Hamburg. Vor zwei Jahren musste Kevin Herbst den damaligen Bundesligaclub verlassen. Zur neuen Drittligasaison kehrt das Eigengewächs zurück.

Als Kevin Herbst den Handball-Sport-Verein Hamburg vor knapp zwei Jahren verließ, tat er es nicht gern. Er war der Erste gewesen, der im damaligen Bundesligaclub den Sprung von der Jugend ins Profiteam geschafft hatte. Und als es bei der Finalrunde des europäischen EHF-Pokals im Mai 2015 auf ihn ankam, weil dem HSV kein anderer Rechtsaußen mehr zur Verfügung stand, da bewies der damals kaum 21-Jährige, dass auf ihn Verlass ist. Im letzten Saisonspiel gegen Gummersbach gelang ihm Sekunden vor Schluss sogar der Siegtreffer.

Gehen musste Herbst trotzdem – offiziell, weil der damalige Bundesligaclub mit den Stars Hans Lindberg und Stefan Schröder plane. Es muss allerdings noch mehr Gründe gegeben haben, gegen Ende der Saison wurde Herbst nicht einmal mehr für das U-23-Team in der Oberliga berücksichtigt.

Vertrag in Erlangen lief aus

Zur neuen Saison kehrt Herbst vom Bundesligaclub HC Erlangen, wo sein Vertrag ausläuft, zum HSV Hamburg zurück – zu einem Verein, der mit dem von damals nicht mehr viel zu tun hat. Das U-23-Team ist inzwischen in die Dritte Liga aufgestiegen. Die Profimannschaft des HSV versank in der Insolvenz. Und Jens Häusler, der damals beide Mannschaften trainierte, wurde kürzlich durch den früheren Weltmeister Torsten Jansen abgelöst.

Von den einstigen Bundesliga-Mannschaftskollegen ist einzig Stefan Schröder (35) ist noch da, und mit zwei Jahren Verspätung soll Herbst (22) nun also sein sportliches Erbe antreten – voraussichtlich in der Dritten Liga. „Für mich ist es irgendwie ja ein Nach-Hause-Kommen“, sagte der gebürtige Hamburger, dessen Bruder in der B-Jugend des HSV spielt. Als Abstieg empfindet Herbst den Schritt nicht: „Ich habe große Lust auf die neue Aufgabe. Auf mich wartet eine tolle Truppe, und ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam viel erreichen können.“

Herbst soll auch im Rückraum spielen

HSV-Präsident Marc Evermann würdigte den Rückkehrer als „sehr ehrgeizigen, aber auch sehr flexiblen Spieler, der auch im Rückraum eingesetzt werden kann. Ich glaube, dass er sehr gut in unser junges Team passt und eine echte Bereicherung sein wird.“

In der Bundesliga kam Herbst in dieser Saison zu 21 Bundesliga-Einsätzen und sechs Toren. Häufiger in Szene setzen konnte sich der 96 Kilogramm schwere Linkshänder für die zweite Mannschaft der Erlanger in der viertklassigen Bayernliga, der er in elf Spielen mit 42 Toren zur vorzeitigen Meisterschaft und zum erneuten Aufstieg verhalf.