Dortmund . Beim Pokalspiel zwischen Dortmund und Dresden wurde Marcel Reif Opfer einer Fan-Attacke. Bereits drei Tage zuvor kam es zu einem Eklat.

Marcel Reif polarisiert oft und gerne. Mit seinen Kommentaren eckt er besonders bei den Fans von Borussia Dortmund an. Vor dem Revierderby zwischen dem BVB und Schalke 04 wurde der Sky-Kommentator am Wochenende von Anhängern beider Lager attackiert.

Drei Tage später der nächste Eklat: Beim Pokalspiel der Dortmunder in Dresden wurde Reif am Dienstag auf dem Weg zur Pressetribüne von einem Fan mit Bier beworfen. Da der 65-Jährige das Unheil auf sich zukommen sah, konnte er rechtzeitig ausweichen und bekam deshalb nicht ganz so viel ab. Ordner schützten den TV-Journalisten mit einem Regenschirm vor einer weiteren Bierdusche.

„Seit gestern hat das eine neue Qualität, seitdem habe ich ein anderes Gefühl“, sagte Reif am Mittwoch zu den Vorfällen am Vorabend beim DFB-Pokalspiel in Dresden: „So einen Hass habe ich noch nicht gesehen.“ Reif geht es vor allem um die verbalen Attacken: „Es geht nicht um den Bierbecher, damit kann ich leben“, sagte der 65-jährige Fußball-Kommentator. Viel schlimmer seien die verbalen Attacken und Bedrohungen. „Das kann man so nicht mehr akzeptieren, das geht weit über jedes Maß hinaus“, erklärte Reif: „Das kam aus der Dortmunder Ecke.“

„Da muss man Grenzen setzen"

Bereits am Sonnabend war er vor dem Revier-Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 bedroht worden. Stadionbesucher hatten auch an seinem Auto gerüttelt und auf das Dach geschlagen. Die Polizei musste eingreifen und half dem mehrfach ausgezeichneten TV-Journalisten aus der bedrohlichen Situation. „Das betrifft nicht nur mich, sondern auch die Kollegen“, sagte Reif. „Da muss man Grenzen setzen, da ist auch der Verein gefragt“, forderte der Reporter.

Sky-Sportchef Burkhard Weber forderte bereits nach den Vorfällen beim Derby mehr Schutz für die Kommentatoren.

Reif arbeitete beim ZDF und bei RTL, ehe er zum inzwischen in Sky umbenannten Pay-TV-Sender Premiere wechselte. Er wurde unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.