Borussia Dortmund gewinnt das Derby gegen Schalke. Stuttgart verspielt in Hannover Führung und Leverkusen kann doch noch siegen.

Borussia Dortmund hat einen weiteren Schritt Richtung Klassenverbleib getan und den Derby-Heimfluch in beeindruckender Manier überwunden. Beim 3:0 (0:0) gegen den FC Schalke 04 gelang dem Team von Trainer Jürgen Klopp am Samstag der vierte Bundesliga-Sieg in Serie. Dank des späten Doppelschlags von Pierre-Emerick Aubameyang (78. Minute) und Henrich Mchitarjan (79.) sowie des Treffers von Marco Reus (86.) vor 79 500 Zuschauern verabschiedete sich der BVB fürs erste aus der Gefahrenzone.

Der erste Sieg im Signal Iduna Park über den Erzrivalen seit 2011 entschädigte die BVB-Fans für einen bisher mäßigen Saisonverlauf. Dagegen müssen die Gäste nach dem dritten Spiel ohne Sieg mehr und mehr um die direkte Qualifikation für die Champions League bangen.

Der 23. Spieltag in Bildern

Bas Dost brachte Wolfsburg auf die Sieger-Straße
Bas Dost brachte Wolfsburg auf die Sieger-Straße © PATRIK STOLLARZ
Patrick Herrmann feiert mit seinem Team das 2:0 gegen Paderborn
Patrick Herrmann feiert mit seinem Team das 2:0 gegen Paderborn © Alex Grimm
Mönchengladbachs Fabian Johnson (l) freut sich mit Granit Xhaka über sein Tor zum 1:0
Mönchengladbachs Fabian Johnson (l) freut sich mit Granit Xhaka über sein Tor zum 1:0 © Rolf Vennenbernd
In einem irren Offensiv-Spiel schossen Bremen und Wolfsburg insgesamt acht Tore
In einem irren Offensiv-Spiel schossen Bremen und Wolfsburg insgesamt acht Tore © Joern Pollex
Mit dem Sieg beendete Gladbach den Europaleague-Fluch
Mit dem Sieg beendete Gladbach den Europaleague-Fluch © Alex Grimm
Wolfsburg Torhüter Diego Benaglio fing sich drei Tore
Wolfsburg Torhüter Diego Benaglio fing sich drei Tore © Joern Pollex
Patrick Herrmann wird  von Uwe Hünemeier attackiert
Patrick Herrmann wird von Uwe Hünemeier attackiert © Alex Grimm
Franco Di Santo behauptet den Ball
Franco Di Santo behauptet den Ball © Joern Pollex
Freude über das 1:0
Freude über das 1:0 © Rolf Vennenbernd
Bas Dost feiert mit Timm Klose
Bas Dost feiert mit Timm Klose © PATRIK STOLLARZ
Raffael beim Schuss
Raffael beim Schuss © Alex Grimm
Werders Torwart Raphael Wolf kassierte fünf Tore
Werders Torwart Raphael Wolf kassierte fünf Tore © Carmen Jaspersen
Niedergeschlagene Paderborner
Niedergeschlagene Paderborner © Alex Grimm
Referee Michael Weiner zeigt Lukas Rupp die Gelbe Karte
Referee Michael Weiner zeigt Lukas Rupp die Gelbe Karte © Alex Grimm
Ibrahima Traore während der Partie
Ibrahima Traore während der Partie © Alex Grimm
Mönchengladbachs Havard Nordtveit (r) und Paderborns Srdjan Lakic versuchen an den Ball zu kommen
Mönchengladbachs Havard Nordtveit (r) und Paderborns Srdjan Lakic versuchen an den Ball zu kommen © Rolf Vennenbernd
Daniel Caligiuri nach seinem Treffer gegen Bremen
Daniel Caligiuri nach seinem Treffer gegen Bremen © Joern Pollex
Werders Felix Kroos jubelt über sein Tor zum 3:2
Werders Felix Kroos jubelt über sein Tor zum 3:2 © Carmen Jaspersen
Bremen ging mit 1:0, 2:1 und 3:2 jeweils in Führung ehe Wolfsburg die Partie drehte
Bremen ging mit 1:0, 2:1 und 3:2 jeweils in Führung ehe Wolfsburg die Partie drehte © PATRIK STOLLARZ
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Anders als von BVB-Trainer Jürgen Klopp im Vorfeld der Partie prophezeit, boten sich gegen die gewohnt defensiv agierenden Schalker Torchancen zuhauf. So entwickelte sich die erste Halbzeit zu einem wahren Sturmlauf der wie entfesselt aufspielen Borussia. Doch die bedenkliche Abschlussschwäche brachte den Tabellenzwölften, der auf Sokratis, Lukasz Piszczek und Kevin Kampl verzichten musste, um den Lohn für eine starke Vorstellung.

