BVB-Schreck Robben fit - Klopp will Titel statt Blumen
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München. Der BVB-Schreck Arjen Robben meldet sich zurück. Er könnte zum Pokal-Trumpf der Bayern werden. Dortmund-Trainer Klopp will einen Titel zum Abschied - keine Blumen.
Es könnte auch das Finale sein, doch Borussia Dortmund trifft schon im Halbfinale am Dienstag (20.30 Uhr/ARD, Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) auf den FC Bayern München. Die Dortmunder knüpfen derzeit mit dem ausscheidenden Trainer Jürgen Klopp wieder an alte Zeiten an. Der FC Bayern München ist am Wochenende Deutscher Meister geworden. Feiern wollen die Bayern aber erst später.
Feiern wollen auch die Dortmunder, denn der DFB-Pokal ist nahezu die einzige Möglichkeit, die Saison doch noch erfolgreich beenden zu können. Nach der bescheidenden Hinrunde ist in der Liga nur noch die Europa League möglich, hinzu kommt das Aus in der Champions League. Also sollen die Bayern geärgert werden.
Doch ausgerechnet jetzt, aus Sicht der Dortmunder, meldet sich Arjen Robben zum Halbfinale wieder gesund. Wenn Borussia Dortmund einen Meisterspieler der Bayern besonders fürchten muss, dann ist es Arjen Robben. Der holländische Fußball-Nationalspieler hat seinen Bauchmuskelriss auskuriert und könnte am Dienstagabend zur Münchner Trumpfkarte werden. „Wenn er fit ist, wird er spielen“, kündigte Trainer Pep Guardiola an: „Wir brauchen sein eins gegen eins.“
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„Wir haben eine super Arbeit gemacht, einfach gekämpft, um wieder zurückzukommen“, berichtete Robben im vereinseigenen TV-Sender über die Reha-Schichten. Bei den großen Spielen, erst gegen den BVB, dann im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona, wollte der 31-Jährige unbedingt dabei sein. „Dafür machst du alles natürlich.“
Überstürzen will er nichts, aber allein Robbens Rückkehr in den Mannschaftskreis gibt dem alten und neuen deutschen Meister einen Zusatzschub, wie Sportvorstand Matthias Sammer sagte.
Robben ist ein BVB-Spezialist
Robben hat sich schließlich zum BVB-Spezialisten entwickelt. Beim 1:0-Pokalsieg im Viertelfinale 2013 schoss er das Tor. Beim 2:1 im Champions-League-Finale in London war er mit seinem Treffer in der 89. Minute wieder der Triumphator. Und im Pokalfinale des letzten Jahres (2:0 n.V.) schlüpfte er mit dem 1:0 wieder in die Heldenrolle.
Dennoch träumt man in Dortmund weiter vom Pokal. „Noch einmal mit dem Lastwagen über den Borsigplatz. Das wäre lässig“, schwärmte BVB-Trainer Jürgen Klopp am Montag. An der BVB- Kultstätte, wo der Verein gegründet und das Team nach den letzten Titelgewinnen 2011 und 2012 von tausenden Fans stürmisch bejubelt wurde, möchte der Trainer nach sieben Jahren vom Revierclub Abschied nehmen. „Unser Trainer soll den Verein mit einer Trophäe und einem guten Gefühl verlassen“, sagte Torhüter Mitch Langerak vor der Partie.
Klopp hat einen Traum
Ein Lebewohl mit dem DFB-Pokal in Händen wäre eine hübsche Schlusspointe für den zum Saisonende scheidenden Fußball-Lehrer. „Das wollen alle bei uns noch einmal erleben. So oft fährt man ja nicht auf einem LKW durch die Stadt“, sagte der Coach am Montag. In den letzten Tagen seiner Amtszeit brennen alle Beteiligten vor Tatendrang: „Wir haben keine Endzeitstimmung. Wir genießen die Zeit zusammen.“ Den Vorschlag der Bayern, ihn vor der Partie mit einem Blumenstrauß zu verabschieden, hatte Klopp bereits vor Tagen abgelehnt. „Ich brauche keine Abschiedsblumen. Weil ich durchaus vorhabe, weiter zu arbeiten.“
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Zur Freude vieler Fans sieht die Pokal-Dramaturgie eine letzte Reise zum großen Rivalen der vergangenen Jahre aus München vor. Von einem Duell auf Augenhöhe kann diesmal jedoch keine Rede sein. Sage und schreibe 37 Punkte liegt der am Wochenende zum neuen deutschen Meister gekürte FC Bayern in der Bundesliga-Tabelle vor dem Revierclub. Das kann Klopp nicht schrecken: „Sicherlich gehört das Duell zu den schwersten im Fußball, aber das ist ja nicht schlimm. In allen Spielen, in denen wir unseren Plan mutig durchgezogen haben, waren wir ein unangenehmer Gegner.“
Hummels glaubt an Sieg
Die bisherige Bilanz der Borussia bei Pokalspielen in München verheißt jedoch wenig Gutes. In drei Partien gab es drei Niederlagen. Besser in Erinnerung blieben die drei Bundesliga-Siege beim FC Bayern (3:1/1:0/3:0) unter der Regie von Klopp. Nicht zuletzt deshalb glaubt Weltmeister Mats Hummels an ein enges Spiel: „Jeder, der am Dienstag das Spiel sehen wird, darf sich auf einen unterhaltsamen Abend freuen. Wenn man die Qualitäten hat, die wir im Kader haben, dann kann man dieses Spiel gewinnen.“
Schwindende Personalsorgen erhöhen die Zuversicht. „Anscheinend wollen alle dabei sein“, kommentierte Klopp die erfreuliche Entwicklung. Rechtzeitig zum Showdown der Branchenriesen meldeten sich in Ilkay Gündogan und Marco Reus wichtige Stammkräfte zurück.
Der am vorigen Sonnabend beim 2:0 über Frankfurt wegen einer Rachenentzündung pausierende Regisseur Gündogan macht gesundheitliche Fortschritte. „Er ist gestern gelaufen, seine Werte sind in Ordnung“, sagte Klopp. Reus hatte schon am Sonnabend ein gut 20-minütiges Comeback gefeiert. Zudem stellte der Coach in Aussicht, dass auch Routinier Sebastian Kehl (Rippenbruch) wieder zum Kader zählt.
„Wer den Pokal gewinnen will, muss die Bayern schlagen. Egal, ob im Finale oder im Halbfinale“, betonte Klopp. Mehr Nervenkitzel als bei den vorigen Spielen gegen die Münchner verspürt er trotz der besonderen Ausgangslage jedoch nicht. „Es ist ein superwichtiges Spiel. Aber ich glaube nicht, dass die Anspannung früher anders war. Mehr als 100 Prozent geht nicht.“
Voraussichtliche Aufstellungen
FC Bayern München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Bernat - Alonso - Thiago, Schweinsteiger - Robben, Lewandowski, Müller