Hamburg. Schiedsrichter hatte bei 4:5 vermeintlichen Ausgleich durch Oppenheimer zuerst anerkannt, nach Videostudium aber wieder zurückgenommen.

Die Hamburg Freezers haben am Sonntagabend ihr Auswärtsspiel beim ERC Ingolstadt mit 4:5 (1:2, 1:2, 2:1) verloren. Doch ob dieses Ergebnis Bestand haben wird, ist unsicher. In einer Zusatzmeldung zum offiziellen Spielbericht legte Freezers-Sportdirektor Stéphane Richer Protest gegen die Spielwertung ein. Darüber muss die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) an diesem Montag befinden. Was war passiert? In der Schlussminute einer nervenaufreibenden Partie hatte Nationalstürmer Thomas Oppenheimer das vermeintliche 5:5 erzielt und seinem Team damit den Weg in die Verlängerung geebnet. Die Schiedsrichter entschieden jedoch, die Korrektheit des Treffers, den sie im laufenden Spiel nicht beanstandet hatten, per Videobeweis zu überprüfen. „Hauptschiedsrichter Sirko Hunnius kam dann zur Bank und sagte: ‘Ich werde Ärger und Probleme bekommen, aber ich gebe das Tor nicht, weil es davor einen Handpass gegeben hat’“, erläuterte Richer die Sekunden, in denen aus mindestens einem sicher geglaubten Punkt die vierte Auswärtspleite in Serie wurde.

Hunnius könnte gegen Regel verstoßen haben

Sollte dies tatsächlich der Grund für die Aberkennung des Treffers gewesen sein, hat Hunnius wirklich ein Problem. Der Videobeweis darf nur dafür genutzt werden, um zu überprüfen, ob der Puck die Torlinie überquert hat, oder ob das Tor möglicherweise aus dem Torraumabseits heraus erzielt wurde. Spielsituationen, die vor dem direkten Torabschluss passierten, dürfen nicht im Nachhinein kontrolliert und zur Entscheidungsfindung herangezogen werden. Über die Konsequenzen des Protests konnten am Sonntag weder Richer noch die DEL aufklären.

Freezers mit jämmerlicher Chancenverwertung

Überlagert wurde durch die Diskussionen, dass die Freezers ein kämpferisch und spielerisch starkes Auswärtsspiel boten, allerdings in der Chancenverwertung erneut jämmerlich agierten und auch in der Defensive die bekannten Lücken offenbarten. Torhüter Cal Heeter, der von Cheftrainer Serge Aubin aus unerfindlichen Gründen den Vorzug gegenüber dem beim 4:3 gegen Düsseldorf am Freitagabend sehr solide aufgelegten Sébastien Caron erhalten hatte, trug mit zwei Unsicherheiten zur Niederlage bei und wurde nach dem 2:4 gegen Dimitrij Kotschnew ausgetauscht. Es war für den US-Amerikaner seit seiner Verpflichtung im Oktober bereits die vierte Auswechslung.

Tore: 1:0 (3:13) Laliberte (Buck, Irmen), 1:1 (5:08) Sullivan (Festerling, Davies) 5-4, 2:1 (13:28) Irmen (Laliberte, Salcido), 3:1 (30:51) A. Barta (Greilinger, Kohl), 3:2 (37:12) Schubert (Wolf, Tiffels), 4:2 (37:21) Lebler (Kohl, Kubalik), 5:2 (40:33) Greilinger (A. Barta, Schopper), 5:3 (46:11) Dupuis (Müller, Liwing), 5:4 (57:52) Wolf (Flaake). Strafminuten: 6/10. SR: Hunnius/Schütz (Berlin/Bad Aibling). Z.: 4088.