Donis Avdijaj hat noch keine Bundesliga-Minute gespielt. Doch für Schlagzeilen hat das 18 Jahre alte Stürmertalent von Schalke 04 schon mehrmals gesorgt – zuletzt mit einem Autounfall.

Gelsenkirchen. Donis Avdijaj hat noch nicht eine Minute in der Bundesliga gespielt. Dennoch hat der 18-Jährige von Schalke 04 schon für mehr Wirbel gesorgt als mancher gestandene Profi. Erst ließ sein Vertrag mit der festgeschriebenen Ablösesumme von 48,5 Millionen Euro aufhorchen, jetzt verärgerte er mit einem Autounfall die Klubbosse.

Mit seinem 564-PS-Mercedes raste der Teenager angeblich in einem illegalen Autorennen in einen Lamborghini – und damit ins Abseits. Sportvorstand Horst Heldt drohte bereits Konsequenzen an: „Wir sind darüber nicht amüsiert.“ Er selbst habe als 18-Jähriger „einen Simca gefahren“, merkte der Ex-Profi süffisant an.

Viel Freude hat Schalke mit seinem Supertalent derzeit nicht. Der gebürtige Osnabrücker mit albanischen Wurzeln, der in den königsblauen Jugendteams Tore am Fließband erzielte, stagniert in seiner Entwicklung. Nicht nur auf dem Spielfeld. Trotz Profivertrags kam Avdijaj bislang nur in der Vorbereitung im A-Team zum Einsatz, derzeit ist die U23 in der Regionalliga seine sportliche Heimat.

Mangelnde Einstellung von Avdijaj

Doch selbst in der vierten Liga fiel er nicht durch fußballerische Großtaten auf. Trainer Jürgen Luginger schimpfte zuletzt über die mangelnde Einstellung des Teenagers. „Er muss erstmal mit sich selbst ins Reine kommen, so hilft er uns nicht“, sagte der ehemalige Bundesligaspieler. Schon U19-Coach Norbert Elgert hatte das Stürmertalent in der vergangenen Spielzeit häufig auf der Bank schmoren lassen.

„Talent allein reicht nicht“, merkte Heldt bereits mehrmals an. Doch alle Appelle an den 18-Jährigen, eine professionelle Einstellung zu zeigen, fruchteten nicht. „Ich halte es für sinnvoll, dass sich die Fußballer mit ihrem Beruf beschäftigen und darauf ihren Fokus legen“, sagte Heldt, als er Avdijajs Unfall mit der Luxuskarosse im Wert von 160.000 Euro bestätigte.

Auch der neue Trainer Roberto Di Matteo war wenig begeistert. „Es gibt gewisse Regeln, an die man sich als Spieler halten muss“, sagte der Italiener: „Das ist wichtig, denn die Spieler vertreten auch den Verein.“

Auf Unverständnis stieß auch Avdijajs Entscheidung, künftig für Albanien spielen zu wollen. „Ich habe lieber mein Volk hinter meinem Rücken als ein ausländisches“, lautete die Begründung Avdijajs, der alle deutschen Nachwuchsnationalmannschaften durchlief.

Mit der Ausstiegsklausel und der festgeschriebenen Ablöse in astronomischer Höhe hatte Schalke einen schnellen Wechsel seines Juwels verhindern wollen. „Es gab Anfragen über eine beträchtliche Summe, unter anderem vom FC Liverpool“, erklärte Heldt, „wir wollten deutlich machen, dass man an Donis nicht rankommt.“ Offenbar haben die Königsblauen damit aber vor allem erreicht, dass das Supertalent jede Bodenhaftung verloren hat.