Harte Arbeit, so beschreibt David Howlett sein Erfolgsrezept. Das mag langweilig klingen, aber wenn man weiß, dass der 63 Jahre alte Brite Segellegenden wie Ben Ainslie, Iain Percy oder Andrew Simpson zu olympischen Goldmedaillen geführt und dafür mit diesen Athleten fast täglich von morgens 8 Uhr bis abends 22 Uhr trainiert hat, dann kann man ihm das abnehmen.

Scheint also, als dürften harte Zeiten auf die deutschen Segler zukommen, als deren neuer Cheftrainer Howlett am Mittwoch in Hamburg vorgestellt wurde. In jedem Fall bekommt der Verband einen führenden Mitarbeiter, der bereit ist, sein Leben auf den Beruf auszurichten. Seine Sportler sieht der kinderlose Junggeselle, der nach dem Schulabschluss eine Segelmacherlehre in Salzburg absolvierte und seitdem sehr passabel Deutsch spricht, als seine Kinder an. Seine südenglische Heimat zu verlassen und den Lebensmittelpunkt zum Bundesstützpunkt in Kiel zu verlagern, hält der zweimalige Olympiateilnehmer allerdings für unnötig. „Wir sind sowieso fast immer auf der ganzen Welt unterwegs“, sagt er.

Weil jemand, in dessen Leben es oft heiß hergeht, einen kühlen Kopf braucht, um Erfolg zu konservieren, hat David Howlett ein extravagantes Hobby. Wenn es das Wetter zulässt, geht er in Masuren oder in Estland zum Eissegeln. Derlei Grenzerfahrungen sind für ihn der schönste Ausgleich zur harten Arbeit des Alltags.