Hamburg. Der 29-jährige Serbe Milos Lisanin soll die Defensive des Footballteams Hamburg Huskies stärken.

Das Restaurant „Dubrovnik“ an der Hamburger Straße ist für die ausländischen Footballer der Hamburg Huskies wie ein zweites Wohnzimmer. Auch Milos Lisanin kommt regelmäßig zum Mittagessen. Als Serbe Stammgast in einer kroatischen Gaststätte – für den 29-Jährigen ist das nicht einmal eine Randnotiz. „Ich mache mir nichts aus Politik, ich habe Freunde in allen Staaten, die früher Jugoslawien waren“, sagt er und lacht dieses Lachen, das Huskies-Cheftrainer Sean Embree als Markenzeichen seines wichtigsten Defensivspielers erkannt hat.

„Lisko hat immer gute Laune und bringt damit viel positive Energie ins Team“, sagt der US-Amerikaner. Die ist notwendig, da die Auftaktpartie in der German Football League (GFL) gegen die Berlin Adler 8:30 verloren ging und am Sonnabend (17 Uhr) Serienmeister Braunschweig Lions im Hammer Park gastiert. Es waren also nicht nur die körperlichen Vorzüge des 1,88 Meter großen und 120 Kilogramm schweren Kapitäns der serbischen Nationalmannschaft, die ihn zum Wunschspieler des neuen Headcoaches machten.

„Football ist meine Passion“

„Wir haben eine junge Mannschaft, die lernen will. Aber die Jungs müssen verstehen, dass wir in jedem Training richtig hart arbeiten müssen, um in der Liga mithalten zu können“, sagt der als Defensive End und Outside Linebacker eingeplante Lisanin. Er versucht, als Vorbild voranzugehen. „Football ist meine Passion, ich liebe das Spiel, opfere viel Zeit, um mich zu verbessern“, sagt er.

Erst mit 19 Jahren entdeckte der Single, der in Horn eine WG mit den US-Topspielern John Uribe (Quarterback) und Josh Hartigan (Widereceiver) teilt, seine Liebe zum Football. Vorher war er Kreisläufer im Handballteam von Roter Stern Belgrad. „Dann sah ich 2008 während der Liveübertragung des Super Bowls einen Werbespot von Vukovi Belgrad, mit dem Spieler gesucht wurden.“ Er ging zum Probetraining, spielte zunächst im B-Team und wurde schon nach drei Wochen befördert.

Lisanin spielte schon in Schweden und Türkei

Bei Vukovi lernte er Sean Embree kennen, der das Team zwischen 2011 und 2013 zu drei Meistertiteln führte und zudem serbischer Nationalcoach ist. „Als der Trainer mir sagte, dass er nach Hamburg wechselt und mich mitnehmen will, musste ich nicht lange überlegen. Ich will mich in Europas bester Liga beweisen“, sagt Lisanin, der auch schon für die Örebro Black Knights in Schweden und die Koc Rams in der Türkei spielte. Diese Erfahrungen sollten ihm helfen, sich auch in der GFL durchzubeißen.