18-Jähriger steht als erster Spieler aus eigenem Nachwuchs im Profikader. Freezers-Präsident: „Meilenstein für Eishockeystandort Hamburg“.

Hamburg. Die Worte des Cheftrainers hallten nach, als Maximilian Franzreb am Donnerstag Einblick in seine Gefühlswelt gewährte. „Maxi hat ein sehr ruhiges Auftreten. Ich hätte gar keine Bedenken, ihn einzuwechseln“, hatte Serge Aubin, angesprochen auf die Vorzüge seines neuen Ersatztorhüters, gesagt. An diesem Freitag (19.30 Uhr) steht dieser wegen des langfristigen Ausfalls von Dimitrij Kotschnew im Gastspiel bei den Kölner Haien als erster Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Profikader. Und wenn der 18-Jährige wirklich so cool ist, wie er nach seiner dritten Trainingseinheit mit den Eishockeyprofis der Hamburg Freezers wirkte, dann müsste sich bei einem Ausfall von Stammkeeper Sébastien Caron niemand Sorgen machen.

„Gar nicht“, antwortete Franzreb auf die Frage, wann die Aufregung eingesetzt habe, „wenn ich gebraucht werde, gehe ich raus und spiele.“ Als Dreijähriger begann der Elmshorner, der an der Berufsschule Langelohe sein Abitur macht, für die Freezers jedoch vom Unterricht freigestellt ist, in Bad Tölz mit dem Eishockey. Dass er Vater Markus, 44, der in der Zweiten Bundesliga Pucks fing, nacheifern wollte, war schnell klar. „Mein Traum war es immer, Eishockeyprofi zu werden. Deshalb habe ich auch nicht lange überlegt, als sich jetzt die Chance bot, zu den Profis zu wechseln“, sagte der 182 cm große Torhüter.

2005, ein Jahr nach seinem Zuzug aus Bayern, hatte Franzreb als Fan sein erstes Freezers-Spiel gegen Kassel gesehen. In dieser Saison hatte er die Premierenspielzeit der HSV Young Freezers in der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL) mitgemacht. Das Team steht in der Relegationsrunde vor dem Klassenerhalt, auch deshalb fiel Franzreb der Wechsel, der ihn vom Rest der DNL-Saison ausschließt, leichter. „Ich lerne im Training mit den Profis definitiv mehr als in der DNL“, sagte er.

Dass die Nachwuchsarbeit so früh Früchte trägt, macht die Verantwortlichen der Freezers stolz. „Für den Eishockeystandort Hamburg stellt sein Einsatz einen Meilenstein dar“, sagte Andreas Mattner, Präsident des Hamburg Freezers e.V. „Wir wollen das nicht zu hoch hängen, sein Ziel hat Maxi erst erreicht, wenn er einen Profivertrag bekommt. Dennoch freuen wir uns sehr“, sagte Geschäftsführer Uwe Frommhold. In der kommenden Saison ist Franzreb zunächst im Oberligateam des HSV eingeplant – sofern er nicht wieder ganz oben gebraucht wird.