Für die Rückkehr auf die europäische Bühne hätte sich Wolfsburg leichtere Aufgaben gewünscht. Vor allem das Duell mit Everton ist reizvoll. Gladbach erwischte eine leichtere Gruppe.

Monaco. Der VfL Wolfsburg hat für die Vorrunde der Europa League eine Gruppe mit Königsklassenformat erwischt, Borussia Mönchengladbach bekam hingegen lösbare Aufgaben. Nach der Auslosung am Freitag in Monaco musste Wolfsburgs Sport-Geschäftsführer Klaus Allofs angesichts der schweren Gegner beim internationalen Comeback erstmal tief durchatmen. Die Niedersachsen haben es mit dem FC Everton und Samuel Eto'o, dem französischen Vertreter OSC Lille und FK Krasnodar aus Russland zu tun.

Gladbach trifft auf den FC Villarreal, den FC Zürich und Apollon Limassol aus Zypern. Der erste Spieltag ist für den 18. September angesetzt, das Finale findet am 27. Mai 2015 im Warschauer Nationalstadion statt.

„Das sieht ein bisschen nach einer Champions-League-Gruppe aus. Es gibt leichte Gruppen, und es gibt sehr schwere, ich glaube so eine haben wir erwischt. Das Jammern nützt nichts, das ist eine große Herausforderung“, sagte Allofs und ergänzte: „Wer die Trophäe am Ende in den Händen halten will, muss auch solche schlagen.“

Für Gladbachs Raffael und Trainer Lucien Favre gibt es beim Duell in Zürich ein Wiedersehen mit ihrem früheren Club. Der Coach war mit dem FCZ zweimal Schweizer Meister geworden. „Ich hatte dort vier fantastische Jahre“, sagte Favre. „Die Aufgabe wird nicht leicht, der FC verfügt über viel Qualität.“

Bereits vor zwei Jahren war die Borussia nach Limassol gereist und hatte sich dabei im Duell mit Apollons Nachbarclub AEL schwergetan (0:0). Der frühere Champions-League- und Europa-League-Halbfinalist Villarreal dürfte die größte Herausforderung sein. Trotzdem war Geschäftsführer Stephan Schippers, der den erkrankten Sportdirektor Max Eberl vertrat, mit der Auslosung zufrieden: „Ich glaube, wir müssen den Anspruch haben, in dieser Gruppe bestehen zu können. Das Ziel muss einfach sein, das Sechzehntelfinale zu erreichen.“

Für Wolfsburg wird das ein schweres Unterfangen. Vor allem das Duell mit Everton und den Stürmerstars Eto'o und Romelu Lukaku verspricht Spannung. Am Belgier waren die Wölfe im Sommer selbst interessiert gewesen. „Das ist eine hochinteressante Gruppe mit guten Gegner“, sagte Trainer Dieter Hecking.

Auch die Reise in den Süden nach Krasnodar könnte unangenehm werden. Trotzdem steht der Verein ebenso wie Gladbach in der Pflicht. „Die Bundesliga hat in der Champions League gezeigt, wie stark sie ist, in der Europa League aber noch nicht“, sagte Allofs bei Sky Sport News HD. Seit der ersten Ausgabe 2010 hat noch nie ein deutsches Team den Sprung ins Finale geschafft. Es liege „eine große Verantwortung“ auf den beiden deutschen Teilnehmern.

Für die Niedersachsen ist es der erste Auftritt auf europäischer Bühne seit 2010. Gladbach hatte sich am Donnerstag durch ein 7:0 über den FK Sarajevo, dem dritthöchsten Europacup-Sieg der Vereinsgeschichte, für die Gruppenphase qualifiziert. Damit kehrt der zweimalige UEFA-Cup-Sieger nach 18 Monaten in die Europa League zurück. Der FSV Mainz 05 war in der dritten Qualifikationsrunde am griechischen Vertreter Asteras Tripolis gescheitert.

Um den Wettbewerb aufzuwerten, erhält der Sieger mindestens einen Startplatz für die Playoffs der Champions League. Sollte der Gewinner der Königsklasse über die nationale Liga qualifiziert sein, geht der Europa-League-Titelträger direkt in die Gruppenphase. Finanziell steht der Wettbewerb weiter im Schatten. 1,3 Millionen Euro beträgt die Teilnahmeprämie pro Verein in der Europa League. Zum Vergleich: 8,6 Millionen Euro gibt es als Startgeld in der Champions League.

Europa-League-Gruppen:

Gruppe A: FC Villarreal, Bor. Mönchengladbach, FC Zürich, Apollon Limassol

Gruppe B: FC Kopenhagen, FC Brügge, FC Turin, HJK Helsinki

Gruppe C: Tottenham Hotspur, Besiktas Istanbul, Partizan Belgrad, Asteras Tripolis

Gruppe D: FC Salzburg, Celtic Glasgow, Dinamo Zagreb, Astra Giurgiu

Gruppe E: PSV Eindhoven, Panathinaikos Athen, GD Estoril Praia, Dynamo Moskau

Gruppe F: Inter Mailand, Dnjepr Dnjepropetrowsk, AS St. Étienne, Karabach Agdam

Gruppe G: FC Sevilla, Standard Lüttich, Feyenoord Rotterdam, HNK Rijeka

Gruppe H: OSC Lille, VfL Wolfsburg, FC Everton, FK Krasnodar

Gruppe I: SSC Neapel, Sparta Prag, Young Boys Bern, Slovan Bratislava

Gruppe J: Dynamo Kiew, Steaua Bukarest, Rio Ave Vila de Conde, Aalborg BK

Gruppe K: AC Florenz, PAOK Saloniki, EA Guingamp, Dinamo Minsk

Gruppe L: Metalist Charkow, Trabzonspor, Legia Warschau, KSC Lokeren