Der ehemalige Weltstar musste sich mit seinem neuen Klub Al Wasl dem Meister Al Jazira geschlagen gegeben. Entscheidung erst in der Nachspielzeit

Abu Dhabi. Am Einsatz von Diego Maradona kann es nicht gelegen haben. Der 50-jährige agierte an der Seitenlinie hoch emotional und mit vollem Körpereinsatz während seines Debüts als Trainer in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dennoch unterlag sein Team Al Wasl dem amtierenden Meister Al Jazira mit 3:4. Al Wasl kämpfte sich nach einem 1:3 Pausenrückstand zurück ins Spiel und schaffte den Ausgleich zum 3:3, in der Nachspielzeit kassierte die Maradona-Elf jedoch den spielentscheidenden Treffer zum 3:4. Die Zeit spielte für Maradona offenbar auch sonst eine wichtige Rolle - der Weltmeister von 1986 trugt gleich zwei Armbanduhren.

Maradona, der das Publikum zwischendurch mit Tricks am Ball unterhielt, zeigte sich nicht unzufrieden mit der Leistunge seiner Mannschaft: „In der zweiten Hälfte gab es nur eine Mannschaft auf dem Platz, und das war meine. Ein 3:3 wäre ein gerechtes Ergebnis gewesen“, sagte Maradona.

Ärger droht Maradona abseits des Platzes. Der ehemalige argentinische Nationaltrainer Sergio Batista will ihn wegen Verleumdung verklagen. Maradona, ebenfalls früherer Argentinien-Coach, hatte am Mittwoch in einem Fernsehinterview gesagt, dass Spielerberater Carlos Mac Allister ihm Bestechungsgeld angeboten habe, um bestimmte Profis zu berufen. Mac Allister habe ihm gesagt, dass er dies schon bei Batista, damals Trainer der argentinischen U23-Mannschaft, durchgeführt habe.

„Als wir die Nationalmannschaft übernahmen, hörten die Bestechungen auf“, sagte Maradona. „Ich ziehe vor Gericht, weil es eine falsche Anschuldigung ist. Nichts von dem ist je passiert“, sagte Batista am Donnerstag in einem TV-Interview. „Ich kenne ihn (Maradona), und wir haben einiges durchgemacht. Das tut weh.“ Batista und Maradona gewannen als Spieler zusammen den WM-Titel 1986. Maradona leitete die „Albiceleste“ von 2008 bis 2010, sein Nachfolger nach der WM in Südafrika wurde Batista, der in diesem Jahr nach der erfolglosen Copa America entlassen wurde.

(dapd/abendblatt.de)