Nach dem 5:1-Sieg gegen Köln fiel Leverkusen-Trainer Schmidt durch eine respektlose Aussagen über FC-Coach Stöger auf. Erst vor kurzem unterlief Schmidt ein fragwürdiges Statement über Frauenfußball.

Leverkusen. Hochmut kommt vor dem Fall: Den Bibelspruch sollte sich Leverkusens Trainer Roger Schmidt mal zu Gemüte führen. Dass Bayer am Sonnabend gegen den rheinischen Rivalen 1. FC Köln 5:1 gewonnen hatte, war die eine Seite.

Dass sein Team großes Glück hatte, nach 15 Minuten nicht 0:2 zurückzuliegen und in Unterzahl weiterspielen zu müssen, hatte Schmidt einzig und allein dem schwachen Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) zu verdanken. Der verweigerte nämlich Köln den zweiten Foulelfmeter an diesem Tag und die damit verbundene Gelb-Rote Karte für Torwart Bernd Leno.

Am Ende drehte Bayer das Spiel, und Schmidt sah sich in der ARD zur Aussage bemüßigt, dass er einen Fußball wie Köln nicht spielen und dann lieber kein Trainer sein wolle.

„Respekt gibt es auf dem Transfermarkt eben nicht zu kaufen“, antwortete sein Kölner Kollege Peter Stöger, der Schmidt 2013 den Meistertitel in Österreich vor der Nase wegschnappte, am Sonntag im „Doppelpass“ bei Sport1.

Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle erklärte im Kölner Stadt-Anzeiger: „Wir haben uns alle gewundert, weil das eigentlich nicht zu ihm passt und wir einen anderen Eindruck von ihm hatten. Das war ohne Not und nicht korrekt.“ Bei dieser Gelegenheit erinnerte Wehrle noch einmal daran, dass Schmidt 2013 gerne zum FC gekommen wäre: „Wir hatten damals Gespräche, es war aber schnell klar, dass er nicht aus seinem Vertrag rauskommt – obwohl er das wollte.“

Schmidt zeigte erst kürzlich wenig Respekt für Frauenfußball


Erst am vergangenen Mittwoch nach der 0:1-Niederlage in der Champions League gegen den As Monaco fiel Schmidt negativ durch einen verbale Entgleisung auf. Auf die Aussage von ZDF-Moderator Oliver Welke, dass der Druck für die Werkself am letzten Spieltag bei Benfica Lissabon nach der Pleite gegen Monaco größer sei, erwiderte der junge Leverkusener Trainer: „Ja, aber das ist Champions League. Es ist kein Wettbewerb, wo nur Frauenmannschaften rumlaufen“, so der 47-Jährige.

Dem Bayer-Coach sei einmal gesagt, dass am Sonnabend ein Champions-League-Club gegen einen Aufsteiger gespielt hat, der mit seiner Taktik immerhin bis elf Minuten vor Schluss angesichts eines 1:2 das Spiel offen hielt. Erst dann schossen die vom Konzern mit bestätigten 25 Millionen Euro per annum subventionierten Werkskicker noch drei Tore.

Der Sieg war ohne Frage verdient, die Höhe aber keineswegs. Der FC ging am Ende zu naiv zu Werke und schenkte den Gastgebern noch drei Treffer. Sich aber dann auf ein verdammt hohes Ross zu setzen, wie es Schmidt in seiner ersten Bundesliga-Station Leverkusen nicht zum ersten Mal tat, ist kein Zeichen von Größe. Der Bayer-Coach hätte den klaren Sieg genießen und noch eine Redensart beherzigen sollen: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!