Laut Sport Bild könnte der Vierfach-Weltmeister ab 2016 Hamilton bei den Silberpfeilen beerben und dann mit Rosberg ein deutsches Fahrer-Duo bei dem Traditionsrennstall bilden.

Budapest. Sebastian Vettel sah den Ring am Finger von Nico Rosberg, stupste den frisch verheirateten Mercedes-Piloten an und gratulierte artig nachträglich zur Hochzeit. Während sich Rosberg gerade langfristig an seine geliebte Vivian gebunden und auch bei den Silberpfeilen einen neuen Vertrag unterschrieben hat, könnte sich bei Vettel ein spektakulärer Partnertausch anbahnen.

Formel-1-Branchenprimus Mercedes flirtet offenbar intensiv mit dem Vierfach-Weltmeister aus Heppenheim. Laut Sport Bild könnte der 27-Jährige ab 2016 den Engländer Lewis Hamilton bei den Silberpfeilen beerben und dann mit Rosberg ein deutsches Fahrer-Duo bei dem Traditionsrennstall bilden - wie schon Michael Schumacher und Rosberg zwischen 2010 und 2012.

„Natürlich machen die Attacke“, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko der Sport Bild vor dem Großen Preis von Ungarn (Sonntag, 14 Uhr/RTL und Sky) zum angeblichen Interesse von Mercedes an Vettel. Sowohl dessen Vertrag bei Red Bull als auch der Mercedes-Kontrakt mit Hamilton laufen 2015 aus. Laut Marko locke auch McLaren Vettel mit einem „unverschämt“ hohen Angebot.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff reagierte ausweichend auf die Spekulationen um Vettel. „Das Umfeld ist zu kompetitiv, um unsere Pläne in der Öffentlichkeit breittreten zu wollen. Wir reden von einer Handvoll Top-Fahrer. Die sind umkämpft von den besten Teams“, sagte der Österreicher: „Wir versuchen, uns deshalb ein Know-how aufzubauen, wie sich der Markt bewegt, um dann eine Entscheidung zu treffen.“

Wechselgerüchte um Vettel gibt es seit Monaten, auch über ein Engagement des Champions bei Ferrari ist immer wieder spekuliert worden. Vettel fährt nach Jahren des Erfolges in dieser Saison nur hinterher, der frühere Seriensieger liegt nur auf Rang sechs der WM-Wertung, hat 108 (!) Punkte Rückstand auf Rosberg - selbst Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien) ist in diesem Jahr schneller als Vettel.

Doch der ehemalige Dominator bekannte sich trotz seines schwachen Autos zuletzt zu Red Bull. „Unsere Partnerschaft ist etwas ganz Besonderes. Nicht nur aufgrund der vergangenen Jahre in der Formel 1, sondern auch aufgrund der Unterstützung in frühen Jahren meiner Karriere“, sagte Vettel: „Im Moment läuft es nicht so, aber wir sind drauf und dran, wieder dahin zu kommen, wo wir schon mal waren.“

Allerdings will sich Vettel für die Zukunft auch alle Optionen offen halten. Der Blondschopf machte aus seiner Vorliebe für die Traditionsrennställe der Branche in der Vergangenheit nie einen Hehl: „Bei Teams wie Ferrari und Mercedes herrscht ja ein gewisser Mythos oder eine Legende.“

Vettel zu Mercedes? Es wäre der spektakulärste Fahrerwechsel der jüngeren Formel-1-Geschichte. Allerdings gilt Niki Lauda, mächtiger Chef des Aufsichtsrates des Mercedes-Teams, nicht gerade als Vettel-Fan. „Die Frage nach Vettel stellt sich nicht. Er hat einen Vertrag bei Red Bull. Und wer weiß, ob wir ihn überhaupt noch wollen, wenn der ausgelaufen ist“, sagte der Österreicher.