Der Mittelstürmer kommt aus Iserlohn nach Hamburg und unterschreibt bis 2016. Der Mittelstürmer passt sportlich genau in das Beuteschema der Freezers.

Hamburg. Einen derart ruhigen Sommer hatte Stéphane Richer in seiner Laufbahn noch nie vor sich. 97 Tage bevor die Hamburg Freezers in die Vorbereitung auf die Saison 2014/15 starten, hat der Sportdirektor des Clubs aus der Deutschen Eishockey-Liga den Kader nahezu komplett. Für die letzte offene Position im Sturm verpflichtete der 48-Jährige Marty Sertich, 31, von den Iserlohn Roosters. Der Spielmacher unterschrieb einen Vertrag bis 2016. Somit fehlt nur noch ein junger Deutscher für die Abwehr. „Bei der Saisonanalyse sind wir zu dem Schluss gekommen, dass uns vor allem im Powerplay die Kreativität gefehlt hat. Diese bringt Sertich mit. Er ist sehr motiviert, passt auch als Charakter sehr gut in unsere Gruppe“, sagte Richer.

Im Fanlager der Hamburger wurde der Sertich-Transfer zumeist neutral zur Kenntnis genommen. Viele hätten sich für die wichtige Position des Erste-Reihe-Centers einen „Kracher“ gewünscht. Für die ganz große Lösung fehlte den Freezers aber letztlich das Geld. Die Vertragsverlängerungen mit diversen Leistungsträgern waren kostspielig, dazu gehört der von den Nürnberg Ice Tigers verpflichtete neue Abwehrstar Brett Festerling zu den Besserverdienern. Ligaweit rangieren die Freezers, die den Personaletat nicht erhöhen können, im Gehaltsranking schätzungsweise auf Rang sechs.

Sertich ist dennoch alles andere als eine Billiglösung. Der Mittelstürmer passt sportlich genau in das Beuteschema der Freezers. Der US-Amerikaner, der in der abgelaufenen Hauptrunde neun Tore und 33 Vorlagen für Iserlohn verbuchen konnte, ist technisch versiert, stark bei Bullys, hat dazu ein gutes Auge für die Mitspieler. „Ich bin begeistert, dass der Wechsel nach Hamburg geklappt hat und ich bald für die Freezers spielen werde. Sie waren nicht umsonst der Hauptrundenmeister und haben eine sehr starke Mannschaft mit hervorragenden Spielern“, sagte Sertich, der die Trikotnummer 26 erhält.

Offen ist hingegen weiterhin der Wechsel von Kevin Clark. Der Stürmer aus Krefeld, der sich mit den Freezers eigentlich über einen Zweijahresvertrag einig war, wird noch immer aus der russischen Eliteliga KHL umworben. Nach Abendblatt-Informationen soll bis Mitte Mai eine finale Entscheidung fallen, ob der Torjäger nach Hamburg wechselt oder sich Richer nach einer Alternative umschauen muss.