Nach der 0:1-Niederlage gegen die Niederlande spielt das deutsche Hockey-Team nur um Platz drei. Sie haben zu viele Chancen ausgelassen.

Mönchengladbach. Der Traum vom Heimsieg bei der 32. Champions Trophy in Mönchengladbach ist für die deutschen Hockey-Herren geplatzt. Der Olympiasieger verlor am Samstag zum Vorrundenabschluss gegen die Niederlande 0:1 (0:1) und spielt nach der dritten Niederlage in Folge jetzt am Sonntag lediglich um den dritten Platz. Für Oranje war Mink van der Weerden bereits in der achten Minute erfolgreich.

Anstatt auf die deutsche Mannschaft trifft im Finale Weltmeister und Titelverteidiger Australien entweder auf Europameister England oder Spanien. Die Engländer setzten sich gegen Neuseeland 4:3 (3:1) durch und können von den Spaniern nur noch abgefangen werden, falls die Iberer zum Vorrundenabschluss den „Aussies“ die erste Niederlage beibringen.

Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes musste zum Vorrundenabschluss erneut auf den an den Adduktoren verletzten Torjäger Christopher Zeller verzichten. Der Olympiasieger und Weltmeister 2006, der nach einer fast einjährigen Studienpause und dem Verzicht auf die WM im März in Indien bei der Champions Trophy sein Comeback im Nationalteam feierte, hatte bereits bei den ersten beiden Spielen gegen England und Neuseeland wegen muskulärer Probleme gefehlt. Bei seinem ersten Einsatz am Dienstag gegen Spanien hatte er dann gleich wieder ein Tor erzielt, was die erste Niederlage im Turnier aber auch nicht verhinderte.

Beim 1:3 am Donnerstag gegen Weltmeister und Titelverteidiger Australien fehlte Zeller dann erneut. Nach der Niederlage gegen die „Kookaburras“ stand die DHB-Auswahl im Nachbarschaftsduell unter Zugzwang. Den besseren Start in die Partie erwischten aber die Niederländer. Nach den ersten Chancen kam Oranje auch zur ersten Strafecke der Partie, die van der Weerden mit einem Flachschuss zur Führung nutzte.

Vier Minuten später verhinderte Torhüter Max Weinhold bei der zweiten Strafecke mit einer guten Parade einen höheren Rückstand und war auch später gegen Robbert Kemperman auf dem Posten. In der 34. Minute hatte Oskar Deecke nach einem schnellen Konter die große Chance zum Ausgleich, scheiterte aber an Torhüter Jaap Stockmann.

In der 40. Minute wurde nach einem guten Angriff Florian Fuchs von Stockmann gestoppt, allerdings auf Kosten einer Strafecke. Die wehrten die Niederländer mit viel Mühe knapp vor der Torlinie ab, produzierten aber eine weitere Strafecke. Bei der verfehlte Oliver Korn mit einem Stecher knapp das Tor. In der 52. Minute verfehlte Linus Butt nach einer weiteren Ecke in aussichtsreicher Position den Ball. Eine Viertelstunde vor Schluss ließen die Gastgeber zwei weitere Strafecken ungenutzt.

Dreieinhalb Minuten vor Schluss verhinderte Kapitän Max Müller das 0:2, als er den Ball spektakulär auf der eigenen Torlinie an den Innenpfosten lenkte und danach aus der Gefahrenzone schlug. Der Video-Schiedsrichter bestätigte die Schiedsrichter-Entscheidung, nicht auf Tor zu erkennen. Keine Minute später musste die Video-Überwachung auf den anderen Seite zu Rate gezogen werden, die deutsche Mannschaft erhielt aber nicht die erhoffte Strafecke. Die siebte und letzte Ecke gab es dann 25 Sekunden vor Schluss, aber auch die wurde ausgelassen.