Im Halbfinale der Endrunde in der Max-Schmeling-Halle in Berlin unterlag die Mannschaft von Cheftrainer Claas Henkel dem Düsseldorfer HC mit 4:7 (1:3).

Berlin. Die Hockeydamen des Uhlenhorster HC müssen ihren Traum von einer erfolgreichen Titelverteidigung in der Hallenbundesliga begraben. Im Halbfinale der Endrunde in der Max-Schmeling-Halle in Berlin unterlag die Mannschaft von Cheftrainer Claas Henkel dem Düsseldorfer HC mit 4:7 (1:3). Für den Nordmeister, der dem Westchampion in allen Belangen unterlegen war, war es die erste Niederlage der Saison. Spielentscheidend war eine katastrophale Anfangsphase, nach 17 Minuten lag der UHC bereits 0:3 zurück.

„Wir waren besonders in den ersten 20 Minuten weit weg von der Power, die wir zuletzt hatten. Wir haben aber generell in keiner Phase des Spiels das abgerufen, was wir können. Dieses Gesicht hat meine Mannschaft in dieser Saison noch nicht gezeigt, und dafür habe ich noch keine Erklärung“, sagte Henkel konsterniert. Gedanklich und körperlich langsam in der Abwehr, statisch im Aufbauspiel und zu einfallslos im Angriff – so präsentierten sich die Hamburgerinnen, die zudem auch nur eine von sieben Strafecken nutzen konnten, während Düsseldorf die perfekte Ausbeute von drei aus drei vorweisen konnte.

Bis auf Nationalstürmerin Lisa Altenburg, die nicht nur wegen ihrer zwei Tore (20./40.), sondern auch in puncto Aggressivität und Einsatzwillen auffiel, konnte keine UHC-Akteurin auch nur annähernd ihre Leistungsstärke abrufen. „Mir ist unerklärlich, wie das passieren konnte. Wir waren nicht mit Herzblut dabei. Wir können ja nicht einmal traurig sein, weil wir absolut verdient verloren haben“, sagte Altenburg. Dass man den Gegner unterschätzt oder sich selbst nach dem 9:2-Viertelfinalsieg über Südmeister Münchner SC zu sicher gefühlt haben könnte, wies Nationalspielerin Kristina Hillmann, die in der 47. Minute das 3:4 erzielt und für den einzigen Hoffnungsschimmer im gesamten Spiel gesorgt hatte, von sich: „Wir wussten, wie schwer es wird, und wir waren alle heiß auf das Spiel. Aber dass wir kollektiv höchstens 50 Prozent unserer Leistung abrufen, ist absolut enttäuschend!“

Neben Altenburg und Hillmann traf noch Eileen Hoffmann (57.) für den UHC. Für Düsseldorf waren Selin Oruz, Sabine Markert (beide 2), Luisa Steindor, Annika Sprink und Tessa Schubert erfolgreich. Im Finale am Sonntag (11 Uhr) treffen die Rheinländerinnen auf ihren West-Konkurrenten Uhlenhorst Mülheim, der sich im zweiten Halbfinale mit 6:5 (3:3, 3:3, 3:1) nach Siebenmeterschießen gegen den Harvestehuder THC durchsetzte. Nach völlig verschlafener erster Halbzeit retteten sich die HTHC-Damen durch einen Treffer von Annika Voigt zehn Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung. Allerdings war der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt hochverdient, weil das Team von Cheftrainer André Otten die zweite Hälfte dominiert hatte. Neben Voigt trafen Anne Deupmann (30.) und Rike Sager (48., Ecke) für die Hamburgerinnen, die nun weiter auf den zweiten Hallentitel nach 2007 warten müssen.

Im Siebenmeterschießen trafen Voigt und Sager, Annelotte Ziehm, Fenja Poppe und Laura Figura verschossen, so dass Dinah Grote für Mülheim mit dem fünften Siebenmeter die Entscheidung herbeiführte. „Es ist sehr schade, dass wir die erste Halbzeit verpennt haben. Aber wir haben eine richtig geile Saison gespielt, die uns Mut für die Rückrunde im Feld machen sollte“, sagte Trainer Otten. Im Feld ist der HTHC Tabellenletzter. Ob Otte, der zur Hallensaison das Cheftraineramt vom entlassenen Maximilian Dahmen übernommen hatte, auch weiterhin zur Verfügung steht, ist aus beruflichen Gründen noch unklar. Der HTHC sucht spätestens zum Sommer einen Nachfolger.