Hamburgs ersatzgeschwächtes Eishockeyteam muss zum Saisonauftakt zwei Niederlagen verkraften

Düsseldorf/Hamburg. Die einzig erinnernswerte Erkenntnis eines Wochenendes zum Vergessen war die, dass die Hamburg Freezers keine Ausreden suchten, um ihren Fehlstart in die Saison 2014/15 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu entschuldigen. „Ich möchte nicht über unsere vielen Ausfälle reden“, sagte Nationalstürmer Thomas Oppenheimer nach der 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)-Niederlage am Sonntagabend bei der Düsseldorfer EG, „wir hatten genügend Chancen, um hier etwas mitzunehmen.“ Auch Cheftrainer Benoît Laporte stellte klar, „dass ich trotz unserer Verletzten weiß, dass wir besser spielen können. Deshalb bin ich mit dem Auftritt des Teams nicht zufrieden.“

Natürlich hätten die Hamburger mit ihrem Verletzungspech hadern können. Besonders in der Abwehr klafften eklatante Lücken, nachdem sich am Freitagabend bei der 3:6-Auftaktniederlage gegen Red Bull München auch Brett Festerling zu den bereits feststehenden Ausfällen von Kapitän Christoph Schubert (Innenbandriss im Knie) und Duvie Westcott (Sperre) gesellt hatte. Der Neuzugang aus Nürnberg hatte gegen die Bayern einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitten, der ihm eine dreiwöchige Zwangspause beschert. Im Angriff fehlten Morten Madsen (Muskelbündelriss im Oberschenkel), Frédérik Cabana (Knöchelbruch) und Adam Mitchell, der erst an diesem Montag seinen deutschen Pass erhält, außerdem ging Phil Dupuis nach einem Zusammenprall aus dem München-Match mit Kopfweh ins Spiel, das er dann auch nicht beenden konnte. Deshalb beorderte Laporte die Förderlizenzspieler Sam Verelst vom Zweitliga-Kooperationspartner Bremerhaven und Gino Blank vom Oberligisten HSV in den Kader und ließ die gelernten Stürmer Matt Pettinger und Julian Jakobsen in der Abwehr auflaufen.

Dass die Düsseldorfer, die im Vergleich zur 0:7-Auftaktklatsche in Wolfsburg deutlich verbessert auftraten, ihre Tore zu einfach erzielen konnten, lag indes nicht an den ungelernten Kräften in der Freezers-Defensive, sondern am teils zu pomadigen Abwehrverhalten des gesamten Teams, das zudem zwei Gegentore in Unterzahl schlucken musste. Und als nach dem Anschlusstor durch eine schöne Einzelleistung von Kevin Clark zu Beginn des Schlussdrittels die Partie hätte kippen können, dezimierten sich die Hamburger in Person von Clark, der wegen hohen Stocks gegen Ex-Freezer Rob Collins zweimal zwei Strafminuten erhielt, selbst.

„Natürlich wäre es schön gewesen, einen besseren Start zu haben. Aber mit den Spielern, die wir zur Verfügung hatten, haben wir gut mitgehalten“, sagte Nationalstürmer Jerome Flaake. „Jetzt müssen wir sehen, dass wir in Ruhe weiterarbeiten.“ Das sollte möglich sein, schließlich weiß man in Hamburg aus der Vorsaison, dass man auch vom letzten Tabellenplatz noch zur Hauptrundenmeisterschaft durchstarten kann. Und zu den – gewiss nicht einfachen – Duellen in Berlin (Fr., 19.30 Uhr) und gegen Köln (So., 17.45 Uhr) kehren mit Westcott und Mitchell immerhin zwei Soforthilfen in den Kader zurück.

Tore: 1:0 (15:46) Strodel (Davies, Turnbull), 2:0 (19:46) Martinsen (Olimb, Davies) 5-4, 3:0 (24:12) Martinsen (Olimb, Davies), 3:1 (41:43) Clark (Flaake, Festerling), 4:1 (59:41) Turnbull (Kreutzer) 5-4, empty net goal. Strafminuten: 6/20. SR: Brill/Schimm (Zweibrücken/Waldkraiburg). Z.: 5112.