprachen, Personalentscheidungen. Nun ist er weg, und mit ihm verschwinden im Nu auch alle potenziellen Entschuldigungen. Der Fokus wird nun wieder auf die Mannschaft gelegt.

Meines Erachtens bringt ein Trainerwechsel in dieser Phase der Saison nicht viel. Ich habe es 1996 selbst miterlebt, als Franz Beckenbauer Ende April Otto Rehhagel ablöste. Damals haben wir Spieler die Entscheidung sogar forciert. Ich würde so etwas nie wieder machen. Denn Meister sind wir damals auch nicht geworden, und das lag eben nicht nur am Trainer, sondern letztlich vor allem am Team.

Die Lage des FC Bayern sollte nun auch aus einer anderen Sicht betrachtet werden. Über die Qualität der Mannschaft muss diskutiert werden, die in der Breite vielleicht doch nicht so groß wie oft angepriesen ist. Und dass der Klub nur mit drei Stürmern in die Saison ging, ist mir eh ein Rätsel.

Wenn man am Ende ganz ehrlich ist, dann ist die Trennung von Klinsmann ein Eingeständnis aller Verantwortlichen, dass ein extrem hoch aufgehängtes Projekt der neuen Wege, Methoden und Personalien schlichtweg in die Hose gegangen ist. Und eines ist klar: Die nächsten Wochen und Monate werden für die Bayern bestimmt nicht einfacher.