Im Halbfinale der Endrunde in der Berliner Max-Schmeling-Halle schaltete der in dieser Saison noch ungeschlagene Nordmeister am Sonnabendnachmittag Titelverteidiger Uhlenhorst Mülheim mit 6:3 (2:2) aus.

Berlin. Auf dem Weg zum vierten deutschen Hallenhockeytitel haben die Herren des Harvestehuder THC einen wichtigen Schritt geschafft. Im Halbfinale der Endrunde in der Berliner Max-Schmeling-Halle schaltete der in dieser Saison noch ungeschlagene Nordmeister am Sonnabendnachmittag Titelverteidiger Uhlenhorst Mülheim mit 6:3 (2:2) aus. In der Neuauflage des Finales von 2013 war es erneut Michael Körper, der das Spiel entschied. Der österreichische Torjäger, der vor zwei Jahren sieben Sekunden vor Schluss den 6:5-Siegtreffer erzielt hatte, war mit drei Toren in der 56., 58. und 60. Minute der Matchwinner für die Mannschaft von Cheftrainer Christoph Bechmann, für die zusätzlich Johan Björkman (17./60.) und Tobias Hauke (25.) trafen.

„Das war sicherlich nicht unser bestes Hockey, deshalb bin ich glücklich, dass es dennoch gereicht hat“, sagte Bechmann, der besonders in der ersten Halbzeit nicht mit der Leistung seines Teams zufrieden war. „Wir haben zu langsam umgeschaltet und offensiv zu spät reagiert. Aber Mülheim war auch sehr griffig und hat das gut gemacht“, so der Coach weiter. Entscheidend war in der Schlussphase die Eckenverwertung, als Körper zweimal traf. Mülheim dagegen vergab alle drei Versuche. „Das war sicherlich ein wichtiger Faktor, dass wir die starke Mülheimer Ecke so gut abgelaufen haben“, sagte Kapitän Hauke. Der Welthockeyspieler von 2013 gewann defensiv viele Zweikämpfe und trug mit einem beeindruckenden Sololauf vor dem 2:2 auch Zählbares zum Erfolg bei.

Matchwinner Körper, der über weite Strecken des Spiels kaum Bälle bekam und deshalb bis zur Schlussphase blass blieb, sagte: „Es war wichtig, dass wir die Nerven behalten haben. Anfangs haben wir zu hektisch gespielt und die Bälle zu wenig kontrolliert. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht und deshalb verdient gewonnen.“ Im Finale am Sonntag (14.30 Uhr) treffen die Schwarz-Gelben in einer Neuauflage des Feld-Endspiels 2014 auf Rot-Weiß Köln. Die Rheinländer setzten sich im zweiten Halbfinale mit 4:3 (2:2) gegen den Nordzweiten Club an der Alster durch.

Eine Strafecke des ehemaligen UHC-Torjägers Marco Miltkau entschied die über weite Strecken ausgeglichene Partie in der letzten Spielminute für die Kölner. Zuvor hatten Christian Reimann (10.), Constantin Staib (17.) und Julian Hofmann-Jeckel (41.) für Alster getroffen, das mehr Spielanteile und in der zweiten Halbzeit auch die besseren Torchancen hatte. Entscheidender Grund für die Niederlage war die schwache Eckenverwertung. Drei Strafecken ließ die Mannschaft von Cheftrainer Joachim Mahn ungenutzt, während Köln immerhin drei von sieben nutzte. Das letzte Eckentor schoss Alster im vorletzten Hauptrundenspiel.

„Das ist indiskutabel. Wir haben wieder überragend verteidigt, aber wir schießen zu wenig Tore, und wenn man keine Ecke trifft, dann kann man auf diesem Niveau nicht gewinnen“, sagte Kapitän Alessio Ress. Auch Trainer Mahn beklagte die mangelhafte Chancenverwertung seiner Mannschaft: „Wir haben die Gunst der Stunde nicht genutzt und haben Köln selbst wieder ins Spiel gebracht. Zudem hatten die in Victor Aly heute einen Weltklassetorwart.“