Wentorf bei Hamburg. Rund 50 Anhänger brannten Pyrotechnik ab und rissen einen Zaun ein. Jetzt fordern die Gastgeber Entschädigung.

Die Kreisliga ist die zweitunterste Spielklasse im Hamburger Amateurfußball. Hier sind viele Vereine schon froh, wenn überhaupt so etwas wie Stimmung unter den Zuschauern aufkommt. Auf den Radau aber, den eine Gruppe von etwa 50 Fans des VfL 93 Hamburg am vergangenen Freitagabend veranstalteten, hätte die zweite Mannschaft des SC Wentorf gern verzichtet.

Die überwiegend jungen Männer, offenbar schon stark alkoholisiert mit einem eigenen Bus angereist, fielen eher unangenehm auf. „Die waren gar nicht mehr zu stoppen“, sagt Herbert Ahlers, der Vorsitzende des SC Wentorf. Sie brannten Feuerwerkskörper ab, wie ein Video dokumentiert, und skandierten dazu „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“.

VfL-93-Fans brennen in Wentorf Pyrotechnik ab

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    Die Spielfeldumzäunung wurde auf mehreren Metern umgeknickt. Und als die Fans der Gruppierung „The Kop of Borgweg“ die Anlage wieder verließen, hinterließen sie buchstäblich einen Scherbenhaufen. Zwei Schubkarrren mit leeren Flaschen und Dosen sowie zwei Bierkästen mussten die Gastgeber hinterher wegräumen.

    4000 Euro Sachschaden

    Erst als die Polizei mit vier Streifenwagen eintraf, beruhigte sich das Geschehen. Die Beamten nahmen die Personalien aller Gästefans auf, die Kriminalpolizei ermittelt. Der Schaden wird auf 4000 Euro geschätzt.

    Ahlers will ihn nun durch den VfL 93 ersetzt haben. Er gehe davon aus, „dass Sie für den entstandenen Schaden aufkommen“, heißt es in einem Brief, den er an den Vorstand des Winterhuder Clubs geschrieben hat.

    Eine Zusage hat er bislang nicht bekommen. „Wir kennen ein paar Vorhaltungen, mehr aber nicht“, sagte der VfL-93-Vorsitzende Gerd Lenzen dem Abendblatt. Er habe mit den Verantwortlichen der ersten Herrenmannschaft noch nicht sprechen können. Verantwortliche des Vereins seien, anders als vom SC Wentorf behauptet, nicht vor Ort gewesen. Ahlers wirft dem Betreuerstab des VfL 93 vor, die Fans nicht beruhigt zu haben: „Trainer und Spieler müssen dafür sorgen, dass so etwas nicht passiert.“