Bereits nach vier Minuten bot sich Aubameyang die große Chance zur Führung. Doch der Torjäger scheiterte mit einem Schuss aus zehn Metern an Schalke-Torhüter Timon Wellenreuther. Weitere Möglichkeiten von Reus (15.) und Shinji Kagawa (16.) blieben ebenfalls ungenutzt.

Geradezu fahrlässig vergab Aubameyang seine zweite große Gelegenheit: Nach Zuspiel von Reus stand der Gabuner Nationalspieler in der 26. Minute frei vor dem Tor, schoss aber Schalkes Neuzugang Matija Nastajic an. Ohne Fortune blieb auch Nationalspieler Reus: Zunächst traf er mit einem Distanzschuss (34.) die Latte, zwei Minuten später verfehlte er nur knapp das Schalker Tor.

Offensivaktionen der Gäste gab es dagegen kaum zu sehen. Trotz der Rückkehr des zuvor gesperrten Torjägers Klaas-Jan Huntelaar blieb der Tabellenvierte den Nachweis einer Spitzenmannschaft schuldig. Nur bei einem Schuss von Kevin Prince-Boateng (8.) kamen die Königsblauen vor der Halbzeit dem BVB-Tor nahe.

Auch nach Wiederanpfiff fiel es den Schalkern schwer, sich vom Druck zu befreien. So zwang der agile Reus Torhüter Wellenreuther mit einem Flachschuss in der 55. Minute zu einer weiteren Großtat. Der Ersatz für den verletzten Stammkeeper Ralf Fährmann blieb auch in der Folgezeit im Mittelpunkt. Auch Mchitarjan (65.) scheiterten zunächst beim Versuch, den Schlussmann zu überwinden.

Erst Aubameyang brach den Bann. Nach Zuspiel von Reus verwandelte der Angreifer das Stadion mit seinem zehnten Saisontreffer in ein Tollhaus. Nur eine Minute später beendete auch Mchitarjan seine Torflaute und sorgte aus kurzer Distanz für die Entscheidung. Reus nutzte einen groben Fehler von Wellenreuther zum Endstand, als er dem bis dahin starken Keeper den Ball vom Fuß weg ins Tor spitzelte.

Für Stevens wird es jetzt eng

Für Huub Stevens wird es immer enger. Der VfB Stuttgart blieb mit dem 1:1 (0:0)-Unentschieden bei Hannover 96 am Samstag erneut ohne Sieg und ist immer noch Letzter der Fußball-Bundesliga. Der niederländische Trainer muss daher weiter um seinen Job bangen. Aber auch Hannover versäumte den Befreiungsschlag und den 200. Heimsieg in der 1. Liga. Die Niedersachsen warten weiter auf den ersten Sieg im neuen Jahr und stecken ebenfalls im Abstiegskampf.

Für Hannover schoss vor 40 200 Zuschauern Lars Stindl (70.) den Ausgleich. Bei den Stuttgartern hatte Christian Gentner (52.) die Führung erzielt. Wie blank die Nerven bei beiden Mannschaften liegen, zeigte sich in der Schlussphase, als es eine so genannte Rudelbildung gab. Gelb-Rot gab es danach für Stindl und Rot für VfB-Profi Martin Harnik.

Die beiden schwächsten Teams der Rückrunde zeigten eine zerfahrene Partie mit vielen Unzulänglichkeiten. Fehlpässe und Stoppfehler prägten das Geschehen auf dem Rasen. Gelungene Kombinationen und schöne Spielzüge gab es selten.

