Das Team von Trainer Laporte präsentierte die Neuzugänge Eric Schneider und Artem Demkov. Stürmer Frederik Cabana kommt nächste Saison.

Hamburg. Die Verantwortlichen der Hamburg Freezers hatten alles dafür getan, damit der Freitagabend in der O2 World ein heißer wird. Der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hatte den Spieltag zur "Mens Night" ausgerufen. Leicht bekleidete attraktive Damen sorgten in den Drittelpausen bei den Herren der Schöpfung mit Tanzeinlagen für kurzweilige Hitzewallungen. Und auch die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte trug während der 60 Minuten durch das 4:2 (1:0,1:1, 2:1) zu einem rundum gelungenen Abend bei.

Das Spiel begann mit einer fünfminütigen Verspätung, weil nach der Einlaufshow Konfetti auf dem Eis lag. Von dieser ungewöhnlichen Verzögerung ließen sich die Hamburger nicht beirren und übernahmen von Beginn an die Initiative. Erstmals seit Wochen konnte Laporte wieder auf vier komplette Sturmreihen zurückgreifen. Lediglich Offensivspieler Marius Möchel (Innenbandriss im Knie) und Abwehrspieler James Bettauer (Haarriss im Knöchel) fehlten verletzungsbedingt. Die unter der Woche verpflichteten Stürmer Eric Schneider, 35 und Artem Demkov, 23, feierten ihre Premiere im Freezers-Trikot. Da in der DEL nur neun Ausländer auf dem Spielberichtsbogen stehen dürfen, musste Brandon Reid auf der Tribüne Platz nehmen.

Beide Neuzugänge stellten unter Beweis, dass sie den Freezers helfen können. Schneider glänzte durch viel Einsatz und Durchsetzungsvermögen bei den Bullys. "Es hat viel Spaß gebracht, bei dieser Stimmung zu spielen. Ich bin von meinem neuen Team sehr beeindruckt", sagte Schneider. Auch Demkov zeigte bei seiner Premiere eine engagierte Leistung. Dem Weißrussen, der erst am Donnerstag in Hamburg angekommen war, mangelte es noch an der Bindung zu seinen neuen Kollegen. Er sagte: "Noch fehlt mir ein wenig das Training. Aber es war ein toller Abend."

An der Freezers-Führung war das neue Duo nicht beteiligt. Colin Murphy traf aus kurzer Distanz direkt unter die Latte. Der Mittelabschnitt begann für die Gastgeber mit einer kalten Dusche. Casey Borer sorgte in Überzahl für den schmeichelhaften Ausgleich. Doch die Hamburger zeigten Charakter. Matt Pettinger bediente per Rückhandpass mustergültig Thomas Oppenheimer, der eiskalt vollenden konnte. Dass die Nürnberger in der Partie blieben, lag vor allem am Unparteiischen-Duo Schütz/Steinecke, das anscheinend über weite Strecken belegen wollte, keine Heimschiedsrichter zu sein. Zwar kamen die Gäste zu mehr Spielanteilen, am Ende gewannen die Freezers jedoch verdient. Rob Collins und Colin Murphy sorgten für die Entscheidung.

Am Rande der Partie wurde bekannt, dass die Freezers für die kommende Saison Stürmer Frederik Cabana von Zweitligaklub EV Ravensburg verpflichtet haben. Der 26-jährige Kanadier, der in Kürze einen deutschen Pass erhalten wird, soll einen Zweijahresvertrag bei den Hamburgern unterschrieben haben. Bei aller Zukunftsplanung steht jedoch erst einmal die Gegenwart im Fokus. Am Sonntag (14.30 Uhr) warten bereits die Eisbären Berlin. Ob Kapitän Christoph Schubert auflaufen kann, ist fraglich. Der 30-Jährige zog sich eine tiefe Schnittwunde am Knöchel zu und musste zur Behandlung ins Krankenhaus.

Tore: 1:0 (17:01) Murphy (G. Festerling, Westcott), 1:1 (20:52) Borer (Reimer, Reinprecht) 5-4, 2:1 (24:36) Oppenheimer (Pettinger, Schubert), 3:1 (52:58) Collins (Murphy, Oppenheimer) 5-4, 3:2 (53:30) Borer (Reimer), 4:2 (59:25) Murphy (Collins) emptynet. Strafminuten: 8/10. Schiedsrichter: Schütz/Steinecke (Moers/Brotterode). Zuschauer: 7521.