Andrea Petkovic verpasst den Einzug ins Achtelfinale der US Open. Die Deutsche klagte über Kreislaufbeschwerden und verlor gegen Konta.
Andrea Petkovic kämpfte, doch der eigene Körper machte ihr auf der schillerndsten Tennis-Bühne der Welt wieder einmal einen Strich durch die Rechnung. Philipp Kohlschreiber hoffte, aber Roger Federer hatte kein Erbarmen: Ein deutsches Duo hat bei den US Open das Achtelfinale verpasst.
Geplagt von einer starken Erkältung verlor die Weltranglisten-18. Petkovic mit 6:7 (4:7), 3:6 gegen die Qualifikantin Johanna Konta (Großbritannien) und muss weiter auf den ersten Achtelfinaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier seit Juni 2014 warten.
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Kohlschreiber machte gegen Grand-Slam-Rekordsieger Federer (Schweiz/Nr. 2) zwar insgesamt nur fünf Punkte weniger, verlor aber dennoch relativ klar mit 3:6, 4:6, 4:6.
Am Sonnabend kämpfen bei der mit 42,3 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung auch noch Angelique Kerber (Kiel/Nr. 11), Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 24) und Mona Barthel (Neumünster) um den Sprung ins Achtelfinale.
Petkovic wurde ausgerechnet von einem Infekt ausgebremst. "Als ich am Morgen aufgewacht bin, war ich total erkältet. In Kombination mit der Hitze war dann nicht mehr viel zu machen", sagte die 27-Jährige mit heiserer Stimme.
Stunden vor der Partie hatte sie noch versucht, die Beschwerden mit der Einnahme diverser Medikamente in der Griff zu bekommen. Doch vergeblich. "Nach langen Ballwechseln haben mir gleich die Beine gebrannt, und mein Puls ging viel schneller hoch als sonst. Ich hatte dann meine Koordination nicht mehr mehr im Griff", meinte Petkovic und berichtete, dass derzeit viele Profis an einem Infekt leiden.
Im zweiten Satz ließ die Darmstädterin die Physiotherapeutin auf den Platz kommen, weil sie völlig entkräftet war. Vor vier Jahren hatte Petkovic in New York schon einmal im Viertelfinale gestanden.
Doch gegen Konta, die Nummer 97 im WTA-Ranking, leistete sich die geschwächte Fed-Cup-Spielerin zu viele Fehler. Nach einer Verwarnung beim Stand von 3:4 im ersten Durchgang wegen Schläger-Missbrauchs machte Petkovic acht Punkte in Führung. Doch eine 5:4-Führung konnte sie nicht zum Satzgewinn nutzen.
In der Folge war der French-Open-Halbfinalistin von 2014 die körperliche Beeinträchtigung anzumerken. Nach einem "Medical Timeout" beim Stand von 0:3, bei dem ihr unter anderem der Blutdruck gemessen wurde, schien sie sich noch einmal fangen zu können. Angefeuert von "Petko"-Sprechchören kämpfte die Hessin im Louis-Armstrong-Stadium um jeden Ball und wirkte plötzlich wieder fitter. "Aber ich konnte die Intensität in meinen Schlägen nicht halten. Dann war der Ofen aus", meinte sie.
Zwar wehrte Petkovic beim 1:5 drei Matchbälle ab und gewann die nächsten zwei Spiele. Am Ende brachte aber alles Aufbäumen gegen Konta nichts, die ihr 16. Match in Folge gewann und erstmals in der Runde der letzten 16 bei einem Major-Turnier steht.
Kohlschreiber schlug sich zum Auftakt des Labour-Day-Wochenendes zwar wacker gegen Federer, war aber dennoch unzufrieden. "Ich bin von mir sehr enttäuscht. Roger hat mich nicht weggeschossen, ich habe mich selbst aus dem Turnier gekegelt", meinte der Davis-Cup-Spieler.
Kohlschreiber kassierte die zehnte Niederlage im zehnten Duell mit dem fünfmaligen US-Open-Champion. Ein wenig Hoffnung auf einen Satzgewinn keimte im dritten Durchgang auf, als der Deutsche dem Weltranglistenzweiten den Aufschlag zum 2:0 abnahm. Doch das Rebreak folgte auf dem Fuße. "Ich hatte heute die Möglichkeit, mehr daraus zu machen", klagte Kohlschreiber.