Stevens verfolgte das Geschehen fast durchgängig von der Bank aus, während sein Kollege Tayfun Korkut oft von der Coachingzone aus Anweisungen gab. Beide Trainer hatten im Vergleich zu den vorherigen Partien viel Personal ausgewechselt, Korkut viermal und Stevens dreimal - doch ansehnlicher und besser als zuletzt wurde es dadurch nicht.

Eine geradezu typische Szene für das derzeitige Leistungsniveau der beiden Teams war die Großchance der Hannoveraner in der 22. Minute: Georg Niedermeier vertändelte als letzter Stuttgarter Spieler ungeschickt den Ball, Joselu scheiterte nach dem unverhofften VfB-Geschenk allein vor dem Tor mit einem ziemlich misslungenen Heber.

Bei der zweiten großen Einschussmöglichkeit, diesmal nach einem unnötigen Ballverlust von Geoffroy Serey Dié von Stindl schön vorbereitet, scheiterte Joselu am gut reagierenden Sven Ulreich. Der VfB-Keeper parierte später auch einen Schlenzer von Miiko Albornoz (65.), den er an die Latte lenkte.

Chancenlos war Ulreich beim Ausgleich der Hannoveraner. Nach einer schönen Kopfballablage von Joselu war es auch bei 96 der Kapitän, der traf: Stindl schob die Vorlage des Mittelstürmers aus kurzer Distanz souverän ein.

So viele hochkarätige Chancen wie 96 besaßen die Stuttgarter nicht, obwohl sie mehr vom Spiel hatten. Dafür schlug Gentner gnadenlos zu, als sich ihm die Chance eröffnete. Vorausgegangen war natürlich ein schwache Aktion des Gegners, in diesem Fall ein misslungener Kopfball von Hiroki Sakai - doch dem VfB-Kapitän war das bei seinem trockenen Schuss egal.

Aus dem Spiel heraus gelang dem VfB indes wenig. Alexandru Maxim, der erstmals in diesem Jahr in der Startelf der Stuttgarter stand, konnte kaum Akzente setzen. Gefährlich in den Strafraum kam der VfB durch seine Aktionen selten. Daniel Ginczek, der überhaupt das erste Mal nach langer Verletzungspause dabei war, bekam wenig gute Anspiele. Zudem konnte sich der bemühte Angreifer gegen die meist aufmerksamen 96-Innenverteidiger Christian Schulz und Marcelo kaum durchsetzen und vergab seine beste Möglichkeit nach einer knappen Stunde. Der ehemalige Torjäger Vedad Ibisevic gehörte nicht einmal zum Kader.

Hoffenheim siegt gegen Mainz

Der munter aufspielende FSV Mainz 05 hat unter seinem neuen Trainer Martin Schmidt bitteres Lehrgeld bezahlt. Eine Woche nach dem Derby-Sieg gegen Frankfurt kassierten die Rheinhessen am Samstag eine unnötige 0:2 (0:0)-Niederlage bei 1899 Hoffenheim. Vor 24 310 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena trafen Kevin Volland (55. Minute) mit seinem fünften Saisontor und der Ex-Mainzer Eugen Polanski (76.) für den Tabellensiebten. Sie sorgten damit für den ersten Heimerfolg ihres Teams überhaupt in der Fußball-Bundesliga gegen die Mainzer, die einige dicke Chancen liegen ließen.

Beide Teams zeigten zunächst mächtig Respekt vor dem schnellen Umschaltspiel des Gegners, das Schmidt und sein Kollege Markus Gisdol propagieren, und sortierten erstmal ihre Defensive. Die 05er mussten auf den erkrankten Julian Baumgartlinger verzichten, für ihn rückte Joo-Ho Park ins defensive Mittelfeld. Bei den Hoffenheimern kehrte Tobias Strobl in die Innenverteidigung zurück, im Angriff durfte Adam Szalai mal wieder ran: Der frühere Mainzer machte allerdings gegen seinen Bewacher Niko Bungert kaum einen Stich.

