Hamburg. Hamburger Eishockeyclub muss den plötzlichen Tod seines Eventmanagers verkraften. Coach Aubin will vor Play-offs die Belastung dosieren.

Das große Ziel, endlich den ersten deutschen Meistertitel nach Hamburg zu holen, geriet bei den Eishockeyprofis der Hamburg Freezers am Mittwoch noch einmal in den Hintergrund. Auf seiner Internetseite gab der Club das bekannt, was die Spieler und Mitarbeiter seit dem vergangenen Wochenende niederdrückt. Johannes Volkmer, 30, der seit November 2012 als Marketing- und Eventmanager auf der Geschäftsstelle tätig war, ist in der Nacht zu Sonnabend plötzlich und völlig unerwartet verstorben.

„Die Nachricht hat uns tief bestürzt. Der ganze Club fühlt sich wie gelähmt. Johannes war bei allen Mitarbeitern, der Mannschaft und allen Partnern äußerst beliebt und wurde von allen sehr geschätzt“, sagte Geschäftsführer Uwe Frommhold. An diesem Freitag wird das gesamte Team zur Beerdigung gehen und dafür das Training ausfallen lassen. Am Mittwoch, vor dem ersten Spiel der Play-off-Viertelfinalserie gegen die Düsseldorfer EG (19.30 Uhr, O2 World), wird es eine Schweigeminute geben, dazu wird die Mannschaft voraussichtlich den Rest der Saison mit Trauerflor auflaufen.

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„Solche Nachrichten führen einem vor Augen, wie unwichtig der Beruf manchmal sein kann. Trotzdem haben wir uns auf das zu konzentrieren, was vor uns liegt“, sagte Verteidiger Duvie Westcott. Und das ist tatsächlich ein ganz harter Brocken, immerhin hatte Hamburg in der Hauptrunde drei von vier Partien gegen die Rheinländer verloren. „Wir müssen ausblenden, was war, und uns auf unsere Stärken konzentrieren“, sagte Westcott, für den die Play-offs auch persönlich eine hohe Wichtigkeit haben, immerhin muss sich der 37-Jährige noch für einen neuen Vertrag anbieten. „An so etwas denke ich gar nicht“, versucht er zu beschwichtigen, „wichtig ist nur, dass jeder alles fürs Team gibt, damit wir im Unterzahlspiel besser werden und vor allem diszipliniert spielen, um Düsseldorfs starkes Powerplay gar nicht erst zu einem Faktor werden zu lassen.“

Aubin schont ersatzgeschwächte Truppe

Cheftrainer Serge Aubin, der sich am Mittwoch über die hohe Intensität in der einstündigen Übungseinheit freute, will die Belastung für seine seit Monaten stark ersatzgeschwächte Truppe dosieren. „Wir werden die Einheiten auf 45 knackige Minuten beschränken“, sagte er. Stürmer Phil Dupuis trainierte zweieinhalb Wochen nach seiner Gehirnerschütterung erstmals wieder mit dem Team.

Dass sie nach dem Halbfinalaus in der vorangegangenen Spielzeit nun möglichst zwei Schritte weiterkommen wollen, unterstreichen die Freezers mit ihrer Play-off-Kampagne, die am Mittwoch am S-Bahnhof Stellingen öffentlich eingeläutet wurde. „Ein Ziel, sonst nichts“, so wird es bis Saisonende, dank Unterstützung von Premiumpartner S-Bahn Hamburg auf Großplakaten im gesamten Stadtgebiet, zu lesen sein. „Wir streben nach dem größtmöglichen Erfolg“, sagte Frommhold.