Hamburg. Mittelfeldspieler Enis Alushi spricht über seine sportlichen Ziele und privaten Pläne. Angst um seinen Unterarm hat er nicht mehr.

Eine rund 25 Zentimeter lange Narbe an seinem rechten Unterarm zeugt noch von der Leidenszeit, die Enis Alushi in dieser Saison durchleben musste. Nachdem sich der Mittelfeldspieler im Frühjahr vergangenen Jahres einen zwar schmerzhaften, aber vermeintlich relativ zügig wieder verheilenden Armbruch zugezogen hatte, wechselte er Ende August vom 1. FC Kaiserslautern zum FC St. Pauli. Er war der Wunschspieler des damaligen Trainers Roland Vrabec, der sich von Alushi mehr Erfahrung und körperliche Robustheit im defensiven Mittelfeld versprach.

Doch vieles kam anders, als es sich die Verantwortlichen und auch Alushi selbst vorgestellt hatten. Nach dem 0:3 in Fürth, bei dem der 29-Jährige sein Debüt für St. Pauli gegeben hatte, wurde Vrabec beurlaubt. Dazu hatte Alushi mehr und mehr Schmerzen im operierten Arm. Letztlich stellte sich heraus, dass die Knochen nicht wieder so zusammen gewachsen waren, wie es hätte sein sollen. Zwei weitere Operationen wurden nötig, während Alushis neue Mannschaft immer weiter in den Abstiegsstrudel taumelte.

So stehen bisher erst 14 Einsätze in dieser Saison für den Routinier zu Buche, sechsmal als Einwechselspieler. Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) aber könnte er erste Wahl sein, wenn der FC St. Pauli beim 1. FC Heidenheim um weitere Punkte für den Klassenverbleib kämpfen will. Trainer Ewald Lienen muss in jenem Spiel wegen einer Gelbsperre auf Dennis Daube verzichten. Alushi gilt als heißer Anwärter darauf, dessen Rolle zu übernehmen und gemeinsam mit Julian Koch für die Absicherung vor der Abwehr zu sorgen. „Ich bin auf jeden Fall absolut fit und bereit dafür“, sagt er und erwartet in Heidenheim einen „sehr robusten und körperbetont spielenden Gegner“, dessen Konter sehr gefährlich sind. „Wichtig wird sein, dass wir defensiv stabil bleiben. Vorn bekommen wir immer unsere Torchancen“, sagt Alushi.

Angst um seinen operierten Unterarm hat Alushi inzwischen nicht mehr. „Ich kann damit Gewichte stemmen und ziehen und bin mittlerweile auch schon wieder mehrmals auf den Arm gefallen, ohne dass etwas passiert ist“, erzählt er.

Sollte seinem Team der ersehnte Klassenerhalt gelingen, wird Enis Alushi – im Gegensatz zu Daube, der zu Union Berlin wechselt – auch in der kommenden Saison für St. Pauli spielen. Privat soll es in absehbarer Zeit hingegen zu einer Veränderung kommen. Bekanntlich ist Enis Alushi mit der deutschen Nationalspielerin Fatmire Alushi, geborene Bajramaj, verheiratet, die für Paris St. Germain spielt.

„Wir sehen uns praktisch in jeder Woche ein- bis zweimal“, sagt er. Die direkte Flugverbindung zwischen Hamburg und Paris macht es möglich. Lange aber soll es so nicht weitergehen. „Wir haben Pläne für die Zukunft“, sagt er vielsagend und lässt durchblicken, dass aus dem Ehepaar Alushi bald eine Familie Alushi werden soll.