Schneller nach vorne spielten in der ersten Halbzeit die Gäste, angetrieben von ihren U21-Nationalspielern Johannes Geis und Yunus Malli. Zwar musste FSV-Keeper Loris Karius in der 12. Minute einen Kopfball von Volland aus dem Winkel fischen, dann aber kamen die Mainzer überfallartig: Mit der Picke stocherte Shinji Okazaki erst den Ball am Tor vorbei. Dann hatte Malli die Riesenchance zur Führung. Als TSG-Kapitän Andreas Beck nach einer misslungenen Rettungsaktion am Boden lag, traf der Mainzer aus wenigen Metern nicht (23.).

Wenige Momente später schoss die Schalke-Leihgabe Christian Clemens nach einem Okazaki-Pass nur ans Außennetz. Das Tor für die Rheinhessen lag in der Luft. Die Hausherren hatten sichtlich mit dem frühen Pressing des Gegners zu kämpfen und konnten nur selten ihr Offensivspiel über Volland und Roberto Firmino aufziehen. Ein Verzweiflungsschuss von Sebastian Rudy auf die Nordtribüne kurz vor der Pause zeigte die Ratlosigkeit der TSG.

Fußball mit Sinn und Verstand, aber zu wenig Präzision zeigten die Mainzer auch nach dem Wechsel. Clemens hatte in der 47. Minute freie Schussbahn, scheiterte aber an Torwart Oliver Baumann. Sekunden später konnte sich Szalai auf der Gegenseite einmal durchsetzen, doch Karius wehrte den Schuss aus 13 Metern gerade noch ab.

Bei den Hoffenheimern versuchte nun der für Sejad Salihovic gekommene Pirmin Schwegler dem Mittelfeld mehr Stabilität und Impulse zu verleihen - mit Erfolg. Als Schmidts Team auf Abseits spekulierte, rannte Firmino auf und davon und bediente Volland zum überraschenden Führungstor - die Strafe für die Mainzer Abschlussschwäche. Eine Flanke von Kapiätn Beck köpfte dann Polanski zum 2:0 ein. Damit hat die TSG in den vergangenen drei Spielen sieben Punkte gesammelt und die Pleite-Serie zum Rückrundenauftakt fast wettgemacht.

Bayer beendet Sieglosserie

Bayer Leverkusen hat seine Serie von drei Fußball-Bundesligaspielen ohne Sieg mit dem 1:0 (1:0) gegen den SC Freiburg beendet. Drei Tage nach dem 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Atlético Madrid rückte die Werkself dank des Treffers von Kapitän Simon Rolfes in der 33. Minute mit 36 Punkten auf Platz vier vor. Freiburg bleibt als Vorletzter mit 22 Zählern in akuter Abstiegsnot.

Die Begegnung war vor 28 624 Zuschauern lange Zeit ereignisarm. Dann wurden die Freiburger mutiger und ließen bei einem Freistoß von Jonathan Schmid (27.) und einem Distanzversuch von Felix Klaus (28.) binnen einer Minute zweimal ihre Gefährlichkeit aufblitzen - Bayer-Keeper Bernd Leno erwies sich jedoch als Rückhalt seiner Mannschaft.

Fünf Minuten später ging Leverkusen durch Rolfes in Führung: Der Bayer-Spielführer nahm eine Faustabwehr von Freiburgs Torwart Roman Bürki mit links auf und erzielte erstmals nach elf Monaten wieder einen Liga-Treffer für die Werkself, die ihre Englischen Wochen am Dienstag (19.00 Uhr) im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern fortsetzt. Heung-Min Son (45.+1) hatte vor der Pause einen weiteren Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Bürki.

„Wir sind punktemäßig viel schlechter, als wir es erwartet haben“, hatte Bayer-Torjäger Stefan Kießling vor dem Aufeinandertreffen mit Freiburg noch geäußert - und die Elf von Chefcoach Roger Schmidt versuchte, nach dem Seitenwechsel nachzulegen. Das aber war gegen die taktisch clever und diszipliniert agierenden Freiburger nicht einfach. Allerdings konnten die Breisgauer offensiv viel zu wenig Impulse entwickeln und hatten Glück, dass Pavel Krmas’ abgefälschter Schuss (70.) nicht zum Eigentor wurde.

