Hamburg. Kapitän der Freezers will sich “durch ganz Hamburg forsten“, um Investoren für den DEL-Club zu finden. Auch Schuberts Frau macht mit.

Aufgeben ist für Christoph Schubert als stolzer Eishockeyprofi ein Fremdwort. Da überraschst es nicht, dass der Kapitän der Hamburg Freezers auch alles für die Rettung seines Clubs unternimmt. Gemeinsam mit Ehefrau Janina und Mitarbeitern der Geschäftsstelle geht der 34-Jährige aktiv auf Investorensuche. Ein im Hamburger Sport bisher einmaliger Vorgang.

Bis kommenden Dienstag müssen die Freezers einen Geldgeber finden, sonst ist das Aus in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) besiegelt. Deshalb wendet sich der ehemalige NHL-Profi, der sich nach der aktiven Karriere in Hamburg niederlassen will, an die Öffentlichkeit und versucht so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu generieren. "Ich werde in den kommenden fünf Tagen nicht schlafen und jeden anrufen, der uns helfen könnte. Ich forste mich durch ganz Hamburg. Mir ist es egal, ob ich denjenigen schon kenne oder nicht. Ich werde nicht aufgeben, bis ich jemanden finde“, sagte ein merklich emotionaler Schubert dem Abendblatt.

Schubert Mittelpunkt ist Hamburg

Für Schubert sind die Freezers mehr als nur ein Job, kaum ein Profi identifiziert sich mit der Stadt und dem Club, wie der Abwehrspieler, der seit 2010 hier spielt. Sohn Lenni Maximilian kam in der Hansestadt zur Welt, seit Monaten suchen die Schuberts nach einer Immobilie - auch für die Zeit nach der aktiven Spielerkarriere. "Das kann es ja nicht gewesen sein. Wir müssen einfach jemanden finden, der unseren Fortbestand sichert", sagte Schubert.

Kommentar: Tschüs, Sportstadt Hamburg

An der Barclaycard-Arena wird am Sonnabend ab 15 Uhr eine Fan-Versammlung stattfinden, bei der auch Schubert vor Ort sein wird. Eishockey-Anhänger aus ganz Deutschland werden anreisen, um ihre Solidarität mit den Freezers zu bekunden. All das, so sagt Schubert, sind Zeichen, dass der Kufensport in Hamburg nicht aussterben darf. Der Kapitän weiß aber auch, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit wird.