Dresden/Dortmund. Im Achtelfinale des DFB-Pokals bekommt es Borussia Dortmund mit einem Gegner zu tun, dem Clubs aus dem „Pott“ zu liegen scheinen.

Vor dem Duell mit den Dortmunder „Derby-Superhelden“ fühlt sich Fußball-Drittligist Dynamo Dresden in der Rolle des Außenseiters pudelwohl. „Wir gehen ganz befreit in dieses Spiel rein, wir haben nichts zu verlieren“, sagte der Dresdner Torgarant Justin Eilers mit Blick auf das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen den haushohen Favoriten am Dienstag (20.30 Uhr/Sky und ARD).

Einen Tag zuvor durfte Eilers jedenfalls zusammen mit seinem Mannschaftskollegen Nils Teixeira den DFB-Pokal schon einmal aus nächster Nähe betrachten. Auf einem Sponsorentermin posierten die Dresdner Akteure bereits gekonnt mit dem Objekt der Begierde. „Wir haben Schalke bezwungen, mit einem Sahnetag schaffen wir vielleicht auch das Highlight. Für Spiele wie dieses bin ich Profi geworden“, sagte der Dresdner Stürmer.

Die Ausgangslage ist allerdings klar: Zweitliga-Absteiger gegen Champions-League-Achtelfinalist, ein neu formiertes Team gegen eine Millionentruppe mit Stars wie „Batman“ Pierre-Emerick Aubameyang oder „Robin“ Marco Reus - viel mehr David gegen Goliath geht im deutschen Profifußball kaum noch.

Der 23. Spieltag in Bildern

Bas Dost brachte Wolfsburg auf die Sieger-Straße
Bas Dost brachte Wolfsburg auf die Sieger-Straße © PATRIK STOLLARZ
Patrick Herrmann feiert mit seinem Team das 2:0 gegen Paderborn
Patrick Herrmann feiert mit seinem Team das 2:0 gegen Paderborn © Alex Grimm
Mönchengladbachs Fabian Johnson (l) freut sich mit Granit Xhaka über sein Tor zum 1:0
Mönchengladbachs Fabian Johnson (l) freut sich mit Granit Xhaka über sein Tor zum 1:0 © Rolf Vennenbernd
In einem irren Offensiv-Spiel schossen Bremen und Wolfsburg insgesamt acht Tore
In einem irren Offensiv-Spiel schossen Bremen und Wolfsburg insgesamt acht Tore © Joern Pollex
Mit dem Sieg beendete Gladbach den Europaleague-Fluch
Mit dem Sieg beendete Gladbach den Europaleague-Fluch © Alex Grimm
Wolfsburg Torhüter Diego Benaglio fing sich drei Tore
Wolfsburg Torhüter Diego Benaglio fing sich drei Tore © Joern Pollex
Patrick Herrmann wird  von Uwe Hünemeier attackiert
Patrick Herrmann wird von Uwe Hünemeier attackiert © Alex Grimm
Franco Di Santo behauptet den Ball
Franco Di Santo behauptet den Ball © Joern Pollex
Freude über das 1:0
Freude über das 1:0 © Rolf Vennenbernd
Bas Dost feiert mit Timm Klose
Bas Dost feiert mit Timm Klose © PATRIK STOLLARZ
Raffael beim Schuss
Raffael beim Schuss © Alex Grimm
Werders Torwart Raphael Wolf kassierte fünf Tore
Werders Torwart Raphael Wolf kassierte fünf Tore © Carmen Jaspersen
Niedergeschlagene Paderborner
Niedergeschlagene Paderborner © Alex Grimm
Referee Michael Weiner zeigt Lukas Rupp die Gelbe Karte
Referee Michael Weiner zeigt Lukas Rupp die Gelbe Karte © Alex Grimm
Ibrahima Traore während der Partie
Ibrahima Traore während der Partie © Alex Grimm
Mönchengladbachs Havard Nordtveit (r) und Paderborns Srdjan Lakic versuchen an den Ball zu kommen
Mönchengladbachs Havard Nordtveit (r) und Paderborns Srdjan Lakic versuchen an den Ball zu kommen © Rolf Vennenbernd
Daniel Caligiuri nach seinem Treffer gegen Bremen
Daniel Caligiuri nach seinem Treffer gegen Bremen © Joern Pollex
Werders Felix Kroos jubelt über sein Tor zum 3:2
Werders Felix Kroos jubelt über sein Tor zum 3:2 © Carmen Jaspersen
Bremen ging mit 1:0, 2:1 und 3:2 jeweils in Führung ehe Wolfsburg die Partie drehte
Bremen ging mit 1:0, 2:1 und 3:2 jeweils in Führung ehe Wolfsburg die Partie drehte © PATRIK STOLLARZ
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„Wir gehen als der absolute Favorit rein“, meinte Dresdens Kapitän Cristian Fiél mit einer Portion Ironie und ergänzte dann etwas realistischer: „Da kommt ein Spiel auf uns zu. Das ist eine unfassbar gute Mannschaft mit Hammer-Einzelspielern.“

