Die Hamburg Freezers haben nach zuletzt zwei Niederlagen wieder in die Erfolgsspur gefunden. Die Hamburger gewinnen gegen Meister ERC Ingolstadt mit 2:1. Garrett Festerling und Morten Madsen als Torschützen.

Hamburg. Männerabend, so lautete am Freitag in der O2 World das Motto, unter das die Hamburg Freezers ihr Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt gestellt hatten. Und weil dabei viele gängige Klischees erfüllt wurden – es gab günstiges Bier, tanzende Eismädchen und sportliche Pausenspiele –, wollten auch die Eishockeyprofis nicht zurückstehen. Das 2:1 (0:0, 2:0, 0:1) war ein klassischer Arbeitssieg, wie ihn nur echte Männer erkämpfen können.

Serge Aubin hatte sich anstelle des gewohnten Sakkos einen Pullover über das weiße Hemd gezogen. Aber nicht nur die Kleiderordnung hatte der Cheftrainer geändert, sondern auch die dritte Sturmreihe, aus der der zuletzt enttäuschende Marty Sertich strafversetzt und durch Adam Mitchell ersetzt wurde, der sich zu den beiden Dänen Morten Madsen und Julian Jakobsen gesellte. Und immerhin Sertich schien diese Maßnahme zu beflügeln. Der kanadische Mittelstürmer war in einem ereignisarmen ersten Drittel der auffälligste Hamburger. Die größte Chance zur Führung besaßen die Gäste, für die Patrick Hager nach einem Ausrutscher von Phil Dupuis allein auf das Freezers-Tor zulief, aber am gewohnt souverän haltenden Sébastien Caron scheiterte.

Carons Gegenüber war es, der Hamburg auf die Siegerstraße brachte. Timo Pielmeier, der den Freezers schon am 25. November mit zwei Patzern den 4:3-Heimsieg im ersten Date mit ihrem Halbfinalbezwinger der vergangenen Saison beschert hatte, ließ einen Pass von Jerome Flaake durch die Handschuhe gleiten, Garrett Festerling stand frei und bedankte sich mit einem Abstauber. Die Führung verdienten sich die Freezers im Anschluss durch druckvolles und zielstrebigeres Angriffsspiel, und im zuletzt etwas schwächelnden Powerplay gelang Morten Madsen, der einen Schuss von Thomas Oppenheimer unhaltbar abfälschte, sogar das 2:0. Erst danach wachte der Titelverteidiger aus Bayern auf, ohne jedoch ernsthaft Gefahr für Carons Tor auszustrahlen.

Wenn man den Freezers etwas vorwerfen wollte, dann ihre mangelhafte Chancenverwertung, die es den Gästen erlaubte, mit dem Anschlusstor neun Minuten vor Spielende noch einmal Spannung in eine eigentlich einseitige Partie zu bringen. Doch weil alle Hamburger danach gut zusammenhielten, können sie am Sonntag (14.30 Uhr) mit einem Sieg im Rücken bei den Eisbären Berlin antreten. Dort ist wieder harte Arbeit gefragt, auch ohne es Männernachmittag zu nennen. (bj/ber)

Tore: 1:0 (21:01) G. Festerling (Flaake, Clark), 2:0 (33:34) Madsen (Oppenheimer, Sertich) 5-4, 2:1 (51:04) Greilinger (Brocklehurst). Strafminuten: 6/12. SR: Brüggemann/Yazdi (Iserlohn/Neuss). Z.: 8333.