Suzuka. Meterhohe Gischt, schlechte Sicht, fahren „wie auf Eis“. Das Training für das Formel-1-Rennen in Suzuka lässt kaum Rückschlüsse zu.

Nur wenige Runden für alle, kaum Rückschlüsse für die drei Formel-1-Titelkandidaten. Etwas frustriert wagte Sebastian Vettel nach drei Stunden Regen-Training mit nur 31 Runden keine Prognose für das Duell mit den Silberpfeilen beim Großen Preis von Japan. „Nach so einem Tag weiß man nicht, wo man steht“, sagte der Ferrari-Star am Freitag: „Generell war das heute nicht das Gelbe vom Ei, wenn man nicht soviel fahren kann, wie man will.“

Im ersten Freien Training wurde Vettel vom WM-Zweiten Nico Rosberg und WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton in die Mercedes-Zange genommen. Das Trio, das den Titel in den kommenden sechs Rennen unter sich ausmachen wird, belegte nach den ersten anderthalb Stunden die Plätze drei, vier und fünf. Schneller waren Carlos Sainz Junior aus Spanien im Toro Rosso und Daniil Kwjat im Red Bull.

Der Russe erzielte am Nachmittag auf dem Suzuka International Racing Course dann die Tagesbestzeit. Rosberg kam mit 23 Tausendstelsekunden mehr auf Platz zwei. Hamilton wurde Dritter mit gut einer halben Sekunde Rückstand auf Kwjat. Vettel brauchte fast zwei Sekunden mehr und wurde im zweiten Training Fünfter. „Es war nicht der beste Tag“, meinte Vettel. Landsmann Nico Hülkenberg kam im ersten Durchgang auf keine gezeitete Runde, im zweiten wurde der Emmericher im Force India Elfter.

Wie die Kräfteverhältnisse an der Spitze nach dem unerwarteten Einbruch von Mercedes in Singapur nun in Japan aussehen, war nach dem Auftakt in das Grand-Prix-Wochenende noch nicht zu beurteilen. Gegensätzlicher hätte das Wetter auch nicht sein können, vom schwülheißen Singapur ins nur 20 Grad warme und verregnete Suzuka. „Es ist bei den Bedingungen echt schwer, Vergleiche zu ziehen. Jeder ist zu einem anderen Zeitpunkt draußen und mit unterschiedlichen Reifen unterwegs“, erklärte Vettel.

Oder wie es Hamilton in seiner Kolumne für den britischen Sender BBC schrieb: „Es ist ein bisschen, als fährt man auf Eis.“ Vettel, Hamilton und Rosberg zogen eine meterhohe Gischt hinter ihren Wagen her. Vorerst ist für Samstag und Sonntag allerdings etwas besseres Wetter über der Präfektur Mie prognostiziert. „Die Vorzeichen stehen eher auf trocken“, sagte Vettel.

Vettel gewinnt in Singapur

Sebastian Vettel springt nach seinem Sieg in Singapur aus dem Auto
Sebastian Vettel springt nach seinem Sieg in Singapur aus dem Auto © REUTERS | OLIVIA HARRIS
Vettel jubelt
Vettel jubelt © dpa | Diego Azubel
Hier hat Lewis Hamilton noch geführt
Hier hat Lewis Hamilton noch geführt © Getty Images | Mark Thompson
Nico Rosberg fährt hinter dem Briten
Nico Rosberg fährt hinter dem Briten © Getty Images | Mark Thompson
Daniel Ricciardo im Red Bull
Daniel Ricciardo im Red Bull © dpa | Diego Azubel
Jenson Button produziert Funken
Jenson Button produziert Funken © Getty Images | Clive Mason
Sebastian Vettel und Kimi Raikkonen auf der Pressekonferenz
Sebastian Vettel und Kimi Raikkonen auf der Pressekonferenz © Getty Images | Mark Thompson
Nach dem Sieg gab es ordentlich Champagner
Nach dem Sieg gab es ordentlich Champagner © REUTERS | TIM CHONG
Vettel küsst den Pokal
Vettel küsst den Pokal © Getty Images | Mark Thompson
Vettel wirft den Pokal in die Höhe
Vettel wirft den Pokal in die Höhe © REUTERS | OLIVIA HARRIS
Das Ferrari-Team
Das Ferrari-Team © Getty Images | Mark Thompson
Nico Hülkenberg erging es nicht so gut
Nico Hülkenberg erging es nicht so gut © dpa | Rungroj Yongrit
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Allerdings ist Suzuka für Regenrennen und schwerste Bedingungen bekannt. So wie im vergangenen Jahr, als der Grand Prix, den Hamilton vor Rosberg und Vettel gewann, hinter dem Safety Car gestartet worden war. Auf regennasser Strecke war an diesem 5. Oktober 2014 gegen Ende der Franzose Jules Bianchi von der Strecke abgekommen und mit seinem Marussia in einen Bergungskran gekracht. Er starb rund neun Monate später an seinen schweren Kopfverletzungen.