Bei Bayer standen im Vergleich zum Spiel gegen Atlético drei Neue in der Startelf: Rolfes, Kießling und der frühere Freiburger Ömer Toprak, der seinen 100. Erstligaeinsatz für die Werkself absolvierte. Gonzalo Castro fiel mit Oberschenkelproblemen aus.

Freiburgs Trainer Christian Streich, dessen Team vor dem Auftritt im Rheinland zweimal nicht verloren hatte, musste in seinem 4-2-2-2-System viele personelle Probleme lösen. Ihm fehlten gleich drei Innenverteidiger, weil Marc-Oliver Kempf und Stefan Mitrovic verletzt sind und Marc Torrejón mit Rot gesperrt war.

In der Offensive mussten Mats Möller Daehli und Nils Petersen verletzungsbedingt passen. Admir Mehmedi kehrte nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk in die vordere Angriffsreihe zurück. Der defensive Mittelfeldmann Julian Schuster kam zu seiner 150. Erstligapartie und hatte seinen Widerpart Kießling gut im Griff.

Bayer überzeugte keineswegs und tat sich eine Woche nach dem 2:2 beim direkten Europacupplatz-Konkurrenten Augsburg erneut schwer. An die teilweise glänzenden Hinrundenauftritte konnte die Schmidt-Auswahl wieder nicht anknüpfen.

Hertha schöpft Hoffnungen

Hertha BSC schöpft im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga neue Hoffnung. Die Berliner landeten durch das 1:0 (0:0) gegen den FC Augsburg den erhofften Befreiungsschlag. Salomon Kalou (88.) sorgte mit seinem Siegtreffer für großen Jubel unter den 36.015 Zuschauern im Berliner Olympiastadion. Zuvor hatte Hertha drei Heimniederlagen in Folge kassiert. Die überraschend harmlosen Augsburger müssen dagegen nach dem vierten sieglosen Spiel in Serie um die Europapokal-Plätze bangen.

Die Berliner mussten in Valentin Stocker (Gelbsperre) und Top-Torschütze Julian Schieber (Kniebeschwerden) auf zwei ihrer wichtigsten Offensivspieler verzichten. Dennoch versteckten sie sich gegen den Europapokal-Aspiranten aus dem Süden nicht. Vorne fehlte aber auf beiden Seiten zunächst die Durchschlagskraft.

Bei Hertha war Afrika-Cup-Sieger Kalou als Alleinunterhalter im Sturm zwar bemüht, bis zur Schlussphase jedoch glücklos. So vergab der Ivorer in der 23. Minute eine gute Kopfballchance zur möglichen Führung. Anders als sein Vorgänger Jos Luhukay setzt Hertha-Trainer Pal Dardai voll und ganz auf den Drei-Millionen-Neuzugang.

Die Augsburger spielten sehr verhalten, ihre erste Chance hatte Angreifer Raul Bobadilla nach knapp einer halben Stunde. Die zuletzt mageren Resultate (nur zwei Punkte aus drei Spielen) schienen nicht spurlos an der Weinzierl-Elf vorbei gegangen zu sein.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb der Unterhaltungswert der Partie äußerst begrenzt. Keines der beiden Teams wagte sich, den Defensivverbund zu öffnen. So spielte sich fast alles zwischen den beiden Strafräumen ab, die Torhüter Thomas Kraft (Hertha) und Marwin Hitz (Augsburg) mussten nur selten eingreifen.

Nach etwa einer Stunde verloren die Fans etwas die Geduld: Aus dem Hertha-Fanblock gab es immer wieder Pfiffe bei Rückpässen ihrer Mannschaft. In der 75. Minute feierten die Berliner Anhänger doch noch, und zwar die Einwechslung des zuvor monatelang verletzten Änis Ben-Hatira. Wenig später gelang Kalou der Siegtreffer.

Als beste Spieler zeichneten sich bei Hertha der zumindest in der ersten Halbzeit sehr agile Roy Beerens und der wie immer lauffreudige Per Skjelbred aus. Augsburg hatte in Innenverteidiger Ragner Klavan und Torhüter Hitz seine besten Akteure.