Hamburg. Hamburg besiegt Düsseldorf mit 4:2 und benötigt nur noch einen Sieg zum Halbfinaleinzug. Oppenheimer, zweimal Madsen und Mitchell treffen.

Serge Aubin hatte es angekündigt. „Wenn wir so spielen, werden wir am Freitag gewinnen“, hatte der Cheftrainer der Hamburg Freezers am Dienstagabend trotz der 1:2-Niederlage bei der Düsseldorfer EG gesagt. Und er sollte recht behalten. Die Freezers spielten nicht anders als am Dienstag, sie nutzten ihre Torchancen nur etwas besser. Das wurde mit einem 4:2 (1:0, 0:1, 3:1)-Sieg belohnt, der in der Best-of-seven-Viertelfinalserie die 3:2-Führung einbrachte.

Ein bisschen schade war, dass die Partie aufgrund des parallel stattfindenden HSV-Spiels gegen Hertha BSC Berlin mit 8814 Zuschauern nicht den Zuspruch erfuhr, die sie verdient gehabt hätte. Und ebenso schade ist, dass sich in Hamburg Play-off-Atmosphäre nur sehr schwer entfachen lässt. Der Fanblock gibt sich zwar alle Mühe, die Stimmung anzuheizen. Doch anders als in Düsseldorf, wo die Besucher auf allen Tribünen die wichtigsten Schlager textsicher und laut mitgrölen, beschränkt sich der Hamburger Tribünengast zu häufig auf bräsigen Klatschpappeneinsatz.

Dass sich die Mannschaft davon nicht runterziehen lässt, bewies sie im ersten Drittel. Das verletzungs- oder sperrenbedingte Fehlen von sieben Akteuren war erneut kein Faktor, die Freezers ließen sich von der optischen Überlegenheit der Gäste nicht aus der Ruhe bringen. Und wer einen Thomas Oppenheimer hat, der kann auch getrost die Nerven bewahren. Der Nationalstürmer, der in den Play-offs zum ultimativen Führungsspieler aufgestiegen ist, sorgte mit einem wunderschönen Schlenzer für die Führung. Es war bereits der dritte Play-off-Treffer des gebürtigen Bayern, und nach dem 1:0 in Spiel eins und dem 3:2-Siegtor in Spiel das dritte wichtige Tor. Ihre Führung verdienten sich die „Eisschränke“ anschließend, Düsseldorf zeigte sich beeindruckt und überließ den Freezers die Spielkontrolle.

Unschön war, was sich kurz vor der ersten Pause zutrug. Weil die Uhr auf dem Videowürfel stehen geblieben war, musste die Partie 37 Sekunden vor Abpfiff kurz unterbrochen werden. Als die Schiedsrichter dann zur Pause pfiffen, hielt sich Christof Kreutzer das rechte Auge. Der DEG-Coach, mutmaßlich von einer zusammengeknüllten Klatschpappe getroffen, wirkte benommen, musste von einem Betreuer gestützt und mit einem Eisbeutel behandelt werden. Den Verursacher der Schmerzen hatte die DEG-Bank hinter dem Plexiglas ausgemacht, ein Mann im grauen Kapuzenpullover wurde von Ordnern der Halle verwiesen, soll aber nicht der Übeltäter gewesen sein. Die Freezers versprachen schnelle Aufarbeitung, eine Geldstrafe durch die DEL dürfte zeitnah folgen.

Die Strafe für ihre fahrlässige Chancenverwertung kassierten die Freezers dagegen direkt. Alexander Thiel ließ Sébastien Caron im Hamburger Tor bei einem Konter keine Abwehrchance und brachte seine Farben zurück ins Spiel. Anschließend hatten die Gastgeber noch Glück beim einem Pfostenschuss der Rheinländer, hätten jedoch bei konsequenterem Ausnutzen ihrer eigenen Torgelegenheiten mit einer Führung in die zweite Pause gehen müssen. Umso offener war die Partie im Schlussdrittel. Beide wollten den Sieg, den Freezers war er vergönnt, weil Morten Madsen zunächst in Überzahl den Puck ins lange Eck schlenzte und dann per Schlagschuss zur Entscheidung traf. Das Anschlusstor brachte Düsseldorf nichts mehr, weil Adam Mitchell in Unterzahl ins leere DEG-Tor traf.

Die etwas bessere Mannschaft hatte gewonnen, und wenn die Hamburger ihre Klasse auch am Sonntag (14.30 Uhr) in Spiel sechs untermauern können, dann sollte die Serie in Düsseldorf ihr Ende finden.

Tore: 1:0 (10:12) Oppenheimer (Westcott, Schubert), 1:1 (27:32) Thiel (Dolak, Strodel), 2:1 (47:09) Madsen (Sertich, Roy) 5-4, 3:1 (52:02) Madsen (Mitchell), 3:2 (54:51) Davies (Ebner, Olimb) 5-4, 4:2 (59:01) Mitchell (Westcott, Jakobsen) 4-5 empty net. Strafminuten: 12/10. Schiedsrichter: Piechaczek/Rohatsch (Landsberg/Lindau). Zuschauer: 8814.Die weiteren Viertelfinals: Mannheim – Nürnberg 4:3 n.V. (Endstand 4:1), Ingolstadt – Iserlohn (Stand 2:2), Wolfsburg – München Endstand 4:0.