Formel-1-Weltmeister und Mercedes-Pilot Lewis Hamilton will keinen Nummer-eins-Status im neuen Vertrag. Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen könnte Vettel-Kollege bleiben.

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton (30) will sich im andauernden Poker mit Mercedes keinen Nummer-eins-Status in seinen neuen Vertrag schreiben lassen. „Niemals habe ich in meiner Karriere nach einer Nummer-Eins-Klausel verlangt. Ich will meinen Stallgefährten schlagen, am liebsten mit gleichem Material neben mir, dann weiß ich auch, was dieser Sieg wert ist“, sagte Hamilton dem englischen TV-Sender Sky Sports.

Stallrivale Nico Rosberg darf bei einer Verlängerung von Hamiltons Vertrag über das Saisonende hinaus deswegen weiter fest mit einer Gleichberechtigung der beiden Piloten rechnen. „Er würde überhaupt nicht nach so etwas fragen, weil er genau weiß, dass dies nicht unserem Vorgehen entspricht“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: „Ich glaube, Lewis schätzt die Art und Weise, wie wir den Rennstall führen und dass wir beiden Piloten die gleichen Möglichkeiten bieten.“

Wolff betonte erneut, dass nur noch Details zu klären sind und ein neuer Mehrjahresvertrag mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zustande kommen werde. Seit Wochen ziehen sich die Verhandlungen zwischen dem zweimaligen Weltmeister Hamilton und dem Konstrukteurs-Champion hin. Wann Vollzug vermeldet werden kann, ist auch vor dem Großen Preis von Bahrain am Sonntag (17 Uhr/RTL und Sky) nicht absehbar.

Mehrere Medien hatten bereits über mögliche Vertragsinhalte berichtet. Demnach könnte Hamilton, der als Nachfolger von Michael Schumacher seit 2013 für die Silberpfeile fährt, künftig auch dank erfolgsabhängiger Bonuszahlungen bis zu 37 Millionen Euro pro Jahr verdienen und damit zum Topverdiener in der Formel 1 aufsteigen. Der Brite hatte nach seinem ersten Titel 2008 im Vorjahr zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft gewonnen und führt auch vor dem vierten Saisonrennen die Gesamtwertung an.

Räikkönen vor Vertragsverlängerung?

Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen bleibt möglicherweise auch über das Saisonende hinaus Teamkollege von Sebastian Vettel bei der Scuderia Ferrari. „Die Zeit wird zeigen, was passiert. Das Team muss das entscheiden und wir müssen mit ihnen sprechen“, sagte der 35 Jahre alte Finne vor dem Großen Preis von Bahrain am Sonntag (17.00 Uhr/RTL und Sky).

Der „Iceman“ besitzt bei den Italienern noch einen Vertrag bis zum Jahresende. Im Winter wurde bereits darüber spekuliert, dass er seine Karriere 2015 beendet, doch nun verdichten sich die Anzeichen für die Verlängerung seines Engagements. Ein Grund dafür ist die positive Stimmung beim Traditionsrennstall. „Dieses Jahr ist von der Atmosphäre her aber das Beste, was ich je erlebt habe, egal in welchem Team“, betonte Räikkönen: „Wie das Team zusammenarbeitet und wie die Dinge laufen darüber bin ich sehr glücklich.“

Vettel, der seit vielen Jahren eng mit Räikkönen befreundet ist, würde sich über einen Verbleib seines Kumpels freuen. „Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Das hat sich auch als Teamkollege nicht verändert. Er macht einen sehr guten Job“, sagte der viermalige Weltmeister in einer Medienrunde in Sakhir: „Es liegt in seiner Hand, wenn er in der Formel 1 weitermachen möchte. Für schnelle Fahrer mit seiner Erfahrung gibt es sicher genug Interessenten.“

In der laufenden Saison wurde Räikkönen, Weltmeister von 2007, nach seinem Ausfall in Australien zuletzt zweimal Vierter und hat 24 WM-Punkte auf seinem Konto. (sid)