Nach einem Medienbericht verzeichnete die Bundespolizei 23 gewalttätige Übergriffe von HSV-Anhängern. Die Fangruppen von Hansa Rostock und Borussia Dortmund führen die Gesamtstatistiken an.

Berlin. Die Zahl der Straf- und Gewaltdelikte von Fußballfans steigt nach Angaben der Bundespolizei deutlich an. Aus einer Studie der Bundespolizei, die der „Bild“ vorliegt, geht eine genaue Zuordnung der Straftaten zu den Fangruppen der Vereine hervor. Demnach verübten die Anhänger des FC Hansa Rostock insgesamt die meisten Straftaten in den drei deutschen Profifußball-Ligen bei Heim- und Auswärtsspielen ihres Klubs.

Die Studie listet laut „Bild“ insgesamt 168 Delikte in der Saison 2013/2014 auf Seiten der Rostocker Fans auf. Dahinter folgen die Fangruppen aus Dresden, Dortmund und Schalke. Die Anhänger des Hamburger SV werden nach dem Bericht mit insgesamt 90 Delikten am siebthäufigsten straffällig. Auch die Fans von Hertha, Braunschweig, Düsseldorf, Halle und Union Berlin fanden einen Platz in der Liste der zehn Fangruppen mit der höchsten Anzahl von Straftaten bei Heimspielen und Auswärtsfahrten.

Von diesen Gesamtdelikten, zu denen vor allem Beleidigungen gegenüber Polizisten und Sachbeschädigung beitrugen, wurden die Gewaltdelikte gesondert ausgewertet. Hierin wurden Fans von Borussia Dortmund mit 44 Fällen am häufigsten auffällig - mit mehr als 42.000 Fans bei Bahnreisen gehört diese Fangruppe insgesamt jedoch auch zu den größten Deutschlands. Hinter Braunschweig, Hertha BSC, Rostock und Union Berlin wird die Fangruppe des HSV mit 23 Gewaltdelikten an sechster Stelle des größten Gefahrenpotenzials geführt.

In der Studie sind laut „Bild“ zudem weitere Probleme im polizeilichen Umgang mit gewaltbereiten Fußballfans aufgeführt. Ein Polizeibeamter müsse im Schnitt 62 Bundesliga-Fans überwachen.