Venus Williams könnte nun im Achtelfinale der US Open auf Schwester Serena treffen. Novak Djokovic besiegt den Italiener Andreas Seppi.

Die 35-jährige Venus Williams winkte nach dem Prestigesieg im Generationenduell mit Teenie Belinda Bencic (18) begeistert ins Publikum und offenbarte große Gefühle. „Ich liebe die US Open, und ich liebe euch. Es ist immer unglaublich, hier zu spielen“, sagte die zweimalige Turniersiegerin Williams nach dem 6:3, 6:4 gegen die Schweizerin Bencic (Nr. 12) und dem Achtelfinal-Einzug bei ihrem Heim-Grand-Slam.

An einen möglichen „Sister Act“ gegen ihre Schwester Serena in der Runde der letzten Acht mochte Venus Williams noch nicht denken. „Das ist noch kein Thema. Ich hoffe aber schon, dass wir beide ins Viertelfinale kommen“, sagte die frühere Nummer eins der Welt, bei der vor drei Jahren die Autoimmunerkrankung Sjögren-Syndrom diagnostiziert worden war. Von den bisherigen 26 Familienduellen hat Serena 15 gewonnen.

In Flushing Meadows hatte Venus Williams 2000 und 2001 triumphiert. Mit dem Erfolg gegen Eastbourne-Siegerin Bencic rächte die 1,85 Meter große Rechtshänderin ihre Schwester Serena. Die Branchenführerin hatte jüngst überraschend im Halbfinale von Toronto gegen Jungstar Bencic verloren. Als Venus Williams 1997 als 17-Jährige ihr US-Open-Debüt gab, war Bencic gerade sechs Monate alt.

Djokovic ebenfalls im Achtelfinale

Der topgesetzte Novak Djokovic indes hat den nächsten Schritt zu seinem zweiten US-Open-Titel nach 2011 gemacht und steht im Achtelfinale. Der 28-jährige Serbe setzte sich mit 6:3, 7:5, 7:5 gegen den Italiener Andreas Seppi (Nr. 25) durch und ist beim diesjährigen Turnier weiter ohne Satzverlust.

Ganz zufrieden wirkte Djokovic aber nicht. Immer wieder schüttelte er den Kopf und schaute fragend in seine Box, in der Boris Becker in seinem leuchtend roten Poloshirt aber gewohnt gelassen blieb.

„Es war nicht einfach heute. Andreas hat schnell gespielt, und es war wieder sehr schwül. Ich bin einfach froh, in drei Sätzen durchgekommen zu sein“, sagte Branchenführer Djokovic, dem am Tag vor Beginn des Labour-Day-Wochenendes 31 unerzwungene Fehler unterliefen.

Wesentlich schwerer tat sich indes Marin Cilic: Nicht zuletzt dank seiner 27 Asse zog der Titelverteidiger trotz einiger Mühe ins Achtelfinale ein. Der an Nummer neun gesetzte Kroate bezwang den Kasachen Michail Kukuschkin in 4:11 Stunden mit 6:7 (5:7), 7:6 (7:1), 6:3, 6:7 (3:7), 6:1.

Cilic gab seine ersten beiden Sätze im Turnierverlauf ab, war aber trotzdem erleichtert: „Ich habe immer an meine Chance geglaubt, aber es war ein hartes Stück Arbeit“, sagte der 26-Jährige.

Drohen sorgt für Aufregung

Am Abend zuvor hatten der Absturz einer Drohne im Louis-Armstrong-Stadium sowie das überraschende Zweitrunden-Aus von Vorjahresfinalistin Caroline Wozniacki für Aufsehen gesorgt. „Diese Niederlage ist frustrierend und tut weh. Ich werde immer denken, warum habe ich dieses Spiel nicht gewonnen“, sagte die an Position vier gesetzte Dänin nach dem 4:6, 7:5, 6:7 (1:7) gegen die Weltranglisten-149. Petra Cetkovska (Tschechien).

Zuvor war eine Drohne während der Partie zwischen der Italienerin Flavia Pennetta und der Rumänin Monica Niculescu (6:1, 6:4) auf einen unbesetzten Teil der Tribüne gestürzt. Das Match wurde kurz unterbrochen, ehe Sicherheitsbeamte nach der Untersuchung des Flugobjekts Entwarnung geben konnten.

„Das war schon irgendwie beängstigend“, sagte Pennetta. Am Freitag nahm die New Yorker Polizei einen Verdächtigen fest. Dabei handelt es sich nach offiziellen Angaben um einen 26 Jahre alten Technologie-Lehrer aus Brooklyn.