Düsseldorf. Hamburg ging im zweiten Play-Off-Spiel früh in Führung. Doch Düsseldorf drehte das Spiel und gleicht in der Viertelfinal-Serie aus.

Der Rheinländer schunkelt gern, und er singt mit Inbrunst seine Lieder, laut und lustig. Das macht ihn sympathisch, und weil die Eishockeyprofis der Düsseldorfer EG mit einem 6:3 (0:1, 4:1, 2:1)-Erfolg im zweiten Spiel der Best-of-seven-Viertelfinalserie gegen die Hamburg Freezers zum 1:1 ausglichen und ihrem Anhang damit ausreichend Anlass zu Tanz und Gesang gaben, war es ein stimmungsvoller Freitagabend, den der neutrale Besucher im ISS-Dome erlebte. Dass die Mannschaft von Cheftrainer Serge Aubin nicht allzu viel Spaß hatte, hatte sie sich angesichts eines verkorksten Mitteldrittels selbst zuzuschreiben.

Eine Überraschung war es nicht, dass die Gastgeber sofort die Initiative übernahmen. Mit der Wut der 0:4-Niederlage vom Mittwoch als Antrieb drückte die DEG aufs Tempo. Die Hamburger Defensive ließ zwar wenige Schüsse auf das von Sébastien Caron gehütete Tor zu, dennoch war die Führung schmeichelhaft. Sie entsprang einem Fehler von DEG-Torhüter Tyler Beskorowany, der hinter seinem Tor den Puck verlor. Marty Sertich passte das Spielgerät zu Matt Pettinger, der so frei war, es zum 1:0 einzuschieben. Erstmals waren nun auch die rund 250 mitgereisten Freezers-Fans zu hören.

Der Rückstand hinderte die Rheinländer jedoch nicht daran, die Kufen auf dem Gaspedal zu lassen. Und weil die Freezers tatkräftig mithalfen, drehte sich die Partie dramatisch. Aubin hatte in der Vorbereitung stets an die Disziplin seines Teams appelliert, doch seine Spieler schienen das vergessen zu haben. Drei unnötige Strafen innerhalb von nicht einmal sechs Minuten nutzte die zweitbeste Überzahlmannschaft der Hauptrunde, um auf 4:1 davonzuziehen. Zu allem Überfluss musste auch noch Verteidiger Brett Festerling mit einer Schnittverletzung am Handgelenk ins Krankenhaus. Die „Eisschränke“ kamen in dieser Phase kaum zu Entlastungsangriffen und hatten Glück, dass Thomas Oppenheimer kurz vor der zweiten Pause einen Schlagschuss Duvie Westcotts zum 2:4 ins DEG-Tor lenkte.

So wurde die Partie wieder spannend, als Sertich kurz nach Wiederbeginn einen Penalty zum Anschluss verwertete. Nun waren es die Freezers, die das Tempo verschärften und auf den Ausgleich drängten, aber vier Minuten vor Spielende zweimal klassisch ausgekontert wurden und letztlich verdient verloren. Nach der Busrückreise steht am Sonnabend Regeneration auf dem Programm, damit man am Sonntag in der hemischen O2 World (14.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) im dritten Spiel der Serie wieder vorlegen kann.

Tore: 0:1 (14:10) Pettinger (Sertich, Madsen), 1:1 (25:28) Kreutzer (Ebner), 2:1 (33:01) Davies (Ebner, Olimb) 5-4, 3:1 (35:21) Collins (Kreutzer, Davis) 5-4, 4:1 (38:37) Davies (Martinsen, Ebner) 5-4, 4:2 (39:55) Westcott (G.Festerling, Clark), 4:3 (41:17) Sertich (Penalty), 5:3 (56:22) Dmitriev (Kreutzer, Collins), 6:3 (57:19) Martinsen (Schiestel, Fischbuch).

Strafminuten: 10/16.

Schiedsrichter: Brill/Rohatsch (Zweibrücken/Lindau).

Zuschauer: 9.668

Die weiteren Viertelfinals im Überblick:

Wolfsburg – München 3:2 (Stand 2:0)

Iserlohn – Ingolstadt 6:3 (Stand 1:1)

Nürnberg – Mannheim 3:2 (Stand 1:1)