Die sich mittlerweile auch aus ihrer Krise offenbar befreit hat. Vier Bundesliga-Siege in Folge - dazu der beeindruckende Auftritt im Derby am vergangenen Samstag. Die mögliche Hoffnung der Dresdner, einen völlig verunsicherten Gegner zu empfangen, dürfte sich in Luft aufgelöst haben.

Nächster Maskenball bei Aubameyang und Reus?

Ob sich die Spaßvögel Reus und Aubameyang erneut einen besonderen Torjubel haben einfallen lassen, sickerte auf der Pressekonferenz nicht durch. Nur so viel: Trainer Jürgen Klopp hätte nichts dagegen einzuwenden. „Ich fand den Jubel auch witzig“, gestand „Kloppo“.

Das klang am Sonnabend direkt nach dem Derbysieg noch anders. „Ich werde mit Auba sprechen müssen, denn fünf Gelbe Karten wegen Torjubels wären problematisch“, sagte Klopp beim Pay-TV-Sender Sky.

Dresdens Eilers hat sich schon warm geschossen

Insgeheim dürfte jeder Dresdner von der nächsten Pokal-Sensation träumen. Nach den Überraschungssiegen gegen Schalke 04 und den VfL Bochum soll am Dienstag der nächste Club aus dem Pott als Verlierer vom Platz gehen. „Da kommt ein hartes Spiel auf uns zu“, sagte Reus.

Die Generalprobe gelang den Dresdnern jedenfalls. Nach vier Niederlagen in Serie gab es am Wochenende ein 3:2 bei Jahn Regensburg. Dreifacher Torschütze: Justin Eilers, der seine Ligatore 12 bis 14 erzielte, zudem traf er auch im Pokal schon dreimal. „Ich nehm’ die Motivation ins Dortmund-Spiel“, sagte Eilers nach seinem Hattrick in Halbzeit eins.

Ausschreitungen beim letzten Aufeinandertreffen

Die Vorfreude bei den Fans ist jedenfalls riesengroß. Mehr als das Dreifache an Karten hätte der Drittligist absetzen können. Vor dem Start des freien Verkaufs campierten einige Anhänger zwei Nächte vor der Geschäftsstelle. Bei nächtlichen Temperaturen von unter null Grad Celsius.

Beide Vereine hoffen zudem, dass es neben dem sportlichen Geschehen keine weiteren unschönen Ereignisse gibt. Beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams 2011 gab es in Dortmund heftige Ausschreitungen. Der zunächst ausgesprochene Ausschluss aus dem DFB-Pokal wurde nach einem Einspruch Dynamos zurückgenommen. In der vergangenen Saison mussten die Sachsen dann allerdings im Pokal zuschauen. Nach Krawallen in Hannover hatte der DFB keine Gnade mehr gezeigt.