Hamburg. Der ehemalige Trainer der Hamburg Freezers, Benoît Laporte, analysiert die anstehende Saison in der Deutschen Eishockey-Liga.

Für Benoît Laporte ist der kommende Freitag in zweierlei Hinsicht ein besonderer Tag. Zum Auftakt der Schweizer Nationalliga A tritt der ehemalige Trainer der Hamburg Freezers vor 17.000 Zuschauern im Derby beim SC Bern an. Fast zeitgleich startet der Ex-Club des Frankokanadiers gegen den ERC Ingolstadt in die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Der 54-Jährige macht kein Geheimnis daraus, dass er noch immer viele Sympathien für den Club hegt, der ihn im September 2014 nach knapp vier Jahren entlassen hatte. Nach der Schlusssirene will Laporte sofort nachschauen, wie die Hamburger gespielt haben. „Ich glaube, dass die Freezers alle Zutaten haben, den Titel zu holen. Ich sehe keine Schwachstelle im Kader“, sagte Laporte. „Seit Stéphane Richer als Sportchef im Amt ist, war der Kader noch nie besser und breiter aufgestellt.“

Dass die eher durchwachsene Vorbereitung der Hamburger durchaus anderes vermuten lässt, will Laporte nicht überbewerten. Die Abgänge der Führungsspieler Matt Pettinger und Duvie Westcott (beide Karriereende) werden in der Gruppe kompensiert. Laporte ist sich zudem sicher, dass die Freezers zeitnah auf dem Transfermarkt reagieren werden, sollte sich ein Comeback von Brett Festerling (durchtrennter Nerv in der Hand) nicht andeuten.

„Das Team ist über die Jahre zusammengewachsen, hat viel durchgemacht. Die Jungs wissen, wie wichtig es ist, einen guten Start zu haben. Sie werden bereit sein“, sagte Laporte, der vor allem Stürmer Thomas Oppenheimer und David Wolf als wichtige Leader sieht. „Oppi ist in diese Rolle nach und nach reingewachsen. Bei Wolf weiß man, was man bekommt: Er hat die Qualität eines Ausländers und ist durch sein Jahr in Nordamerika menschlich gereift“, sagte Laporte, der die spannendste Saison in der Geschichte der deutschen Eliteliga prophezeit.

Alle Teams haben sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut verstärkt. Dass es Teams geben wird, die nur Kanonenfutter sein werden, schließt der erfahrene Trainer aus. „Ich bin mir sicher, dass sich 14 Teams um die zehn Play-off-Plätze schlagen werden. Selbst Straubing oder Schwenningen darf man nicht unterschätzen“, sagte Laporte, der neben den Freezers vor allem die Adler Mannheim als Titelkandidaten sieht. „Sie sind der Titelverteidiger und haben durch Marcel Goc noch einmal einen Qualitätsspieler dazubekommen. Aber von den deutschen Spielern her sehe ich die Freezers besser aufgestellt“, sagte Laporte. „Entscheidend wird sein, dass die Freezers die Erfahrungen der letzten Saison nutzen und ihr bestes Eishockey im April in den Play-offs spielen.“