Sakhir. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel will beim Wüstenrennen die beiden Silberpfeile Lewis Hamilton und Nico Rosberg ärgern. Die Silberpfeile sind aber siegessicher.

„Seb“ gegen die „Silberfeinde“, brutale Bedingungen in der Wüste und Erinnerungen an das atemberaubendste Rennen der Vorsaison: Beim Formel-1-Spektakel in der Hitze von Bahrain plant Ferrari-Star Sebastian Vettel den nächsten Angriff auf Mercedes. Doch Lewis Hamilton und Nico Rosberg wollen den Sieg nach dem für beendet erklärten teaminternen Zoff wieder unter sich ausmachen.

„Ich bin hier, um zu gewinnen. Und ich glaube daran, dass ich Lewis schlagen kann“, sagte Rosberg. 2014 gab es in Sakhir unter Flutlicht das beste Rennen der Saison, am Sonntag (17 Uhr/RTL und Sky) will der Vizeweltmeister den nächsten Showdown gegen Champion Hamilton unbedingt für sich entscheiden. Bei Temperaturen von bis zu 37 Grad könnte Vettel allerdings erneut zum großen Spielverderber werden und auch dank großer Hitze wie schon in Malaysia siegen.

„Wir sollten in einer guten Situation sein und wollen Mercedes weiter richtig ärgern“, sagte Vettel. In allen drei Rennen für die Scuderia stand der Heppenheimer bislang auf dem Podest, auch in Bahrain ist er der größte Mercedes-Gegner. „Ferrari ist definitiv eine große Gefahr für uns“, sagte Rosberg. Und zumindest da ist sich der Wahl-Monegasse mit Hamilton einig. Der Brite meinte: „Wir werden definitiv gegen sie antreten.“

In Bahrain begann der Zoff

Am vergangenen Sonntag in China siegte Hamilton vor Rosberg, ehe es im Duell der „Silberfeinde“ erneut knallte. Rosberg warf seinem ungeliebten Stallrivalen Egoismus vor, weil dieser ihn durch zu langsames Fahren in große Bedrängnis gebracht hatte. Es folgte ein öffentliches Wortgefecht, mittlerweile hat der Rennstall das Thema für beendet erklärt. „So groß war das gar nicht, da hatten wir schon viel schlimmere Zeiten in unserem Duell“, sagte Rosberg.

Der Zoff begann vor genau einem Jahr in Bahrain. In einem hochdramatischen Rennen hatte Hamilton dabei vor Rosberg gesiegt und auf der Strecke aus Sicht des Deutschen nicht immer fair gekämpft. Rad an Rad rasten die Silberpfeile erbittert durch die Kurven, schenkten sich nichts und boten den Fans mit waghalsigen Manövern ein wahres Spektakel.

Trotz einer neuerlich drohenden Eskalation wird es bei Mercedes keine Teamorder geben, kein Fahrer soll Vor- oder Nachteile bekommen, betonte Motorsportchef Toto Wolff. Allerdings dürfen es beide auch nicht übertreiben: „Beide wissen, dass die oberste Maxime des Teams lautet, für Mercedes-Benz zu gewinnen.“

„Es gibt kein Problem mit Nico“

Natürlich ist das auch Hamiltons Ziel. Für den 30-Jährigen geht es bereits um den dritten Saisonsieg. In der WM-Wertung führt er mit 68 Punkten vor Vettel (55) und Rosberg (51). „Ich erinnere mich gerne an den Sieg im letzten Jahr, das war ein fantastisches Rennen. Am Sonntag will ich das wiederholen“, sagte Hamilton, für den Rosbergs verbaler Angriff abgehakt ist: „Es gibt kein Problem mit Nico.“

Für Vettel ist das Geplänkel ohnehin „irrelevant, denn wir schauen nur auf uns“, sagte der 27-Jährige. 2012 und 2013 konnte er in Bahrain bereits gewinnen, eine Wiederholung scheint möglich. Doch der Hesse bremste lieber die Erwartungen: „Man muss realistisch bleiben. Mercedes hat im Moment das stärkste Paket.“ In Malaysia hinderte ihn das aber auch nicht am Sieg.

(sid)