Lisicki erreicht nach unfassbarer Aufholjagd Achtelfinale
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New York. Lisicki hat nach einem 1:5-Rückstand im letzten Satz doch noch das US-Open-Achtelfinale erreicht. Alle anderen Deutschen ausgeschieden.
Der nicht mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd folgte ein spitzer Jubelschrei: Sabine Lisicki hat als einzige deutsche Tennisspielerin den Sprung in das Achtelfinale der US Open geschafft. Die Berlinerin gewann am Sonnabend (Ortszeit) in New York 6:4, 4:6, 7:5 gegen die Tschechin Barbora Strycova und drehte im letzten Satz einen 1:5-Rückstand um.
Nach 2:45 Stunden Spielzeit ließ sich Lisicki auf den Boden des Grandstand-Platzes fallen und dankte danach mit feuchten Augen den Fans: „Ihr habt mir so geholfen. Ich habe mein Herz auf dem Platz gelassen und 120 Prozent in jeden Ball gelegt.“ Lisicki steht zum zweiten Mal nach 2011 unter den letzten 16 in Flushing Meadows und als erste Deutsche in diesem Jahr in der zweiten Woche eines Grand-Slam-Turniers. Nächste Gegnerin ist am Montag die Weltranglisten-Zweite Simona Halep aus Rumänien. Halep siegte 6:2, 6:3 gegen US-Qualifikantin Shelby Rogers.
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Angelique Kerber, Andrea Petkovic, Mona Barthel und Philipp Kohlschreiber waren zuvor ausgeschieden. Kerber scheiterte trotz einer starken Leistung mit 5:7, 6:2, 4:6 an der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Victoria Asarenka und blieb im fünften Duell mit der Weißrussin erneut sieglos.
Zu stark für Philipp Kohlschreiber war auch im zehnten Vergleich Roger Federer. Die deutsche Nummer eins unterlag dem fünfmaligen US-Open-Champion aus der Schweiz 3:6, 4:6, 4:6. Die erkrankte Andrea Petkovic verlor 6:7 (2:7), 3:6 gegen die britische Qualifikantin Johanna Konta, Mona Barthel verpasste mit 6:1, 3:6, 4:6 gegen die Amerikanerin Varvara Lepchenko ihr erstes Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier.
Bei Siegen wären Kerber und Barthel am Montag aufeinandergetroffen. Für die deutsche Nummer eins war gegen Asarenka mehr möglich, doch die Kielerin vergab bei einer 5:3-Führung im ersten Durchgang einen Satzball. Nach knapp drei oft hochklassigen Stunden musste sich die Weltranglisten-Elfte im Arthur-Ashe-Stadium der zweimaligen US-Open-Finalistin doch wieder geschlagen geben, nachdem sie fünf Matchbälle teilweise grandios abgewehrt hatte. „Ich würde sagen, ich habe es gar nicht verloren, sondern sie hat es gewonnen“, sagte die traurige Kerber. Asarenka stellte nach dem Sieg erleichtert fest: „Einen schöneren Moment kann man nicht haben.“
Kohlschreiber machte an gleicher Stelle zuvor nur fünf Punkte weniger als Federer, der immer im entscheidenden Moment zur Stelle war. „Es war die Möglichkeit da, mehr zu machen. Ich bin von mir selbst enttäuscht. Er hat mich heute nicht weggeschossen, ich habe mich selbst aus dem Turnier gekegelt“, sagte Kohlschreiber. Nach 1:33 Stunden war die Partie vorbei. „Ich habe die Big Points gemacht. Ich bin zufrieden, in drei Sätzen durch zu sein“, sagte Federer.
Petkovic konnte kaum zwei Sätze reden, ohne zu husten. „Ich habe es mir wohl gestern in der Spielerkabine eingefangen, in der Kombination mit der Hitze war es wohl zu viel“, sagte Petkovic. Die Darmstädterin Petkovic ließ sich im zweiten Satz behandeln, weil ihr schwindelig wurde. „Ich konnte den Ball gar nicht mehr sehen. Koordinativ hatte ich mich nicht mehr im Griff. Ich habe in den Tiebreak alles reingelegt, dann war der Ofen aus“, berichtete sie. (dpa)