Hamburg. Sein letztes Tor warf der langjährige DHB-Kapitän für Balingen. Doch lieber wäre dem 37-Jährigen ein Karriereende beim HSV gewesen.

Jetzt ist endgültig Schluss: Nach 18 Jahren in der Bundesliga und 199 Länderspielen für Deutschland hat Handball-Routinier Pascal Hens seine Karriere beendet. Beim letzten Spiel (22:26 gegen Kiel) warf der Rückraumspieler am Sonnabend zwar noch einmal ein Tor für die HBW Balingen-Weilstetten, doch die Gedanken des 37-Jährigen waren während seines Abschieds vor allem in Hamburg.

"Es war nicht so emotional. Vielleicht verständlich, denn ich hatte mir das Ende bei meinem HSV gewünscht", sagte der langjährige HSV-Handballer der "Bild"-Zeitung: "Ich hätte gern in Hamburg vor meinen Fans 20 Minuten geweint." Schon vor dem Schlussakt hatte Hens an seine alte Liebe gedacht – unter anderem schrieb er auch in einer Botschaft auf Facebook wiederholt von "meinem HSV": "Ich dachte immer, dass ich dieses Trikot bis zum Ende meiner Karriere tragen werde und meine Handballschuhe in der Barclaycard Arena an den Nagel hängen kann."

Hens dankt noch einmal Mäzen Rudolph

13 Jahre lang spielte der Hesse in der Hansestadt, bis 2016 die sportlich erfolgreiche Liaison durch die Insolvenz jäh beendet wurde. Wechseln wollte Hens eigentlich nie, selbst eine Hilfe bei dem HSV-Neustart in der Oberliga Nord hätte er sich vorstellen können. Dazu kam es nicht, weshalb er erst nach Dänemark zu Midtjylland auswich und nun seine Karriere beim schwäbischen Absteiger ausklingen ließ.

Mehr Erfolg hatte er beim HSV Handball. 2006 und 2010 gewann Hens mit den Hamburgern den DHB-Pokal, 2011 die deutsche Meisterschaft und 2013 die Champions League. Titel, die auch durch Andreas Rudolph ermöglicht wurden, weshalb Hens den ehemaligen Mäzen in seine Danksagung einschloss. Schließlich habe Rudolph "10 Wahnsinns-Jahre beim HSV überhaupt erst ermöglicht".

Triumphe hatte Hamburgs Sportler des Jahres 2008 auch mit der Nationalmannschaft – 2007 feierte der langjährige Kapitän im eigenen Land die Weltmeisterschaft und wurde bester Torschütze des Turniers. 2004 holte Hens außerdem den EM-Titel und die olympische Silbermedaille. Im Anschluss an die EM 2012 trat er nach insgesamt 199 Länderspielen und 565 Toren zurück.

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Hens kehrt nach Hamburg zurück

"Trotz der Verletzungen ist sehr viel sehr gut gelaufen. Deshalb möchte ich auch Danke sagen bei all denen, die mich in den Jahren so phänomenal unterstützt haben. Aber jetzt bin ich froh, dass das Kapitel Handball beendet ist", sagt Hens rückblickend. "Mein Spielerberater geht nicht mehr auf Vereinssuche für mich", sagte er der "Bild".

Was die Zukunft bringt, werde sich weisen, schrieb Hens auf Facebook. Zunächst werde er nach Hamburg zu seiner Frau und den beiden Kindern zurückkehren und im gemeinsamen Urlaub "nach zwei Jahren wieder Golf spielen". Doch obwohl er keine Karriere als Trainer anstrebt, müssen die Fans nicht komplett auf ihn verzichten: Für den Abo-Sender "Sky" wird er weiter als Experte im Einsatz sein. Den aktiven Handball werde er "wohl vermissen, auch wenn ich es mir momentan noch nicht vorstellen kann".

Auf Facebook schloss er schließlich mit den Worten: "Aber eins ist klar, diesem geilen Sport werde ich definitiv erhalten bleiben, in welcher Form auch immer! Getreu nach dem Motto, dass mir Jahre lang vorgespielt wurde 'In Hamburg sagt man Tschüss, das heißt auf Wiedersehen!'"

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