Hamburg. Müller freut sich auf seine neue Aufgabe. Der Königstransfer der Freezers freut sich auf gutes Eishockey, schöne Trikots und Fisch.

Dass die Trikotfarbe den Ausschlag für die Wahl eines Lieblingsvereins gibt, ist ja normalerweise – mit Verlaub – ein Frauending. Marcel Müller allerdings hat kein Problem damit zuzugeben, dass ihm das Eisblau der Hamburg Freezers, das er als „Babyblau“ bezeichnet, gut gefällt. Es sei, beeilte sich der 26-Jährige bei seiner Vorstellung als Neuzugang der Hamburger am Donnerstag in der „Clouds“-Bar in den Tanzenden Türmen zu unterstreichen, indes nicht der Hauptgrund gewesen für seinen Wechsel.

„Das Gesamtpaket hat gestimmt. Die Mannschaft spielt schönes Eishockey, hat große Ziele, die Stadt und die Arena sind toll, mir gefällt die Trikotfarbe, und ich mag Fisch“, sagt der gebürtige Berliner, der nur wegen einer Schambeinverletzung auf die laufende WM in Tschechien verzichten musste.

Am Wunschziel angekommen

Die Blessur soll zum Saisonstart im September komplett ausgeheilt sein, und so kann dann zusammenwachsen, was in Müllers Kopf schon lange zusammengehört. Nach seiner Rückkehr aus Schweden im Sommer 2013, wo er eine Saison in einer Sturmreihe mit seinem neuen Freezers-Kollegen Morten Madsen für das Topteam Modo Hockey Örnsköldsvik auflief, hatte er seinen Agenten nach einer Möglichkeit gefragt, in Hamburg Eishockey zu spielen. Über den Umweg Kölner Haie und Krefeld Pinguine ist der angehende Fitnesstrainer, der sich in Berlin an der Fernuniversität eingeschrieben hat und bis zur A-Lizenz sieben Prüfungen bestehen muss, nun an seinem Wunschziel angekommen.

„Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat“, sagt der 194 cm lange und 96 kg schwere Linksaußen, der mit seiner physischen Wucht schwer vom Puck zu trennen ist und dank seiner technischen Fertigkeiten und des Torriechers auch im Überzahlspiel eine Waffe werden soll. Zwischen 2010 und 2012 lief der Motorsportfreak in Nordamerika für die Toronto Marlies in der zweitklassigen AHL auf und spielte dreimal für die Toronto Maple Leafs in der NHL. Dass er danach drei Spielzeiten an verschiedenen Standorten verbrachte, sei untypisch für ihn gewesen. „Ich binde mich eigentlich gern länger“, sagt er. Freundin Anni, beruflich bis Februar in Düsseldorf gebunden, wird das gern hören. Ihr Freund sucht nach einer Wohnung für zwei Personen, immerhin bleibt er laut Arbeitspapier für drei Jahre in Hamburg.

Dass man ihn hier als „Königstransfer“ vorstellte, gefällt Marcel Müller. „Das ist eine schöne Wertschätzung. Ich werde versuchen, die Erwartungen mit harter Arbeit zu erfüllen“, sagt er. Das babyblaue Trikot wird er in jedem Fall mit Vergnügen tragen.