Suzuka. Mercedes startet in Japan aus Reihe eins. Diesmal wie vor einem Jahr mit Rosberg auf Pole und Hamilton daneben. Vettel wird im Qualifying Vierter.

Mercedes beseitigt alle Zweifel und beendet die kurze Schwächephase von Singapur. Beide Fahrer starten beim Großen Preis von Japan aus der Startreihe eins. Nico Rosberg war beim Qualifying am Sonnabend am schnellsten uns sicherte sich die Pole-Position vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton.

Der gebürtige Wiesbadener fuhr am Sonnabend wie auch schon vor einem Jahr in der Qualifikation zum Großen Preis von Japan die schnellste Runde. Verfolger Sebastian Vettel musste sich nach seiner ersten Pole für Ferrari vor einer Woche und dem Sieg in Singapur mit dem vierten Platz zufriedengeben.

Auf Vettel, der in Singapur noch rund anderthalb Sekunden schneller als die Silberpfeile war, fuhren beide Mercedes-Piloten nun wieder einen Vorsprung von über einer halben Sekunde raus. „Singapur war eine große Überraschung, hier ist alles wieder normal. Gerade das Ende der Session hat uns Mut gegeben. Aber wenn alles normal läuft, werden sie vorn sein“, sagte Vettel, der sich allerdings auch noch vom finnischen Williams-Piloten Valtteri Bottas geschlagen geben musste.

Vettels Prophezeiung eingetroffen

Der viermalige Suzuka-Sieger und Weltmeister Vettel hatte die Rückkehr zu den alten Machtverhältnissen schon bei seiner Ankunft in Japan prophezeit. Inständig gehofft hatten es die beiden Mercedes-Piloten. „Das ist ein gutes Comeback für unser Team. Das ist jetzt schon eine Erleichterung“, sagte Rosberg. Er widmete die 17. Pole in seiner Karriere seiner Mutter: „Die Pole Position ist für deinen Geburtstag.“

Ob Hamilton ihm den besten Startplatz bei seinem zweiten Versuch in den letzten Sekunden noch einmal hätte abnehmen können, blieb offen. Ein heftiger Unfall des Red-Bull-Piloten Daniil Kwjat 36 Sekunden vor dem Ende ließ keine schnelle Runde mehr zu. Der Russe kam auf trockener Strecke mit seinem Rennwagen vom Kurs ab. Das Auto krachte mit dem Heck in die Leitplanken und überschlug sich.

Die linke Hälfte des Red Bulls wurde dabei praktisch abgerissen. Kwjat stieg aber aus eigener Kraft und offensichtlich unverletzt aus dem Wrack.

„Das spielt auch keine Rolle mehr“

Hamilton blieb damit kein weiterer Versuch mehr, die Zeit von Rosberg zu unterbieten und seine 50. Pole zu holen. „Das spielt auch keine Rolle mehr“, meinte er cool. In der Unterkunft des Rennstalls an der Strecke erzählte er später noch gut gelaunt und sichtlich entspannt, dass die Runde „richtig“ gut wesen wäre, wohl die beste, die er jemals auf dem Kurs hinbekommen habe. Dass er sie nicht zu Ende fahren konnte wegen des Unfalls, störte ihn auch drei Stunden später wenig. Im Gegenteil: „Sie gibt mir das Gefühl, dass ich die Geschwindigkeit drauf habe.“

Gar nicht in den entscheidenden Durchgang um die besten zehn Startplätze hatte es Nico Hülkenberg im Force India als Elfter geschafft. Wegen einer Strafe vom Rennen in Singapur wird er noch drei Plätze in der Startaufstellung an diesem Sonntag nach hinten versetzt. „Wir waren schlicht und einfach nicht schnell genug, mit meiner Runde war ich eigentlich zufrieden, die war Eins a, aber es hat nicht gereicht“, meinte Hülkenberg.

Dessen Landsmann Rosberg klang ganz zu Beginn des Qualifyings deutlich unentspannter als nach seiner zweiten Pole in diesem Jahr. „Es gibt ein Problem“, funkte er. Als er seinen Mercedes zu Beginn der einstündigen K.o.-Ausscheidung aus der Garage steuerte, habe dieser mit großer Verzögerung reagiert. Das Problem trat aber offensichtlich sonst nicht mehr auf - ebenso wenig die der Einbruch von Singapur. „Hier haben wir zurück zur Form gefunden“, betonte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, dessen britischer Fahrer Hamilton mit 41 Punkten Vorsprung auf Rosberg im Klassement und 49 Zählern mehr als Vettel in den 14. Saisonlauf an diesem Sonntag (7 Uhr MESZ/RTL und Sky) startet. Allerdings nur von Rang zwei.