Hamburg. Urlaubssperre bis April: Zum ersten Mal in der Clubgeschichte müssen die Eishockeyprofis auch nach Saisonende trainieren.

Wenn man nicht wusste, dass die Eishockeysaison seit neun Tagen für die Hamburg Freezers beendet ist, hätte man am Dienstagmorgen in der Volksbank-Arena den Eindruck bekommen können, als würde sich das Team von Trainer Serge Aubin auf die Play-offs vorbereiten.

Gut gelaunt absolvierten die Profis die gut einstündige Einheit, in der nach einer kurzen Aufwärmphase ein Mini-Turnier im Modus vier gegen vier auf dem Programm stand. „Wir werden jetzt nicht an speziellen Dingen arbeiten, sondern es geht vielmehr darum, noch Zeit miteinander zu verbringen, in Form zu bleiben und gemeinsam noch etwas Spaß zu haben“, sagte Aubin.

„Es ist alles in die Hose gegangen“

Zum ersten Mal in der Clubgeschichte wurden die Freezers-Spieler dazu verdonnert, auch nach dem offiziellen Saisonende noch zu trainieren. Die Verantwortlichen meiden das Wort Straftraining, wenngleich die Maßnahme selbstverständlich mit dem Verpassen der Endrunde zu tun hat.

„Ich empfinde es nicht als Strafe. Es ist unser Job, und dafür werden wir bezahlt. Unsere Verträge laufen bis 30. April. Die Fußballer haben nach der Saison auch immer noch Training und Freundschaftsspiele“, sagte Kapitän Christoph Schubert, der Verständnis für die Entscheidung des Trainerteams hat. „Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht. Es ist ein Scheißjahr gewesen, das wissen wir alle. Es ist alles in die Hose gegangen, was wir uns vorgenommen haben. Wir kommen immer noch früh genug heim.“

Personalgespräche bis Ende der Woche

Bis Ostern absolvieren die Freezers noch sieben Einheiten auf dem Eis und im Kraftraum. Nach den Feiertagen folgen die Fitnesstests und die medizinischen Abschlussuntersuchungen, ehe die Spieler vom 2. April an in den Urlaub gehen dürfen.

Während das zusätzliche Eistraining für die Nationalspieler, die auf eine WM-Nominierung hoffen, eine willkommene Abwechslung ist, wird es für jene Profis, die in Hamburg keinen neuen Vertrag erhalten, ein Kampf gegen den inneren Schweinehund. „Natürlich muss man sich selbst ein wenig pushen, wenn man keine Spiele mehr hat, aber man kann seinen Körper in Schuss bringen und Grundlagen für die neue Spielzeit schaffen“, gibt Verteidiger Dan Spang offen zu.

Bis Ende der Woche wird Sportdirektor Stéphane Richer die abschließenden Personalgespräche mit den Profis führen, ehe am Sonntag die Saisonabschlussveranstaltung in der Barclaycard Arena steigt.