Nationalspieler Mesut Özil wurde in Madrid offiziell vorgestellt. Der ehemalige Bremer unterschreibt bei Real einen Sechsjahresvertrag.

Madrid. Nur einen Tag nachdem Werder Bremen den Wechsel von Mesut Özil zu Real Madrid offiziell verkündete, wurde der deutsche Nationalspieler bei seinem neuen Verein präsentiert. Dabei unterzeichnete Özil einen Sechsjahresvertrag. Dies gab Reals Generaldirektor Jorge Valdano am Mittwoch bei der Vorstellung des bisherigen Mittelfeldspielers von Werder Bremen in der spanischen Hauptstadt bekannt. Ursprünglich war von einem Kontrakt über fünf Jahre die Rede gewesen. Die Ablösesumme wurde in Presseberichten auf 15 Millionen Euro geschätzt. Damit sei für den spanischen Rekordmeister das Kapitel der Neuverpflichtungen für diese Saison abgeschlossen, betonte Valdano. Özil wies darauf hin, dass Reals Trainer José Mourinho den Ausschlag zu seinem Wechsel gegeben habe. „Er hat mich überzeugt“, sagte der 21-Jährige. „Mourinho ist der beste Trainer der Welt.“

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Der Offensivspieler, der den neuen Real-Coach mit seinen WM-Auftritten in Südafrika überzeugt hatte, sprach von einer einmaligen Chance, die er sich nicht entgehen lassen wollte: „Der Real-Zug fährt nur einmal im Leben vorbei, den wollte ich nicht verpassen.“ Werder-Boss Klaus Allofs ließ sich angesichts der Ablösesumme nach einigem Poker schließlich doch auf den Deal ein, denn 2011 hätte der Ex-Schalker die Norddeutschen ablösefrei verlassen können. Özil wirkte ein wenig unsicher, als er nach erfolgreich bestandenem Medizin-Check am Mittwoch vor die große Schar der Pressevertreter trat. „Ich bin froh, hier zu sein und mich weiterentwickeln zu können“, meinte der türkischstämmige Spieler, der im Ex-Stuttgarter Sami Khedira einen weiteren Spieler aus dem deutschen WM-Team wiedertrifft. Özil: „Es ist eine große Herausforderung für mich.“

Real war nach der Verletzung des brasilianischen Mittelfeld-Stars Kaka auf der Suche nach einem Ersatz. Kaka fällt nach einer Knie-Operation drei bis vier Monate aus. „Mesut hatte hier eine hervorragende Entwicklung. Ich traue ihm weitere Schritte zu“, hatte Werder-Trainer Thomas Schaaf erklärt. Özil berichtete derweil, was schließlich den Ausschlag für den Wechsel von Werder zum Weltklub aus der spanischen Hauptstadt gegeben habe: „Mourinho hat mich angerufen und überzeugt.“ Der portugiesische Fußballlehrer, der in der vergangenen Saison Inter Mailand zum Triple von Champions-League-Sieg, Meisterschaft und Pokalerfolg geführt hatte, sprach im Zusammenhang mit dem Transfer des deutschen Nationalspielers von einem „Schnäppchen“. Er soll Real nach der enttäuschenden vergangenen Spielzeit wieder auf den Erfolgsweg zurückführen.

Der technisch beschlagene Özil erhielt einen Vertrag bis 2016 bei den Königlichen und soll seinen Marktwert beim neunmaligen Europapokalsieger der Landesmeister bzw. Champions-League-Gewinner weiter steigern. Real-Generaldirektor Jorge Valdano, argentinischer Weltmeister von 1986, saß bei der Präsentation neben Özil. Er bekräftigte, dass der Werder-Star der letzte Neuzugang der Madrilenen bis zum Ende der Transferperiode am 31. August sei. Özil ist froh, dass die Unsicherheit nun vorbei ist. „Es war der richtige Moment für diesen Schritt. Es waren schwere Tage für mich und meine Familie, aber auch für beide Vereine“, so der gebürtige Gelsenkirchener.

Bremens Nationaltorhüter Tim Wiese glaubt indes, dass der WM-Star durchaus von aktuellen Werder-Spielern in Bremen ersetzt werden kann. „Ich sehe das nicht so tragisch. Die Spieler, die bei der WM waren, wie Mesut, Marko (Marin, d. Red.), Per (Mertesacker, d. Red.) oder ich sind erst vor kurzem in die Vorbereitung eingestiegen, sodass die Mannschaft sich die meiste Zeit ohne uns einspielen musste. Im Übrigen ist es im Fußball so, wenn der eine geht, der andere kommt. Jeder ist ersetzbar, auch Mesut“, sagte der Keeper im Interview bei ran.de.