Die Hockey-Damen und -Herren sind erfolgreich in die Hallen-WM gestartet. Während bei den Damen dennoch die Chancenverwertung zu wünschen übrig ließ, dominierten die Herren auf ganzer Ebene.

Leipzig. Die deutschen Hockeyteams sind mit vier Siegen standesgemäß in die Mission Titelverteidigung bei der 4. Hallen-WM in Leipzig gestartet. Die von Bundestrainer Jamilon Mülders betreuten Damen besiegten Belgien am Mittwochmittag mit 4:1 (3:0) und setzten sich am Abend dann mit 8:1 (3:0) gegen Kanada durch. Die von Stefan Kermas anstelle des nur in beobachtender Funktion anwesenden Bundestrainers Markus Weise angeleiteten Herren setzten sich gegen Schweden mit 9:4 (3:2) durch und schlugen am Abend den Iran mit 11:3 (7:2).

Dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gelang den Herren gegen den WM-Debütanten Schweden ein letztlich souveräner Auftaktsieg. Bester Torschütze für den Titelverteidiger war Alexander Otte vom Großflottbeker THGC, der dreimal traf. Je zwei Tore erzielten Moritz Fürste (Uhlenhorster HC) und der Mülheimer Thilo Stralkowski, dazu trafen Tobias Lietz vom Harvestehuder THC und der früher beim HTHC engagierte Mannheimer Fabian Pehlke.

Für die starken Schweden, die in der Defensive lange Zeit sicher standen und auch mutige Konter vortrugen, waren der frühere UHC-Spieler Magnus Mattsson (2), Karl Hemvik und Erik Ströby erfolgreich. Die beim deutschen Hallenmeister HTHC spielenden Björkman-Brüder Joakim und Johan waren die auffälligsten Akteure bei den Skandinaviern, lieferten sich verbissene, aber immer faire Zweikämpfe mit ihren Clubkollegen Lietz und Tobias Hauke. HTHC-Torhüter Tobias Walter saß nur auf der Bank, da Kermas sich zum Auftakt für Felix Reuß vom Club an der Alster entschieden hatte.

„Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt, haben zu viele Fehler gemacht. Aber im Lauf des Spiels haben wir uns verbessert, deshalb glaube ich, dass es ein gutes Auftaktspiel war“, sagte Hauke, der sich mit Fürste das Kapitänsamt teilt. Bundestrainer Kermas sprach von einem „aus Trainersicht optimalen Auftaktspiel. Wir haben Grenzen aufgezeigt bekommen und Fehler gemacht, aus denen wir lernen werden. Dass die Mannschaft während des Spiels eine Entwicklung durchgemacht hat, ist sehr positiv, und für ein 9:4 zum Auftakt gegen einen der Geheimfavoriten müssen wir uns nicht schämen“, sagte er.

Im zweiten Gruppenspiel gegen den Iran wirkte das Team dann wesentlich homogener und führte nach zwölf Minuten bereits 7:0. „Dass wir danach etwas Tempo herausgenommen haben, ist normal. Aber wir haben es souverän zu Ende gespielt, deshalb kann ich ein zufriedenes Tagesfazit ziehen“, sagte Kermas, für dessen Team Fürste mit vier Treffern erfolgreichster Schütze war. Zudem trafen Stralkowski, Pehlke, Oliver Korn vom UHC (alle 2) und Alessio Ress vom Club an der Alster. Für den Iran, der nach dem frühen Rückstand sehr aggressiv agierte, trafen Behdad Beiranvand (2) und Abbas Aroei.

Am Donnerstag müssen sich die DHB-Herren zunächst um 12.45 Uhr gegen Tschechien behaupten, ehe es im Topspiel der Gruppe A um 20.15 Uhr zum Duell mit Österreich kommt.

DHB-Frauen treffen viermal den Pfosten

Eine durchschnittliche Leistung hat den deutschen Hockeydamen gereicht, um ebenso erfolgreich wie die Herren zu starten. Gegen den WM-Debütanten Belgien hätten sie bei konsequenterer Chancenverwertung jedoch einen deutlich höheren Sieg herausschießen können. Von sieben Strafecken konnten die DHB-Damen nur eine nutzen, zudem trafen sie viermal den Pfosten des von Elodie Picard stark gehüteten belgischen Tores.

Für die Treffer in der ersten Halbzeit sorgten mit Kristina Hillmann, Céline Wilde (Ecke/beide Uhlenhorster HC) und Anne Schröder (Club an der Alster) drei Spielerinnen aus Hamburger Clubs, zudem traf die Mannheimerin Charlotte van Bodegom. Für Belgien war Perrine Motte erfolgreich, als Mülders Torhüterin Yvonne Frank (UHC) zugunsten einer fünften Feldspielerin vom Platz genommen hatte.

„Für ein Auftaktspiel war das ganz ordentlich, wir freuen uns über den klaren Sieg“, sagte Hillmann. Bundestrainer Mülders war mit dem Auftreten seines Teams ebenfalls zufrieden. „Wir wollten viele Torschüsse nehmen, das hat die Mannschaft gut umgesetzt. Allerdings müssen unsere Passqualität und die Chancenverwertung besser werden“, sagte er. Die Hamburger Kapitänin Katharina Otte (UHC) wurde wegen eines Hexenschusses noch geschont, war aber im Abendspiel gegen Kanada im Kader und erzielte auch einen Treffer. Die weiteren deutschen Tore gingen auf das Konto von Lena Jacobi (Berliner HC), Hillmann (2), Luisa Steindor (Ecke/Düsseldorf), der für RW Köln spielenden Hamburgerin Franzisca Hauke, Wilde und Lydia Haase (Mannheimer HC). Für Kanada traf Madison Thompson (30.). Erneut konnte Deutschland nur eine von sieben Strafecken nutzen.

Mit sechs Punkten und 12:2 Toren übernahmen die deutschen Damen die Tabellenführung in Gruppe A, in der sie am Donnerstag auf die Ukraine (11.30 Uhr) und Österreich (19 Uhr, jeweils live bei mdr.de) treffen. In Gruppe B zeigten sich die Niederlande bei ihren Siegen über Südafrika (14:0) und Kasachstan (15:0) in Torlaune.